«Seele in Not – Was tun?» – Medienmitteilung für die Vereinigung VASK Graubünden


Wir MMP-Studierenden werden oft als wahre Multitalente betrachtet und es ist keine Seltenheit, dass Freunde und Bekannte uns um Hilfe im Medienbereich bitten. So kam es, dass ich die Gelegenheit bekam, für die Vereinigung VASK Graubünden eine Medienmitteilung zu schreiben.

Nicht selten erreichen mich aus meinem direkten Umfeld Anfragen, bei denen es um das Redigieren von Texten, das Gestalten von Flyern, das Produzieren von Social-Media-Inhalten und weiteren Medienaufgaben geht. Schliesslich mache ich laut meinem Umfeld ja «Öppis mit Media» und sie vertrauen darauf, dass ihnen dieses «Öppis» bei Allerlei hilft.

So war es auch in diesem Fall. Eine Bekannte von mir ist Mitglied des Vorstands der Bündner Vereinigung der Angehörigen von Schizophrenie und Psychisch-Kranken – kurz VASK Graubünden. Die Organisation engagiert sich für die psychische Gesundheit und das seelische Wohlbefinden im Kanton Graubünden. Die VASK Graubünden hat es sich zur Aufgabe gemacht, Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützend zu begleiten und eine förderliche Gemeinschaft aufzubauen.

Medienmitteilung für die Bündner Presse

Meine Bekannte bat mich, für die Vereinigung eine Medienmitteilung für die nächste Veranstaltung zu verfassen. Der Vorstand der VASK Graubünden wollte die Medienmitteilung an Bündner Medien senden, um möglichst viele Menschen über den Anlass zu informieren und die Vereinigung bekannter zu machen.

Da ich als Redaktorin für suedostschweiz.ch häufig mit Medienmitteilungen arbeite und die Perspektive der Presse gut kenne – zusätzlich zu meinen Erfahrungen aus dem Studium – nahm ich die Anfrage an. Die VASK Graubünden finanziert sich hauptsächlich durch Spenden, weshalb dies ein Auftrag ohne jegliche Gegenleistung war. Mir war jedoch bewusst, dass ich durch meine Arbeit einen wichtigen Beitrag zur psychischen Gesundheit in Graubünden leisten konnte, was für mich in diesem Fall Lohn genug war.

Ich verfasste die Medienmitteilung nach den Vorstellungen der Auftraggeberin und auf Deutsch. Sie übersetzte die fertige Mitteilung ins Romanische, da der Anlass im Bündner Oberland stattfand. So konnten wir auch die rätoromanischen Medien erreichen, wie die «La Quotidiana», die schliesslich sogar einen Reporter vor Ort schickte.

Zum Medienkit geht es hier lang. Es gibt zwei Versionen der Medienmitteilung – eine kurze und eine längere Ausführung, entsprechend den Wünschen der Auftraggeberin. Obwohl ich nicht für die Erstellung des Flyers verantwortlich war, wurde dieser zusammen mit den Medienmitteilungen versendet.

(eli)

Idee:

Die Ideenfindung für dieses Projekt gestaltete sich anders als sonst: Die Idee kam nicht von mir selbst, sondern ich erhielt einen konkreten Auftrag. Das festgelegte Ziel war die Erstellung einer Medienmitteilung, die an lokale Medienhäuser in Graubünden versendet werden sollte, mit dem Zweck, die Bekanntheit der Vereinigung VASK Graubünden zu steigern und insbesondere auf die bevorstehende Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Mein persönliches Anliegen war es, darüber hinaus eine Medienmitteilung zu verfassen, die nicht nur die notwendigen Informationen bereitstellt, sondern auch inhaltlich so ansprechend gestaltet ist, dass sie das Interesse von Journalistinnen und Journalisten weckt und eine grössere Berichterstattung daraus resultiert. Das Ziel wurde übrigens erreicht. Die «La Quotidiana» besuchte die Veranstaltung sogar vor Ort und berichtete in einem grösserem Artikel darüber.

 

Umsetzung:

Für die Erstellung der Medienmitteilung nutzte ich einen bereits vorhandenen Flyer als Informationsquelle über den Anlass. Um ein tieferes Verständnis für die Ziele und Werte der Organisation zu gewinnen, führte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Auftraggeberin. Ich bat sie darum, mir in ihren eigenen Worten die Bedeutung des Events und seine Highlights zu schildern. Dies war herausfordernd, da es der Auftraggeberin schwerfiel, ihre Gedanken präzise auszudrücken. Deshalb schlug ich vor, dass ich auf Basis meines bisherigen Verständnisses einen Entwurf anfertige.

