Musikvideo in der Blackbox

Es war schon immer ein Traum von mir, ein Musikvideo in einem richtigen Studio zu machen. Als ich in der HKB die Einführung in die Blackbox (Studio) hatte, wusste ich, dass ich hier meine Ideen umsetzen kann. 

Mit “Kei Traum” von Morow konnte ich zu einem Musikstück meiner Wahl ein Video so gestalten, wie ich wollte. Das Augenmerk bei diesem Video legte ich auf Details wie:

  • Outfit-Abstimmung (z. B. der Yeezy Camo Fit der Yeezy Season 1)
  • Reaktive Overlays eines Effekts, der für Aufruhr unter den Zuschauern sorgte
  • Das Walkman-Handy aus den späten 2000ern 
  • Einige 3D-Renders
  • Nicht zuletzt der seltene Mercedes Benz SL 600 V12 mit passender Vintage Benz-Jacke

Auch das Cover für diese Videoauskopplung vom Album “Gfange in Gedanke” gestaltete ich und entwickelte eigens dafür eine Typo-Grafik. Der Look dieses Covers bestimmte auch die weiteren Auskopplungen, welche bis zur Albumveröffentlichung folgten.

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Vier Tage Studio, gefühlte 40 Grad im Hochsommer in einem ungelüftetem Studio, eine defekte Trasse und knapp 1 Terrabyte an Daten – hier einige BTS Fotos:

(ash)

Obwohl es nun schon einige Wochen her ist, seit das Video rausgekommen ist, bin ich immer noch sehr zufrieden mit dem Endprodukt. Trotzdem gibt es einige Learnings, welche ich während dieses Videos gemacht habe.

Administrativ:
Diesem Punkt musste ich in den meisten meiner bisherigen Musikvideos nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, wie bei diesem Projekt. Ein Studio, Equipment aus drei Ausleihen, ein Auto, eine Set-Crew und eine Handvoll Protagonisten innerhalb von 3 Drehtagen zu koordinieren war echt eine “heiden Arbeit”. Die Planung ist in keinem Fall so wichtig wie bei einem Studio-Dreh dieser Art. Jeder und jede musste zum rechten Zeitpunkt am richtigen Ort sein, um stundenlanges warten zu vermeiden.

Das grösste Learning hier ist das Zeitmanagement, genug früh mit der Planung zu beginnen und genügend Zeit auch am Set einzuplanen, falls etwas schief geht. Dies ist das A und O.

Storyboard:
Auch hier ist ein Studio-Dreh ganz anders, wie zum Beispiel ein Dreh in der freien Natur. Das Storyboard ist extrem wichtig, da jedes Licht, jeder Schatten und jedes Framing genau gesetzt werden muss und dies nicht improvisiert werden kann.

Auch wenn im Video viele Situationen spontan und improvisiert aussehen, plante ich bisher noch kein Video so genau durch wie dieses. Nichtsdestotrotz muss ich dieser Phase im Projekt nächstes mal noch mehr Raum geben, dies während dem Dreh und der Post einem x-Fach zugute kommt.

Recording / Set-Tage:
Gott sei Dank haben ich das Studio von Donnerstag bis Sonntag gemietet. So konnten wir uns einen technischen Defekt, der beinahe das Video extrem beeinträchtigt hätte leisten: Am Donnerstag als Hannes und ich Das Studio einrichten wollten, funktionierte in der Blackbox (HKB Studio) nämlich die Hauptstrasse für die Aufhängung der Lichter nicht. Den ganzen Donnerstag und am Freitagmorgen haderten wir mit diesem Problem. Schlussendlich konnten wir zusammen mit dem HKB Support der Technikausleihe, der Firma, welche die Trassen-Elektronik installiert haben das Problem lösen.

Da wir ein Auto im Video hatten benötigten wir extrem grosse Licht-Bouncer, dies war ebenfalls eine Hürde, die wir jedoch mit Hilfe von C-Stands und einer riesigen weissen Wand meistern konnten. (in ganz grossen Studios versendet man dafür sogenannte “Himmel”)

Da ich nicht wusste, ob meine Workstation mit einem 6k-RAW Bild der Blackmagic klar kommt und ich noch nie mit RAW Footage geschnitten habe, entschieden wir uns für einen 4k ProRes Codec. Dies würde ich im Nachhinein eventuell anders machen.

Da ich nur eine Woche Zeit hatte für das Schneiden der Aufnahmen, ging ich damals aber lieber auf Nummer-Sicher.

Post:
Um den Schnitt in nur einer Woche umzusetzen, bedurfte es schon einiger Vorarbeit von Assets wie 3D-Renders, der Cover-Grafik oder der Evaluierung und Entwicklung des Effekts. So konnte ich alles inkl. Instagram Trailer, Cover-Trailer, Out-Now Video und natürlich dem richtigen Video in der Woche, die ich mir extra dafür reserviert hatte fertig schneiden.

Leider konnte ich den ganzen BTS Footage nicht verwenden, da ich schlicht keine Zeit mehr dafür hatte. Dies war sehr schade.

Crew:
Ohne eine Crew, auf die man sich verlassen kann, wäre eine solche Produktion undenkbar gewesen. Vielen Dank an alle die mitgeholfen haben, dieses Projekt zu verwirklichen.

Speziellen Dank geht an Hannes Thurnherr, der mir mit sämtlichen Set-Arbeiten geholfen hatte und die Kamera zur Verfügung stellte, Laura Ehren, welche die BTS Fotos und Videos gedreht hatte und Exotic Cars Schweiz, welche den brachialen V12 Benz aus den 90ern zur Verfügung stellten.

Die Langen Studio-Tage waren auch für die Protagonisten, die selbstverständlich auch mithalfen das Set herzurichten, sehr anstrengend. Herzlichen Dank auch an Morow und die ganze Dritte Stock Gang <3