Portraits in Photoshop bearbeiten

In diesem Tutorial zeige ich, wie ein Portraitfoto verbessert werden kann. Oft wird bei Fotoshootings auf eine Maske verzichtet – mit dem erwarteten Resultat: Die Haut der Protagonisten glänzt. Sie spiegelt das Blitzlicht und erinnert an ein Amateurfoto. Unreinheiten der Haut sind sichtbar und die Zähne sind braun verfärbt. In dieser Anleitung zeige ich die wichtigsten Bearbeitungsschritte für ein besseres Resultat.

Hier eine Vorher-Nachher-Vorschau (Bild 1):

  1. Zuerst muss die Belichtung, der Kontrast sowie Weissabgleich eingestellt werden. Ich verwende hierfür Lightroom, es können auch vergleichbare Programme verwendet werden.
    Im Bild (Bild 1) unten ist ein Vorher-Nachher-Vergleich ersichtlich.
Bild 1: Vorher – Nachher Vergleich.

2. Mit dem «Spot Healing Brush» werden die Hautunreinheiten entfernt. Das Bild (Bild 2) rechts sieht schon viel besser aus (Bild 2). Um die Person zu «verjüngen», ist es wichtig, die Augenringe zu glätten. Die Jugend erkennt man an den fehlenden Augenringen. Bei der Retouche muss man aufpassen, dass der Eyeliner nicht verschmiert wird.

Bild 2: Bearbeitung nach der Anwendung des Spot Healing Brush.

3. Nun duplizieren wir die Ebene und verwenden einen «High Pass» Filter mit einem Radius von 24 Pixel. Den Überblendungsmodus der Ebene auf «Linear Light» und «50% Transparenz» einstellen (Bild 3).

Bild 3: Neue Ebene mit High Pass Filter und 50% Transparenz.

4. Den «Gaussian Blur» Filter mit einem Radius von 8 Pixeln (Bild 4) auf die Ebene anwenden.

Bild 4: mit Guassian Blur Filter

4. Das ganze ist nun «weichgezeichnet». Der Effekt wird auf das ganze Bild angewendet und sieht unschön aus. Durch die Anwendung einer Layermaske wird der Effekt beschränkt. Mit dem Pinselwerkzeug und weisser Farbe stellen wir die Bereiche im Gesicht frei, in denen die Haut sichtbar ist. Augen, Zähne und Augenbrauen sparen wir aus. Bild 5 zeigt die Ebenen.

Bild 5: Layermaske

5. Nun invertieren wir die Ebene wie in Bild 6.

Bild 6

6. Im letzten Schritt beschränken wir die Durchlässigkeit der Ebene auf bestimmte Luminanzbereiche. Die Highlights setzen wir auf 230 und die Shadows auf 16. Als Überblendungsmodus wählen wir «Linear Light».

Das Bild 7 zeigt die Einstellung für die Ebene.

Bild 7

7. Um die glänzende Haut zu entfernen, erstelle ich eine neue, leere Ebene über der alten. Mit dem «Brush»-Werkzeug selektiere ich einen Bereich, der ausserhalb ausgebrannten weissen Flächen liegt, (schwarze Box im Bild 8, vorher) und übermale die weissen Bereiche. Mit der Transparenz der Ebene kann der Effekt reguliert werden. Einen Wert zwischen 20% und 50% Transparenz bietet sich an – je nach Bild und Motiv.

Bild 8: Vergleich

8. Hier sieht ihr nun das fertige Bild.

Bild 9: Das fertige Bild.

(mou)

Das Shooting:

Für das Shooting habe ich mit einem Keylight und einem Backlight gearbeitet. Das Backlight habe ich auf einem
C-Stand von oben auf die Protagonistinnen ausgerichtet. Diese Position funktioniert bei langen Haaren besser als
eine seitliche Positi0n des Backlights. Das Keylight habe ich von vorne, leicht von oben, in einem 60 Grad Winkel positioniert.
Dafür habe ich ein Beauty-Dish verwendet.

Die Umsetzung:

Ich bin mit genügend Vorbereitungszeit an den Drehort gekommen und hatte viel Zeit, die ganze Technik einzurichten
und mein Setup auszuprobieren. Genügend Zeit ist immer ein Erfolgsfaktor. Es ist für die Protagonistinnen auch angenehmer, wenn es gleich losgeht und keine Wartezeit entsteht, weil die Technik noch nicht bereit ist. So konnte ich mich auf die Leute vor der Kamera und auf die Darstellung ihrer Emotionen konzentrieren.

Postproduktion:

Für die Postproduktion muss ich jedes Mal im Internet nach einer Anleitung suchen, wie man ein Portrait professionell bearbeitet.
Mit diesem Tutorial möchte ich mich festlegen und in Zukunft meine Portraits gleichbleibend bearbeiten. Das ist mir
hoffentlich gelungen. Die Kundinnen waren bis jetzt immer sehr angetan vom Ergebnis. Allerdings habe ich viel Zeit für die Recherche nach der richtigen Anleitung aufgewendet. Letztlich habe ich das Beste aus zwei oder drei «Tutorials» aus dem Web in dieser Anleitung kondensiert. Es gibt viele schlechte Tipps im Internet, die zu schrecklichen Resultate führen. Man erkennt die schlechte Qualität erst nachdem man diese durchgearbeitet hat.
In Zukunft weiss ich, dass auf der Digezz Plattform das Beste Tutorial auffindbar ist und erspare mir dadurch viel Zeit bei der Suche nach Anleitungen für die Retouche von Gesichtern.

Learnings:

Immer genügend Zeit einplanen, um die Technik vorzubereiten. Für die Bearbeitung der Fotos immer die gleichen Schritte verwenden. Für das habe ich nun für immer ein Digezz Tutorial.