In einem zweiten Schritt befasste ich mich also mit dem Aufbau und der Struktur: Eine Medienmitteilung muss klar, prägnant und «scannbar per Auge» sein. Ich begann mit dem Lead-Absatz, in dem die wichtigsten W-Fragen beantwortet wurden: Wer? Was? Wann? Wo? Warum? Im Hauptteil erweiterte ich die Informationen, gab Hintergrundwissen und versuchte trotz sehr weniger Informationen eine emotionale Ebene herzustellen. Es war mir wichtig, dass die Mitteilung nicht nur informativ, sondern auch ansprechend und leicht lesbar war. Die Überschriften ergaben sich zwischendurch und wurden auch immer wieder von mir angepasst. Ich legte grossen Wert darauf, einen Titel zu wählen, der Neugierde weckt, den Kern der Nachricht zusammenfasst und besonders SEO-optimiert ist, da dies aktuell in den Medienhäusern ein grosses Thema ist.

Nachdem eine erste Version des Texts stand, besprach ich diese mit der Auftraggeberin. Basierend auf ihren Rückmeldungen nahm ich noch einige Anpassungen vor. Zudem fügte ich einen Informationskasten und ein Bild hinzu. Anschliessend nahm ich mir viel Zeit, um das Geschriebene zu korrigieren. Dabei achtete ich darauf, dass die Sprache klar und fehlerfrei war und die Botschaft der VASK Graubünden richtig und wirkungsvoll rüberkam.

Zu guter Letzt kamen die formalen Aspekte: das korrekte Format, die Kontaktdaten am Ende und die Sicherstellung, dass alle notwendigen Informationen enthalten waren.  Die finale Medienmitteilung wurde von der Auftraggeberin ins Rätoromanische übersetzt, um auch die rätoromanischen Medienhäuser in Graubünden anzusprechen. Auf Wunsch der Auftraggeberin erstellte ich zusätzlich eine sehr kurze Version der Mitteilung. An die Pressgeschickt wurden letztlich beide Versionen der Medienmitteilung und der Flyer, begleitet von einer von mir verfassten E-Mail, die sowohl freundlich als auch informativ gestaltet war.

 

Fazit und Learnings:

Die Zusammenarbeit mit einer Auftraggeberin, die klare Vorstellungen vom erwünschten Ergebnis (viele Besucherinnen und Besucher am Event), jedoch weniger von der Struktur einer Medienmitteilung und Kontakt mit der Presse hatte, war eine wertvolle Erfahrung. Es erforderte einen Balanceakt zwischen freundlicher Kommunikation und gleichzeitiger Aufklärung über die Medienarbeit.

Zudem war die Tatsache herausfordernd, dass die VASK Graubünden sehr einfach organisiert ist und über kein Corporate Design oder Pressematerial verfügte. In der Folge musste deshalb auch ein Symbolbild verwendet werden. Als Redaktorin für suedostschweiz.ch, die sich fast täglich mit Medienmitteilungen befassen muss, hatte ich hohe Erwartungen an mich selbst, um die Mitteilung auch aus journalistischer Sicht lesenswert zu gestalten. Dieser Perfektionismus machte es sicherlich nicht einfacher.

Die Arbeit an der Medienmitteilung war insgesamt eine sehr lehrreiche Erfahrung. Die Zusammenarbeit mit einem echten Auftraggeber war um einiges fesselnder als das Verfassen von Texten für den Unterricht. Es brachte aber auch mehr Verantwortung mit sich, was sich besonders in meinen zahlreichen Korrekturlese-Sitzungen zeigte, da ich die Auftraggeberin zufriedenstellen wollte. Dass durch meine geleistete Arbeit in der Tat mehrere Medien darüber berichteten und die «La Quotidiana» sogar vor Ort dabei war, stimmte mich sehr zufrieden. Die Arbeit an der Medienmitteilung war spannend und zeigte mir nochmals, dass ein Job in einer Presseabteilung eines Unternehmens oder in einer Presseagentur definitiv etwas wäre, was mir Freude bereiten würde.