Spielkiste – ein imagefilm

Drehen in einem Spielzeuggeschäft. Umgeben von Plüschtieren, Puzzles und Puppen – das scheint keine schwere Aufgabe zu sein.

Das dachten wir uns, zumindest zu Beginn unseres Digezz-Projekts. Die Realität sah dann doch etwas anders aus. Was folgte, war kein gerader Weg durchs Projekt, sondern einer mit vielen Sackgassen und Umwegen. Dennoch entstand ein, aus unserer Sicht, solider Imagefilm. Für uns noch wertvoller sind jedoch wohl die vielen Learnings, die wir für kommende Projekte mitnehmen.

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(mou)

Konzeption

Als erstes galt es, die Wünsche und Bedürfnisse unseres Auftraggebers abzuklären. Für das haben wir uns mit ihm getroffen und uns erzählen lassen, was die genauen Vorstellungen sind. Gesucht wurde nach einem kurzen Imagefilm, der die gute Zusammenarbeit zwischen der Spielkiste und ihren Anspruchsgruppen (Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten) zeigt. Ausserdem soll er auf das Sortiment aufmerksam machen und wie das Referenzvideo frisch und cool daherkommen. Schlussendlich sollte das Video auf der Website und auf den Social-Media-Kanälen veröffentlicht werden. Aufgrund dieses ersten Gespräches, haben wir dann ein Konzept erstellt, welches jedoch zu umfangreich war für die bevorstehenden Drehtage. Wir haben uns deshalb kurzfristig auf Wunsch der Spielkiste für eine kürzere Version entschieden. Der Auftraggeber hat vorgeschlagen wegen der Zeit auf ein weiteres Konzept zu verzichten und eine Liste zu schreiben, mit allem, was wir im Spielzeuggeschäft drehen sollten. Wir sagten zu. Diese Entscheidung stellte uns beim Drehen und vor allem später im Schnitt vor eine Herausforderung.

Dreh

Wir haben insgesamt zwei Tage an drei ganz unterschiedlichen Locations gedreht. Wir waren in Pratteln (BL) beim Auftraggeber zuhause, in Schönbühl (BE) in einer Filiale der Spielkiste und in Tenniken (BL) im Lager der Spielkiste. Gefilmt haben wir mit einem VJ-Set von der FHGR und einer zweiten privaten Kamera. Obwohl wir uns technisch und mental auf die Aufgabe gut vorbereitet hatten, war es vor Ort schwierig zu filtern, was nun wichtig war und was nicht, da wir mehr oder weniger ohne Konzept waren. Das viele Bildmaterial, was wir gesammelt hatten, machte die Situation nicht gerade einfacher. Schlussendlich hatten wir nicht genau im Kopf, wie wir die Szenen im Film verbinden und gleichzeitig auf ca. eine Minute kommen sollten.

Post Production

Eine grosse Arbeit war sicherlich die vielen Stunden Bildmaterial zu sichten und daraus einen Rohschnitt zu fertigen, den wir dem Auftraggeber als Preview zeigen wollten. Die Herausforderung bestand darin, alles, was gewünscht war, zu zeigen, aber dennoch Zeit zu sparen. Kürzen war angesagt. Ein weiterer grosser Arbeitsschritt war die Color Correction, da wir mit zwei unterschiedlichen Kameras gefilmt hatten und auch das Licht in der Filiale anspruchsvoll war. Vor Ort hatten wir jedoch einen Reflektor dabei, was uns einiges an Aufhellen in der Post Production ersparte. Nach dem ersten Rohschnitt hatten wir dem Auftraggeber eine Feedbackrunde versprochen. Er war mit dem Rohschnitt jedoch nicht zufrieden. Die Vorstellungen seitens des Auftraggebers waren andere. Wir hätten uns zu wenig ans Referenzvideo gehalten, so das Feedback. Ausserdem sollte das Video nun nicht länger als eine Minute werden. So mussten wir den Schnitt nochmals grob überarbeiten und viele Bilder löschen.

