Talking Café – Ein Comic


Eines Nachmittags sass ich in einem kleinen Café in Bern. Aus den eigenen vier Wänden und bisschen unter die Leute kommen – das war mein Ziel. Ich hatte mir vorgenommen, im Café zu lernen, doch ich erlaubte mir viel Zeit, um zu Tagträumen. Da erfuhr ich die Inspiration, die ich brauchte, um die Arbeit an meinem Comic zu beginnen. Ein komisches Gespräch zwischen zwei Cafégästen brachte mich zum Lächeln. Mich faszinieren diese kurzen Begegnungen und Situationen, die alltäglich und doch besonders scheinen. Also begann ich diese Episoden von schönen und manchmal absurden Momenten festzuhalten. Ich sammelte kurze Dialoge und Situationen, die um mich in besagtem Café passierten. Nach und nach entstand eine Skizzensammlung, die ich schliesslich in meinem Comic zusammenbrachte.

Als ich einer Freundin von meiner Idee erzählte, meinte sie: «Nice aber noch mutig, so Geschichten von Fremden zu klauen.»

«Uff», dachte ich. So hatte ich bisher nicht über meine Arbeit nachgedacht und erklärte ihr meine Absicht: «Ich versuche schöne Momente des Alltags einzufangen, um das Leben möglichst so zu zeichnen, wie es um mich passiert. Gilt sich von Fremden inspirieren zu lassen, nicht als künstlerische Freiheit?»

Sie lachte und meinte, «Jaja sicher, ich mag die Idee und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fremde, welche du gezeichnet hast, deine Story liest, ist wohl ziemlich gering.» Beruhigt atmete ich auf und hoffe nun, dass falls doch ein fremder Cafébesuchendener, seine Story in meinen Comic entdeckt, meine Idee dann genau so mag.

Wiso ein Comic?

Comics sind zu einem bedeutenden Teil der Popkultur geworden und decken ein breites Spektrum an Themen und Genres ab. Moderne Comics reichen von Superheldengeschichten bis hin zu komplexen grafischen Romanen, die soziale, politische und persönliche Themen behandeln. Durch den Einfluss von digitalen Medien hat sich auch die Verbreitung und der Konsum von Comics verändert. Webcomics und digitale Plattformen ermöglichen es Künstler:innen, ihre Werke einfacher zugänglich zu machen und bieten Lesenden eine Vielzahl von Inhalten. In dieser neuen Ära können Comics nicht nur Unterhaltung, sondern auch ein Medium für künstlerischen Ausdruck und gesellschaftliche Kommentare sein.

Ich habe mich an dieses vielfältige Medium gewagt und nach einiger Zeit zusammen mit Stift und iPad, ist folgendes Werk entstanden:

Link zum Comic

(bas)

Die Idee

Die Idee ist mir gekommen, als ich in Zürich zufällig einen Laden von Edition Moderne entdeckte. Ich spazierte an dessen Schaufenster an der Klingenstrasse vorbei und sah darin originelle Comics ausgestellt. Als ich den Laden/Verlag betrat, konnte ich nicht mehr aufhören in den kreativen Büchern herumzublättern und so kam der Wunsch, ein eigenes Comic zu erstellen.

Umsetzung

Das Comic habe ich auf GoodNotes gestaltet und geschrieben. Da ich die fremden Menschen im Café nicht unhöflich lange anstarren wollte, nahm ich einige Inspiration von Gesichtern und Körperhaltungen von Fotos auf Pinterest. Die verschiedenen Kurzgeschichten oder Situationen spielten sich ungefähr so ab, wie ich sie niedergeschrieben und illustriert habe. Das ein oder andere Detail ist etwas ausgeschmückt und natürlich sind die Geschichten aus meiner persönlichen Perspektive heraus entstanden.

Fazit/Learning

Ich verbrachte einige Zeit vor dem i-Pad, um am Comic zu arbeiten. Da ich die Gesprächsabläufe und Ideen jeweils rasch festgehalten hatte, konnte ich die Zeichnungen gut zu einem späteren Zeitpunkt auf Zugfahrten oder zwischendurch fertigstellen. Ich hatte Spass am Skizzieren, auch wenn ich mich mit meiner Detailorientiertheit ab und zu kurzweilig selbst wahnsinnig machte. Insgesamt fiel mir die Arbeit am Comic jedoch leicht, besonders, da ich im Umfeld immer wieder neue Inspiration für einen weiteren Abschnitt fand.