«Ohne Dich» – Musikvideo

Habt ihr schon mal ein Musikvideo konzipiert, gedreht, geschnitten und einen Song produziert, obwohl ihr keine Ahnung davon hattet? Wir haben es gewagt und trotz vieler Herausforderungen ein tolles Projekt auf die Beine gestellt. Taucht mit uns ein in die Entstehung von «Ohne Dich».

Im September 2023 begannen wir, Lara Zimmermann und Gina-Soraya Ruffino, unser MMP-Studium in Chur. Schon bei unserem ersten Treffen wussten wir: «Freundschaft auf den ersten Blick.» Gina strebt eine Karriere im Filmbereich an, während Lara einmal gerne vor der Kamera stehen möchte, um Sport zu moderieren. Daher sahen wir dieses Projekt als ideale Gelegenheit, beide Interessen zu vereinen und voneinander zu lernen.

Laras Freunde Lawrence (Künstlername Young Skii) und Timo (Künstlername Spoe) sind in der Musikszene aktiv. Leider durften wir nicht ihre Künstlernamen verwenden, da ihr Label dies nicht erlaubte. So entstand die Idee, zusammen mit ihnen einen Song zu produzieren und ein dazugehöriges Musikvideo zu erstellen. Lara übernahm die Regie und das Verfassen des Drehbuchs, ein Prozess, der sich über zwei Monate erstreckte, bis alle Details ausgearbeitet waren.

Idee

Unsere Idee hinter dem Musikvideo war es, ein verbreitetes menschliches Dilemma darzustellen: Man lernt jemanden kennen und findet die Person aufregend und interessant, solange sie unerreichbar scheint. Sobald man jedoch das erreicht hat, was man wollte, verliert man das Interesse. Im Video wollten wir zeigen, wie man am Ende erkennt, dass man diese Person doch zurückhaben möchte, aber es dann bereits zu spät ist.

Um diese Geschichte visuell umzusetzen, entschieden wir uns für drei Bildebenen: Erstens die Performance von Lawrence und Timo, die den musikalischen Part des Videos repräsentieren. Zweitens das Schauspiel von Lara und Luca, einem Freund von Lara, der begeistert war, mitzuspielen und dessen Engagement uns sehr geholfen hat. Drittens wollten wir die Blume als Symbol für die Beziehung zwischen Lara und Luca in das Video integrieren, sowohl im Schauspielpart als auch in anderen Szenen. Die Blume sollte die Entwicklung ihrer Geschichte symbolisieren. Zusätzlich planten wir, den Verlauf der Beziehung zwischen Lara und Luca durch den gezielten Einsatz von Farben zu kennzeichnen, um visuell darzustellen, wie sich ihre Gefühle im Laufe der Zeit verändern.

Die Produktion des Songs war eine spannende und lehrreiche Erfahrung für uns. Zunächst versuchten wir zusammen mit Lawrence und Timo, eigene Beats zu kreieren. Nach mehreren Wochen intensiver Arbeit stellten wir jedoch fest, dass wir nicht das gewünschte Ergebnis erzielen konnten. Daher entschieden wir uns, online nach passenden Beats zu suchen und kontaktierten schliesslich den Produzenten. 

Den Songtext schrieb Lara gemeinsam mit Lawrence und Timo, nachdem das Drehbuch und Konzept fertig waren. Wir verlängerten den Beat und setzten ihn neu zusammen, um eine eigene Version daraus zu machen. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es uns, den Song genau so zu gestalten, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Das verlieh ihm eine persönliche Note.

Dreh

Der Dreh fand Mitte Mai über vier Tage hinweg an insgesamt sieben verschiedenen Orten in Basel statt. Gina war die Kamerafrau und filmte alles. Dank unseres Drehplans wussten wir genau was als Nächstes dran kommt. Um all unsere Requisiten transportieren zu können, mieteten wir ein Auto. In der Ausleihe in Chur besorgten wir uns sieben verschiedene Ausrüstungsgegenstände, darunter Kameras, Stative, Lichter und einen Gimbal. Luca und Lara hatten jeweils einen Koffer voller Kleidung dabei, um durch verschiedene Outfits die zeitlichen Abstände der Kennenlern-Geschichte zu symbolisieren. Ausserdem hatten wir zwei Lichter gekauft, mit denen man unterschiedliche Farben und Formen einstellen konnte, sowie weitere Requisiten wie Blumen, kaputte Blumen, die wir Wochen zuvor hatten trocknen lassen, einen Ventilator und andere Gegenstände.

