Tanz-Trilogie – Ausdrucksformen in Bewegung

Mit drei Jahren habe ich angefangen, Ballet zu tanzen. Das ging dann 14 Jahre lang so, bis ich eine fast vierjährige Pause einlegen musste. Glücklicherweise nicht weil, ich verletzt war, sondern weil ich leider die Leidenschaft etwas verloren hatte.

Im Sommer 2023 entschied ich mich, neu anzufangen. Um dieses Gefühl der Leidenschaft festhalten zu können, suchte ich mir drei Tänzerinnen, die ich vor der Linse haben wollte. Durch drei verschiedene Arten von Tanz gelang es mir, die tänzerische Leidenschaft durch die Fotokamera zu widerspiegeln.

Tänzerin Nummer 1 war Felicia C. Felicia und ich kennen uns seit unserer Kindheit und tanzten immer an derselben Ballettschule, aber nie in derselben Gruppe. 2022 begann Felicia ihre Ausbildung zur Musicaldarstellerin in Wien. Dort wird sie in den Disziplinen Schauspiel, Gesang und Tanz ausgebildet und sie war für mich direkt die perfekte Kandidatin für mein erstes Model. Um sie allgemein in ihrer Arbeit als zukünftige Musicaldarstellerin zu unterstützen, organisierten wir gemeinsam Anfang 2024 ein Shooting, um ein Casting Portfolio zusammenzustellen. Nebst inszenierten Portraitfotos war es uns beiden auch wichtig, bewegte Fotos zeigen zu können. Durch sie entstand die Idee, ein Digezz zum Thema Tanzfotos zu machen. Ihre Tanzfotos hielten wir am Europaplatz fest, in einem städtischen Setting. Alle Tanzfotos von Felicia:

Tänzerin Nummer 2 war Selma S. Seit ich neun Jahre alt war, tanzte ich mit Selma mehrmals die Woche in derselben Gruppe im ballett studio spiegel eva werner. Kurze Zeit, nachdem ich mich 2019 dazu entschlossen hatte, mit dem Ballett aufzuhören, verabschiedete auch Selma sich vom Studio. Heute tanzt sie jedoch immer noch, aber Salsa. Es war für mich schnell klar, dass ich mit ihr ein Shooting für meine Serie machen wollte. Unter anderem, weil wir dieselbe Ausbildung genossen hatten und ich es spannend fand, wie sich diese Schulung in andere Tanzstile einbetten würde. Ich schoss Selmas Fotos im MediaLab der HKB. Alle Tanzfotos von Selma

Tänzerin Nummer 3 war Anja S. Durch das MMP-Studium lernte ich 2022 Anja S. kennen und erfuhr auch früh, dass auch sie eine Balletttänzerin ist. Durch Anja war ich in der Lage, auch ein Tanzshooting nach ganz klassischer Ballett-Art zu machen, mit Tutu, Spitzenschuhen und allem, was dazugehört. Zu meinem Glück war meine Ballettschule sehr unterstützend und gab mir Tutus mit, die ich einfach so nutzen durfte, um Anjas und meine Vorstellungen umzusetzen. Das Schönste am Shooting mit Anja war wahrscheinlich die Freude, die sie versprühte, als sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Tutu tragen durfte. Auch Anjas Shooting fand im MediaLab der HKB statt. Alle Tanzfotos von Anja

(abb)

Tänzerinnen zu fotografieren ist definitiv einfacher, wenn man selbst auch Erfahrung damit hat. Dadurch dass ich selbst jahrelang getanzt habe, konnte ich mich schnell in die Köpfe meiner Models hineinversetzen, um das umzusetzen was sowohl sie, wie auch ich vor Augen hatten. Ausserdem konnte ich selbst Vorschläge für Posen einbringen, von welchen ich überzeugt war, dass sie gut auf dem Bild rüberkommen würden.

Es war relativ einfach, meine Models von meiner Idee, beziehungsweise meinem Projekt, zu überzeugen. Bei den beiden Shootings, welche im Studio der HKB stattfanden, war es vor allem schwierig, ein passendes Datum für beide Tänzerinnen zu finden. Einerseits musste es ein Datum sein, welches sich beide Tänzerinnen einrichten konnten und andererseits musste die Blackbox an diesem Datum frei sein. Glücklicherweise konnte ich aber dann ein passendes Wochenende finden, das alle Kriterien erfüllte.

Beim Fotografieren von verschiedenen Tanzarten kommt es auch auf verschiedene Dinge an. Während statische Posen im Ballett die wahrscheinlich schönsten Fotos hervorbringen, ist es vor allem bei Tanzarten wie Salsa – in Selmas Fall – wichtig, die Bewegung und den Fluss des Tanzes festzuhalten. Dies erwies sich als eine Herausforderung, da die Beleuchtung in der Blackbox, abgesehen von einem Blitz mit Softbox, sehr warm war. Da war es also wichtig, mit dem richtigen Weissabgleich zu arbeiten, um auch bei sehr kurzer Verschlusszeit ein genügend belichtetes und nicht zu gelbes Bild zu erhalten.

Meine geliebte Canon Kamera war zwischenzeitlich ein bisschen am Anschlag. Vor allem bei den Shootings mit Selma und Felicia, wollte sich diese des öfteren eine kleine Pause genehmigen, obwohl mir das überhaupt nicht in den Plan passte.

Es war eine sehr lehrreiche Erfahrung, zum ersten Mal in der Blackbox der HKB zu shooten und ich finde, die Resultate können sich sehen lassen. Zudem denke ich, dass das Outdoor Shooting mit Felicia einen schönen Kontrast bildet. Gerne würde ich diese Tanzserie auch in der Zukunft weiterführen.