Musik

Die Vorgabe war von Anfang an, dass Musik toll wäre, der Film aber auch ohne funktionieren muss, sodass er auch in Filialen gezeigt werden kann. Unser Musikvorschlag, den wir mit dem Rohschnitt mitgeliefert hatten, hat dem Auftraggeber aber nicht gefallen. Stattdessen hat er uns einen Vorschlag gemacht, was für uns auch in Ordnung war. Innert kurzer Zeit waren die meisten Rechte abgeklärt. Wir legten Wert darauf, dass wir Musik finden, die nicht nur gefällt, sondern bei der wir auch alle Rechte abklären können, um 100 % sicher zu sein. Nun fehlte nur noch das «GO» vom Künstler aus England – und genau das bekamen wir nicht. Er teilte uns mit, dass dieser Titel nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden darf. Er machte uns jedoch den Vorschlag, einen ähnlichen Titel zu komponieren. Wir sagten zu und nannten ihm unser kleines Produktionsbudget. Er hat sich bis heute nicht gemeldet. Auch eine Musiksuche im Freundeskreis oder auf premiumbeat.com blieb leider erfolglos. Das Problem lag nie auf der Seite der SUISA (diese hat uns sehr schnell und speditiv weiterhelfen können), sondern an den Sync-/Masterrechten oder an dem Stil der Musik. Diese Rückschläge verzögerten alles unvorhersehbar lange.

Learnings

In Zukunft wollen wir nur noch mit einem Konzept an eine solche (oder auch andere) Arbeit herangehen. Auf das müssen wir beharren und erst dann filmen, wenn das Konzept steht. Das vereinfacht die Arbeit nicht nur während des Drehs, sondern auch während der Post Production. Ausserdem ist uns erneut klargeworden, dass der Auftraggeber schlussendlich das letzte Wort hat, wenn es ums Design und den Schnitt des Films geht. Auch wenn wir die Rahmenbedingungen abgemacht hatten, kann der Auftraggeber trotzdem andere Vorstellungen im Kopf haben als wir. Das haben wir durch das Feedback gelernt. Da kann es auch nie schaden, ein zweites Mal nachzufragen, um den Vorstellungen des Auftraggebers gerecht zu werden. Am Ende ist der Auftraggeber derjenige, der zufrieden sein muss. Ein technisches Learning war es, dass die private Kamera viel mehr mit dem AF zu kämpfen hatte, als die Sony aus dem VJ-Set. Obwohl wir sie beide vorher getestet haben, machte uns das Suchen des Fokus im Schnitt Probleme. Aufgrund des (zum Teil doppelten) Bildmaterials, konnten wir jedoch auf «schärfere» Einstellungen zurückgreifen. Zuletzt haben wir den Zeit- und Produktionsaufwand unterschätzt. Dabei vor allem die Zeit, die es gebraucht hat, Musik zu finden und deren Rechte abzuklären. Dafür wollen und müssen wir in Zukunft sicherlich mehr Zeit einplanen.

Ausblick

Sobald die passende Musik ihren Platz im Film gefunden hat, wird der Imagefilm voraussichtlich auf den Sozialen Medien der Spielkiste platziert und auch auf deren Internetseite. Davor muss sie jedoch noch auf den Schnitt angepasst werden. Erst dann macht es Sinn, den Imagefilm in den richtigen Formaten herauszurechnen und hochzuladen. Ein ursprünglich angedachter zweiter, längerer Imagefilm, ist zurzeit von unserer Seite nicht geplant. Diese Arbeit hat uns gezeigt, dass das Team grösser sein müsste. Zudem würden wir während des Studiums noch gerne andere Projekte im Rahemen von Digezz durchführen.

Für Nick Schneeberger: Da wir für dieses Projekt nun zum Schluss keine Musik im Film haben, geben wir unter folgendem Link den Rohschnitt (nicht das Endergebnis!!!) MIT Musik ab: https://www.youtube.com/watch?v=4zpWFMm6noM