Postproduction

In den letzten Wochen hat sich Gina intensiv dem Schnitt des Musikvideos gewidmet, wobei sie sich um Editing, Effekte und Color Grading kümmerte. Dieser Prozess war zeitaufwendig und anspruchsvoll. Lara und Gina haben oft zusammen gesessen, um Ideen zu besprechen und kreative Konzepte zu entwickeln, die Gina dann mit viel Engagement umsetzte.

Nun freuen wir uns, euch das fertige Produkt zu präsentieren. Hier ist unser Musikvideo «Ohne Dich» – ein Projekt, in das wir viel Herzblut gesteckt haben. Schaut es euch an und lasst euch von unserer Story mitreissen.

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(abb)

Idee

Die Idee für unser Musikvideo entstand aus dem Wunsch, ein verbreitetes menschliches Dilemma zu schildern, welches wir im oberen Text erläutert haben. Diese komplexe Emotion wollten wir durch verschiedene visuelle Ebenen zum Ausdruck bringen. Wir entschieden uns, diese Geschichte in drei Bildebenen zu erzählen. Für die dritte Bildebene animierten wir eine Blume. Wir empfanden die Blume als ein gutes Symbolbild, da man die Geschichte von Luca und Lara so schön aufzeigen konnte. Bei der Knospe kannten sich die beiden nicht, wenn sie sich kennenlernen geht die Blume auf und bei der Trennung verwelkt die Blume. Die Blume sollte nicht nur ein wiederkehrendes Symbol sein, sondern auch die emotionale Entwicklung der Charaktere widerspiegeln.

Die Vorbereitung für das Projekt war intensiv und erforderte eine Menge Planung und Koordination. Über zwei Monate hinweg arbeiteten wir an der Regie und dem Drehbuch, um sicherzustellen, dass alle Details genau durchdacht und ausgearbeitet waren. Jede Szene und jedes Detail mussten gut überlegt sein, um eine kohärente und fesselnde Geschichte zu erzählen. Wir verbrachten unzählige Stunden mit Brainstorming, Skizzieren und Entwerfen von Storyboards. Zudem mussten wir verschiedene Locations in Basel anschauen. Auch die Koordination der Zeitpläne war eine Herausforderung.

Es war eine Herausforderung, im Team zu arbeiten, da die beiden Sänger Timo und Lawrence normalerweise eine andere Musikrichtung verfolgen und ihre Videos ganz anders gestalten. Daher mussten wir teilweise Kompromisse eingehen, damit es für beide Seiten einigermaßen passte. Auch für sie war es eine neue Erfahrung und Herausforderung. Luca und Lara hatten keine schauspielerischen Vorkenntnisse, sodass wir nicht wussten, wie alles am Set ablaufen würde und wie gut die Harmonie sein würde. Doch die Drehtage erwiesen sich als die beste Zeit unseres Projekts. Das Schauspielern lief hervorragend und machte riesigen Spaß. Teilweise waren wir nur zu dritt unterwegs, aber es verlief alles ohne Probleme. Auch Gina, die als Kamerafrau agierte, hatte keine Vorkenntnisse. Doch je länger wir drehten, desto besser wurden ihre Fähigkeiten und Aufnahmen.

Was wir unterschätzt haben, war die Zeit. Oft drehten wir bis Mitternacht, da uns vor Ort noch mehr Ideen kamen und die Zeit wie im Flug verging. Es waren anstrengende Tage, aber eine unvergessliche Erfahrung. Als Team sind wir gewachsen und konnten viel voneinander lernen.

 

Selbstkritik und Learnings 

Während der Produktion stießen wir auf mehrere Herausforderungen. Die Beat-Produktion gestaltete sich schwieriger als erwartet, und wir mussten lernen, dass es in diesem Bereich noch viel zu verbessern gibt. Trotz intensiver Bemühungen, einen eigenen Beat zu erstellen, gelang uns dies nicht wie erhofft. Wir verbrachten viele Stunden ohne zufriedenstellendes Ergebnis und entschieden uns letztendlich, einen vorhandenen Beat zu nutzen und diesen anzupassen. Diese Erfahrung lehrte uns, wie man diese Tools nutzt, und zeigte uns, dass wir viel mehr Zeit benötigt hätten, um sie vollständig zu beherrschen. Daher entschieden wir uns, unseren Fokus lieber auf den Songtext und das Video zu legen. Als Herausforderung für das nächste Mal wäre es jedoch eine großartige Idee, einen eigenen Beat vollständig zu erarbeiten.

