Sports Photography

Mein Auftrag war also an der Off-Road-EM, Fotos und teils Videos vor Ort zu machen. Für die Berichterstattung auf Social Media und Webseite hatte ich Unterstützung aus Ittigen im Büro. 

Mit einem 20%-Pensum arbeite ich neben dem Studium als Multimedia Producerin bei Swiss Athletics. Für mich war es das erste Mal, dass ich als Medienverantwortliche mit einer Delegation an einen Grossanlass mitgehen konnte. Mein Auftrag war es, an der Off-Road-EM Fotos und teils Videos vor Ort zu machen. Für die Berichterstattung auf Social Media und Webseite hatte ich Unterstützung aus Ittigen im Büro. 

Am Sonntag davor konnte ich mein ausgeliehenes Equipment am OL-Weltcup im sonnigen Olten testen. Bezüglich Wetter war es in Annecy an der Off-Road-EM aber das komplette Gegenteil. Trotzdem war ich froh, dass ich bereits einmal üben konnte. Das sind meine Empfehlungen für alle, die an einem Sportevent fotografieren möchten:

Equipment

  1. Kamera: guter Autofokus (z.B. Sony a7iv)
  2. Objektiv: 24-105mm, optimal zusätzlich 70-200mm
  3. Rucksack mit Regenschutz

Einstellungen

  1. Manuell M oder Verschlusszeit Priorität S
  2. Verschlusszeit mindestens 1000-2000, je nach Bewegung lieber höher und je nach Lichtverhältnissen variieren.
  3. Kleine Blendenzahl (f2.8-f4.0) für unscharfen Hintergrund oder allgemein wenn wenig Licht vorhanden ist. Achtung! Der Fokusbereich ist kleiner bei tiefer Blendenanzahl, also beispielsweise bei mehreren Personen auf unterschiedlicher Distanz in einem Gruppenfoto
  4. ISO möglichst tief halten 80-260, damit kein Rauschen ersichtlich ist. Je nach Sportart und deren Lichtverhältnissen muss man einen höheren ISO-Wert einstellen. Tipp: verschiedene ISO ausprobieren, Bilder anschauen, hineinzoomen und je nach Rauschen abwägen, ob man dafür die Blende und/oder Verschlusszeit nach unten verändern muss.
  5. Fokusmodus: Verfolgungsmodus (AF-C)
  6. Bildfolgemodus: mehrere Bilder mid oder L, wenn genügend Speicherplatz vorhanden

(pru)

Positive Punkte

Beim Bearbeiten der Bilder des OL-Weltcups hatte ich in der Postproduktion in Lightroom plötzlich einen Bildstil entdeckt, der mir sehr gefallen hat und wie ich finde, gut zu mir passt. Das war ein super Timing, da ich ihn danach gleich anwenden konnte.

Die Off-Road-EM war ein cooles Erlebnis, das mit seiner elektrisierenden Atmosphäre sowohl die AthletInnen als auch die Zuschauer in seinen Bann zog vor allem bei den Franzosen und Französinnen, die ja Heimspiele hatten.

Die Veranstaltung war leider nicht so gut organisiert, was mit oft kurzfristigen Änderungen nicht nur für die AthletInnen, sondern auch für den Staff herausfordernd war.

Die Möglichkeit, so nah an den AthletInnen und deren Emotionen zu sein, war inspirierend. Ihre Leistungen, auch mental waren beeindruckend und motivierend, dies in der Kamera unbedingt festhalten zu wollen.

Dadurch, dass die Strecken grösstenteils im Wald, am Berg und die Rennen gleichzeitig stattfanden, war es zum Planen noch schwierig, damit man nichts verpasst. Leider konnte ich so nicht am Start, auf der Strecke und im Ziel gleichzeitig sein. Zudem fand ich es auch schwierig Fotos und Videos zu machen, da beides gleichzeitig nicht möglich war. Zum Glück haben wir im Briefing davor besprochen, worauf ich Fokus legen soll.

Die Vielzahl an unterschiedlichen Läufen und AthletInnen bot viele Gelegenheiten für tolle Aufnahmen. Jeder Tag brachte seine eigenen Herausforderungen und Chancen für Fotos mit sich.

Negative Punkte

Die ständige Anspannung, keine wichtigen Momente zu verpassen, war teils motivierend, aber auch stressig. Zudem musste ich schauen, dass die Fotos keine «falschen» Sponsoren zeigten, da der Verband Verbandssponsoren und die AthletInnen eigene Sponsoren haben, ist dort schnell einmal ein «falsches» Logo vor der Linse Bild.

Die Tage waren sehr lang und begannen früh, so dass ich kaum zu Schlaf kam und der Zeitdruck, die Fotos möglichst schnell geliefert zu haben war auch herausfordernd.

Das Managen der Ausrüstung in unterschiedlichen Wetterbedingungen war schwierig. Der starke Regen oder Innenaufnahmen bei der Eröffnungsfeier stellten eine ständige Challenge dar, an der ich mich aber weiterentwickeln konnte.