Guerrilla Gardening

Samenbomben selbst herstellen

Zutaten

Um selbst deine Samenbomben herzustellen brauchst du nur wenige Zutaten. Klassischerweise bestehen Samenbomben aus drei simplen Zutaten:

· Samen
· Tonerde oder Bentonit-Katzenstreu
· Erde

Wahl der Pflanzenarten

Damit die Saat deiner Samenbomben auch wirklich aufgeht, lohnt es sich im Vorhinein ein paar Gedanken zu machen, wie die Zustände der mögliche Orte, an welchen du gerne pflanzen würdes. Wie beim traditionellen Gärtnern empfiehlt es sich auch beim Guerilla Gardening, für Samenbomben optimale Boden- und Lichtverhältnisse auszuwählen.

Je nachdem, ob dein gewählter Standort eher sonnig oder schattig ist und welche Bodenbeschaffenheit dort vorherrscht, kommen einige Pflanzenarten eher in Frage als andere. Bei gekauftem Saatgut finden sich alle wichtigen Informationen auf der Rückseite der Packung. Bevorzuge bei der Wahl deines Saatgutes am Standort heimische Sorten gegenüber exotischen Pflanzen, sogenannten Neophyten, und Hybridsaatgut. Diese ist zwar meistens robuster, jedoch verdrängen sie durch ihre Stärke häufig native Pflanzenarten.

Im Allgemeinen eignen sich für Samenbomben besonders robuste Arten, wie Ringelblumen, Kornblumen, Kapuzinerkresse, Kamille, Sonnenblumen oder Klatschmohn. Natürlich kannst du in einer Samenbombe auch mehrere Pflanzensorten miteinander kombinieren, jedoch sollte dann beachtet werden, dass die verschiedenen Pflanzen ähnliche Bedürfnisse haben. Empfehlenswert ist es auch, Samen von verschiedenen Wildpflanzen regional zu sammeln und zu verwenden.

Natürlich kannst du auch versuchen Kräuter oder Gemüse zu ziehen, bedenke jedoch, dass diese meist einer stärkeren Pflege als einfache Blumen bedürfen und sich daher als Samenbomben nicht immer eignen.

Tonerde

Tonerde ist eine Bezeichnung für verschiedenste Erden, welche reichhaltig an Mineralstoffen sind. Dank ihrer vielfältigen Wirkungen wird sie auch in Pulverform traditionell in der Naturkosmetik oder als Nahrungsergänzung eingesetzt.
Tonerde kannst du in der Apotheke oder in größeren Mengen auch im Internet kaufen. In Samenbomben sorgt es für den Zusammenhalt der einzelnen Zutaten und gibt der zu wachsenden Pflanze einen gesunden Nährboden.
Leider ist Tonpulver nicht ganz günstig. Wer aufs Portemonnaie achten muss, findet in Form von Katzenstreu aus Bentonit eine gute Alternative. Dies ist nämlich eine Mischung aus verschiedenen Tonerden, welche sich, aufgrund seiner positiven Wirkung auf die Bodenqualität, auch zur Verbesserung von Kompost eignet. Sei jedoch vorsichtig beim Kauf von Katzenstreu: du solltest darauf achten, dass es aus reinem Bentonit besteht und keine schädlichen Zusätze wie Duftstoffe etc. enthält.

Erde

Um Samenbomben herzustellen, wird keine Spezialerde benötigt. Einfache Erde aus dem Garten, wie auch Pflanzerde aus dem Gartencenter sind zum Gebrauch tauglich. Bei letzterem solltest du jedoch beachten, dass das Produkt ohne Torf auskommt.
Gartenerde kann, nach Bedarf, zusätzlich mit ein wenig organischem Abfall aus der Küche wie Kaffeesatz oder Eierschalen angereichert werden, um den Nährstoffgehalt zu verbessern.

Samenbomben herstellen

Für die Herstellung deiner Samenbomben werden noch einige weitere Utensilien benötigt:

· eine größere Schüssel
· einen Rührlöffel
· Wasser
· eine Unterlage zum Trocknen der Samenbomben, geeignet dafür dafür einen Eierkarton, ein Backblech oder ein Tuch

Es gibt keine optimale Mischformel zu Herstellung von Samenbomben, deshalb sind die Angaben hier auch bloss getestete Empfehlungen und können je nach Beschaffenheit der Zutaten variieren:

· 1 Teelöffel Samen (bei größeren Samen darf es auch etwas mehr sein)
· 4-5 Esslöffel Erde
· 4-5 Esslöffel Tonerde oder Bentonit-Katzenstreu

Die Menge reicht für circa 6-8 Samenbomben. Die Herstellung:
1. Wird Katzenstreu aus Bentonit verwendet, sollte dieses mit einem Mörser etwas zerkleinern

2. Erde mit den Samen vermischen

3. Tonerde bzw. Katzenstreu hinzugeben

4. Die Mischung so lange mit Wasser anreichern, bis ein geschmeidiger, aber immer noch fester Teig entsteht

5. Aus dem Teig etwa walnussgroße Kugeln formen

Die Kugeln sollten vor dem Gebrauch einige Tage getrocknet werden.

Danach ist es endlich soweit, und du kannst sähen gehen. Meist reicht es die Samenbomben am Zielort abzulegen oder bei schlechter zugänglichen Orten zu werfen.
Bei kühler und trockener Lagerung können Samenbomben bis zu zwei Jahre aufbewahrt werden. Auch eignen sie sich gut als selbstgemachtes Geschenk.