Produkteshooting – Swozicom
Eine Anfrage für ein Produkteshooting für selbstfahrende Roboter, die die Linien ganzer Fussballfelder selbst einzeichnen? Eine spannende Aufgabe, der ich mich widmen durfte. Auch, weil vieles für mich Neuland war und ich mich in dieser Branche schlicht nicht auskannte. Ich wollte mich aber dennoch selbst pushen und an meine Grenzen bringen.
Der Auftrag
Zwei Shootings waren geplant. Zum einen sollte ich in einem Studio (Spoiler: ich hatte keines) Aufnahmen gestalten, die anschliessend für den Onlineshop oder Werbeflyer freigestellt und schattiert gebraucht werden können, sowie Detailaufnahmen der verschiedenen Produkte machen. Zum anderen wurden Outdoor-Aufnahmen der Geräte in einem stimmigen Umfeld benötigt.
Indoorshooting Studio (selbst gebastelt)
Indoorshooting Resultate (freigestellt und schattiert)
Ourdoorshooting Resultate
(eli)
Wow, war das ein Ding. Ich habe mich nicht nur vorbereitungs-/materialbeschaffungstechnisch an meine Grenzen gebracht. Ich musste mich vor dem Auftrag gut mit der Thematik Produkteshooting auseinandersetzen. Manchmal ist der Druck des Auftrags dafür die beste Motivation und das habe ich auch gespürt. Hierbei noch meine seven cents zu den einzelnen Shootings.
Das Indoorshooting
Wenn «Improvisation» ein Shooting wäre, würde ich meines als ein solches deklarieren. Ich habe mir innerhalb der Produktionshalle ein eigenes Studio gebastelt, da wir kaum Zeit hatten, die schweren Geräte herumzufahren, und ich auch keine Kontakte für ein richtiges Studio hatte. Somit entschied ich mich für die Variante «probieren wirs mal». Ich durfte mich kreativ recht ausleben, da ich viele Freiheiten bekam, was mir ein klein wenig den Druck nahm. Hierbei sei angefügt: 2 Objektive dabei zu haben war ein sehr guter Call. Zum einen war das Makro Objektiv 90mm von Sony ein Gamechanger bei den Detailaufnahmen. Zum anderen das Standartobjektiv 24-70mm von Tamron mehr als ausreichend für die Freisteller. Der Tag war lang und intensiv, ich genoss es aber und fand für mich einiges, was ich in zukünftigen Projekten implementieren würde. Anschliessend kam der (für mich) noch härtere Teil: die Postproduction. Ich bekam ein umfassendes Sheet, welche Outputgrössen für die Bilder gewünscht waren und mit welcher Auflösung für Print oder Online. Und das waren einige.
Die Bearbeitung der Detailaufnahmen war für mich noch «einfacher» zu bewerkstelligen. Bei den Freistellern war ich am Limit, da die Geräte sehr viele kleine Details beinhalteten. Auch musste ich schauen, dass der Schatten dem Original treu bleibt und realistisch aussieht, was mir gelang, aber sehr viel Zeit gekostet hatte.
Das Oudoorshooting
Nach dem Indoorshooting war vor dem Outdoorshooting an, das sich als anspruchsvoll erwies. Das Wetter musste passen und das tat es auch, da wir uns bei der Planung vorgängig damit auseinandergesetzt haben. Die Sonneneinstrahlung stellte eine echte Herausforderung dar und brachte die Bildqualität mehrmals an ihre Grenzen. Ich nutzte Gegenlichtreflektoren, um das Licht besser zu kontrollieren, was unterwartet die Highlights der Wagen nochmals ein wenig hervorbrachte und lästige Schatten eliminierte. Wir hatten zum Glück genug Helfer dabei, um die Reflektoren auch jeweils zu positionieren. Die Vielfalt der benötigten Posen stellte mich vor Herausforderungen, da es teilweise schwierig war, Frische und Abwechslung in die Bilder zu bringen.
Am Ende des Tages gelang mir jedoch ein versöhnlicher Abschluss: Mit Drohnenflügen fing ich ein beeindruckendes Gesamtbild aller Maschinen ein. Diese Erfahrung nehme ich definitiv mit.
Fazit
Ich war zuweilen gut gefordert und auch gut beraten, mich intensiv vorzubereiten. Umso grosser war dann die Überraschung über die Unkompliziertheit und Offenheit der Beteiligten gegenüber dem Projekt und die Erleichterung, dass man mir weitestgehend freie Hand liess. Dass die Postproduction (vor allem bei den Studiobildern) so viel Zeit und auch den einen oder anderen Nerv kosten würde, damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet. Dennoch war mir diese Erfahrung sehr wichtig – und so soll es ja auch sein.