Ein weiterer großer Lernmoment war der Ausfall des geplanten Schauspielers kurz vor Drehbeginn, was uns vor eine große Herausforderung stellte. Glücklicherweise konnte ein Freund von Lara einspringen und die Situation retten. Dieser Vorfall zeigte uns, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und auf unvorhergesehene Ereignisse schnell und kreativ zu reagieren. Unser Zeitmanagement hätte ebenfalls effizienter sein können, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden. Ausserdem haben wir gemerkt, dass wir das Musikvideo anfangs viel zu sehr als Film sahen und mussten sehr viele Szenen, Drehorte und Outfits rausschneiden um den Zuschauenden mehr Raum für Interpretationen zu schenken. Durch diese Erfahrungen haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die uns in zukünftigen Projekten helfen werden. Wir haben gelernt, wie wichtig eine gründliche Vorbereitung, ein flexibler Plan B und eine gute Kommunikation im Team sind.

 

Postproduction 

In den letzten Wochen hat Gina viel Zeit in den Schnitt des Musikvideos investiert. Der Prozess, der Editing, Effekte und Color Grading umfasste, erwies sich als aufwendiger und anspruchsvoller als erwartet. Die Postproduktion verlangte Geduld und Genauigkeit. Lara und Gina trafen sich oft, um Ideen auszutauschen und kreative Konzepte zu entwickeln, die Gina dann umsetzte. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es uns, verschiedene Perspektiven zu integrieren und die Qualität des fertigen Videos deutlich zu steigern. Schließlich hatten wir mehrere Varianten des Videos und schnitten es mehrmals um, wobei wir teilweise neue Handlungsstränge entwickelten. Es dauerte eine Weile, bis wir zufrieden waren, aber der Aufwand hat sich gelohnt.

Während dieses Prozesses haben wir uns auch intensiv mit vielen YouTube-Videos zur Postproduktion und Effekten beschäftigt, wo wir zahlreiche wertvolle Tipps und Tricks gelernt haben. Ohne dieses Projekt hätten wir uns wahrscheinlich nicht so intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt, daher war es eine ideale Gelegenheit, neue Editing-Skills zu erlernen.

Die technische Seite der Nachbearbeitung stellte uns vor viele Herausforderungen, insbesondere bei der Farbkorrektur und dem Hinzufügen von Spezialeffekten, um die gewünschte Atmosphäre zu schaffen. Wir merkten schnell, dass die Nachbearbeitung nicht nur technisch anspruchsvoll ist, sondern auch ein kreativer Prozess, der viel Zeit und Hingabe erfordert. Trotz der langen Stunden und der vielen Herausforderungen genossen wir jeden Moment und konnten viel lernen. Durch diesen Prozess haben wir unsere Fähigkeiten im Bereich der Postproduktion erheblich verbessert und ein tieferes Verständnis für die Feinheiten der Videobearbeitung entwickelt.

 

Fazit

Insgesamt war unser Projekt eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. Wir haben nicht nur neue Fähigkeiten erworben und bestehende vertieft, sondern auch viel als Team sowie individuell gelernt. Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir haben gelernt, dass jedes Projekt seine eigenen Herausforderungen und Lernmöglichkeiten bietet und dass es wichtig ist, diese mit Offenheit und Engagement anzugehen. Die Zusammenarbeit zwischen uns war durchweg positiv und inspirierend. Wir bildeten ein tolles Team, in dem jeder von uns seine Stärken einbringen konnte. Unsere Kommunikation war hervorragend – wir hörten einander zu, tauschten Ideen aus und nahmen konstruktives Feedback an.

Diese offene und respektvolle Arbeitsweise ermöglichte es uns, kreativ und effektiv zusammenzuarbeiten und gemeinsam die besten Lösungen zu finden. Jeder trug aktiv zur Realisierung unseres Projekts bei, was das Endergebnis erheblich bereicherte. Unser Lieblingsmoment war, als wir am dritten Drehtag im Auto sassen und  sagten, dass sich die Tage gar nicht anfühlen wie Arbeit, sondern Spass. Wir sind beide stolz auf unser Video, denn Anfang des Jahres hatten wir keine Ahnung von Musikvideos, Kameratechnik, Direction, Skripte für Videos erfassen, Schauspiel, Musikproduktion, Textproduktion und dem einfügend der verschiedenen Effekte. Die letzten Monate kosteten uns trotz der guten Teamarbeit einige Nerven, aber unser erstes Digezz wurde zu einem Herzensprojekt und wir freuen uns, es euch zu präsentieren.