Telling Love Stories

Schon seit Jahren fasziniert mich die Portraitfotografie sehr, weshalb ich auch nicht lange überlegen musste, als es um die Auswahl des Projekts ging. Das Ziel dieser Shootings ist es, den Charakter einer Person oder in meinem Fall, eines Paars zu beleuchten. So kreierte ich drei Bildergalerien, die ich schlussendlich in eine simple Website einband.

Für die Fotos verabredete ich mich während des Semesters mit drei verschiedenen Paaren für je ein Shooting. Da alles Freunde oder sogar Familienmitglieder von mir sind, gestaltete sich die Kommunikation eher einfach und ich kannte alle Beteiligten bereits. Trotzdem ist es aufwändig, sich auf ein solches Projekt vorzubereiten: Absprachen bezüglich Datum, Suche nach Inspirationsbildern, Outfitideen und Organisation von Equipment sind nur ein Teil davon.

Ist dann der grosse Tag da, muss das Wetter stimmen: je nach gewünschtem Effekt am besten leicht bewölkt oder sonnig. Wir hatten an zwei von drei Shootings Glück, beim dritten regnete es zwischendurch leicht. Die zwei bis drei Stunden verbrachten wir mit guten Gesprächen und Gelächter, während ich die zwei Verliebten möglichst authentisch abzulichten versuchte. Am besten eignen sich hierfür Interaktionen zwischen den beiden, die sie die Kamera komplett vergessen lassen. Das kann ein Gespräch, ein Witz oder auch ein Kuss sein. Hier kommt es sehr auf die Präferenz des Paars an.

Nach dem Shooting kommt für mich der grösste Teil der Arbeit: Pro Tag sammeln sich bei mir zwischen 500 und 1500 Bildern an, die ich allesamt aussortiere und bearbeite. Ist eine Auswahl getroffen, geht es ans Finetuning. Masken, um das Subjekt besser hervorzuheben, Zuschnitt für eine schönere Bildkomposition oder auch einfach noch etwas mehr Helligkeit oder Kontrast. Ist alles nach unzähligen Stunden (mal drei, für alle drei Shootings) erledigt, erhalten die Paare ihre Fotos. Hier kommt es sehr auf die Anzahl guter Bilder an. Ich habe ihnen jetzt allen eine Auswahl von 30-70 Bildern zukommen lassen.

Doch hier hört die Arbeit nicht auf. Um die Fotos weiter zu verwenden, setzte ich mich an den Entwurf einer simplen Galerie, worauf die Fotos angesehen werden können. Vom erstmaligen Layoutentwurf zum fertigen Produkt lernte ich einiges – von der Vertiefung von Grids und Flexboxen aus dem Modul Interaktive Medien über Hoverfunktionen bis hin zu Transitions. Jetzt ist das Projekt abgeschlossen und kann hier angesehen werden. Viel Spass beim Durchklicken!

(stm)

Das gesamte Projekt war zwar aufwändig, hat aber sehr viel Spass gemacht. Dazu habe ich viel Erfahrung sammeln können und fühle mich jetzt bereit für weitere, eventuell sogar bezahlte Shootings. Aus dem Ganzen ziehe ich einige Learnings:

das Wetter spielt keine Rolle

Bei allen drei Shootings haben wir vorher gezittert und auf gutes Wetter gehofft. Und schlussendlich kam es überhaupt nicht drauf an! Beim ersten Shooting wechselten die Lichtverhältnisse ungefähr alle zwei Minuten, was uns aber wunderbare Shots im Gegenlicht bescherte und für mich eine gute Übungsstunde bezüglich Einstellungen war.

Das zweite Shooting war das schwierigste – nass und kalt, verhangener Himmel und generell ungemütlich – dazwischen ein paar Tropfen. Und auch hier haben wir es möglich gemacht, indem wir das Wetter in die Stimmung der Bilder aufgenommen haben und teilweise Unterschlupf gesucht haben.

Das dritte Shooting war wohl mein Lieblingsshooting. Es war zwar auch nicht sonderlich warm, hat mir aber gezeigt, dass es nicht immer sommerlich und heiss sein muss, um tolle, frühlingshafte Bilder zu erzeugen. Dank dem bedeckten Himmel erhielten die Fotos einen einheitlichen weichen Touch, den ich durchs Bearbeiten nochmals etwas mehr hervorhob. So überzeugen die Bilder mit einem luftigen, fröhlichen Vibe, der total zu jeder Saison passt.

Equipment ist wichtig

Bei allen drei Shootings arbeitete ich mit unterschiedlichem Equipment: einmal mit der Sony a6500 und variablem ND-Filter, einmal mit meiner eigenen Sony Alpha 7ii und einmal mit der eigenen und einer zusätzlichen Sony Alpha 7iv. Dabei lernte ich die Unterschiede etwas kennen und weiss jetzt, worauf ich bei meinem nächsten Body-Upgrade schauen werde:

  • Silent Shutter: dadurch, dass der Auslöser kein Geräusch macht, ist diese Einstellung für Shootings, besonders bei Portrait- oder Nahaufnahmen, unverzichtbar!
  • S-Log: das bezieht sich zwar weniger auf das Fotografieren, muss aber trotzdem auf die Liste. So ist Colorgrading bei Videos einfacher und vielfältiger.
  • 2 SD-Steckplätze: obwohl es für Fotos meistens kein Problem ist mit einer 64 GB SD-Karte, vergesse ich häufig, die Bilder runterzuziehen und die Karte zu formatieren. So würden mir zwei Steckplätze vermutlich helfen…

Vorerst aber bin ich sehr zufrieden mit meiner Kamera und einer Auswahl von einigen Primelenses. Nur etwas muss ich bald tun: meinen Sensor reinigen lassen… 🫠

zuerst planen, dann coden

Ich bin chaotisch. Und obwohl ich das Layout der Website bereits im Voraus plante, musste ich unzählige Male ganze Abschnitte von Code neu schreiben. Dazu kommt, dass ich lieber erstmal nur eine Seite der drei hätte coden sollen, bis sie komplett fertig war, bevor ich mit den zwei anderen begann. So hätte ich nämlich nicht ständig hin- und her springen müssen… aber das ist wohl etwas, das mit mehr Erfahrung dann auch besser klappt.