Live Sessions mit Lars Oester
Lars Oester, ein Liedermacher aus vollem Herzen. Gegen jegliche Konformität will der junge Musiker sein Publikum mit berndeutschen Songs mitreissen.
Seit 2020 ist Lars Oester als Mundart-Liedermacher mit seiner One-Man-Show unterwegs. Auf der Bühne überzeugt der Solo-Künstler mit zahlreichen Instrumenten und seinem Looper Pedal. Durch die Verbindung von Gitarrenriffs, Cajón-Drums und Mundharmonika-Melodien schafft Lars einzigartige Lieder. Kern der Auftritte bleiben jedoch die gesellschaftskritischen Songtexte. Von humorvollen Geschichten und Alltagssituationen, bis zu ernsten Themen, singt der junge Thuner was er erzählen und weitergeben will. Hier geht es zu den Videos.
(hil)
Idee und Konzept
Bereits im Februar 2020 sollte ein Musikvideo für den jungen Künstler Lars Oester entstehen. Das Konzept dazu war ausgearbeitet, der Drehtermin stand fest und die Tonaufnahmen zum Song “Ewig währt” finalisiert. Doch Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. So musste das Projekt aufgrund des Lockdowns erstmals auf Eis gelegt werden.
Nach einer längeren Pause trafen wir uns erneut anfang September. Eine neue Idee, angepasst an die aktuelle Corona-Lage, stand bereits im Raum. Geplant waren Live Sessions mit drei neuen Songs von Lars. Diese sollen für das Portfolio des Künstlers verwendet werden und sein ganzes Können widerspiegeln. Wir erarbeiteten also ein neues Konzept und einigten uns darauf, Live Sessions aufzunehmen. Trotz Corona will der Musiker seinem Publikum so eine Möglichkeit bieten, dem Alltag für einige Minuten zu entfliehen.
Damit Lars bei seinen Live Auftritten möglich authentisch wirkt, suchten wir eine Location, die seine Werte wiedergibt. Wir begrenzten uns auf die Region Thun und kontaktierten diverse Inhaber von Kultur- und Veranstaltungslokalitäten. Schlussendlich entschieden wir uns für das bunte Kollektiv “AKuT” in Thun. Hier durfte der 23-Jährige bereits selbst auftreten und ist treuer Besucher von Konzerten und Kulturabenden.
Technik
Für den 2-tägigen Videodreh haben wir folgende Technik verwendet:
- iPhone 11
- Canon EOS 750D
- Audio Kabel: XLR m – XLR f 6m
- Audiorekorder Zoom H5
- Einbeinstativ iFootage Cobra 2, 180 cm
- Headlight Aladdin A-Lite
- Headlight Aladdin A-Lite
- LED Headlight F&V K480
- Richtmikrofon Sennheiser ME66
- Rode NT-USB Mini
- S2 The Handle Grip
- SD-Speicherkarte 32GB
- SD-Speicherkarte 32GB
- Sony PXW-X70
- Sony PXW-X70
- GoPro Hero 7 Black
- Tonangel Rode 3 Meter
- Videostativ Sachtler System Ace L MS
- Videostativ Sachtler System Ace L MS
- Filmic Pro App
- Adobe Premiere Pro, InDesign & Audition
- Musikinstrumente und Tonequipment des Musikers
Die Videos haben wir nach dem Dreh mit den Adobe Programmen InDesign, Audition und Premiere Pro bearbeitet und finalisiert. In einem nächsten Schritt wurden die Musikstücke von einem professionellen Tontechniker gemastert.
Umsetzung
Die gesamten Videoaufnahmen dauerten zwei Tage. Am Vortag holten wir sämtliches Material in Bern in der Technikausleihe ab und transportierten es in die Eventlokalität. Das Einrichten und anschliessende Testing der Technik nahm hierbei sehr viel Zeit in Anspruch. Am nächsten Tag begannen wir dann mit den Dreharbeiten. Drei Lieder an einem Tag aufzunehmen war sehr anspruchsvoll und energieraubend, zumal wir pro Lied 5 bis 7 Takes aufgenommen haben. Am Drehort war es zudem sehr stickig, dunkel und staubig, was uns die Dreharbeiten zusätzlich erschwerte. Als die drei Lieder allesamt abgefilmt waren, haben wir zudem ein kurzes Intro aufgenommen, wobei Lars seine Live Session ankündigt.
Nach Auswahl der definitiven Takes der drei Songs machten wir uns an den Videoschnitt. Die Audiodateien haben wir in einem ersten Schritt bearbeitet, um die Videos im Premiere Pro zu schneiden. Als der Picture-Lock stand, es an die Farbkorrektur in Adobe Premiere Pro. Die Farbanpassungen beanspruchten 1–2 Tage pro Song, weil wir fünf unterschiedliche Kameras verwendet haben, die je nach Lichtverhältnissen und Positionierung unterschiedliche Farben wiedergaben. Die aktuellen Videos werden nach Absprache mit Lars noch überarbeitet und finalisiert, damit diese zusätzlich auf seiner Website veröffentlicht werden können.
Herausforderungen
Grosses Projekt – kleines Team
Da wir nebst dem Musiker nur zu zweit an diesem Projekt arbeiteten, tauchten einige Schwierigkeiten auf. Insbesondere der Materialtransport war nicht ganz einfach. Denn wir mussten sämtliche Technik zu Fuss und mit dem Zug von Bern nach Thun an die Location bringen.
Akkus des Materials
Beim Dreh selbst war es wiederum eine grosse Herausforderung, fünf Kameras einzustellen und während den Aufnahmen alles im Auge zu behalten. Da die Akkus der Kameras und Headlights nicht vollständig aufgeladen waren, mussten wir dies am Vorabend des Drehs erledigen. Am nächsten waren die Kamera-Akkus jedoch trotz Aufladung sehr schwach und mussten immer wieder aufgeladen werden. Dies war sehr mühsam.
Location
Die Location war insgesamt sehr dunkel und bot schlechte Lichtverhältnisse. Daher mussten wir künstliches Licht, insbesondere Scheinwerfer, einsetzen. Zusätzlich war der grösste Teil der Lokalitä durch eine Ausstellung bereits besetzt. Deshalb entschieden wir uns dafür, den Bibliotheksbereich der Eventlocation in eine kleine Bühne umzubauen. Hierbei waren die Platzverhältnisse relativ eingeschränkt und eng. Wir hatten wenige Möglichkeiten, um die Kameras zu platzieren, damit sie in den anderen Aufnahmen nicht sichtbar sind. Des Weiteren baten sich einige Lärm-Störfaktoren, da das AKuT Thun in Bahnhofsnähe liegt und zusätzlich Arbeiter im Haus waren. Während einer Aufnahme wurden wir leider von jemandem unterbrochen und mussten von vorne beginnen.
Format-Einstellungen
Wir verschwendeten zu Beginn der Projekte in Adobe Premiere Pro sehr viel Zeit, da falsche Einstellungen als Standard festgelegt wurden. So realisierten wir nach Recherchen und einigen Versuchen, dass die Sequenz-Einstellungen nicht dem HD-Format entsprachen, sondern einem benutzerdefinierten Format von 720 x 576.
Bei der Anwendung des Stabilisierungs-Effektes “Verkrümmungsstabilisierung” tauchten erneut Schwierigkeiten der Formateinstellungen auf. Das Sequenz-Format betrug nun 1440 x 1080 anstelle von 1920 x 1080. Dieses HDV-Format konnten wir dann jedoch nach anfänglichen Schwierigkeiten wieder in HD umwandeln.
Zusätzlich waren die Videoaufnahmen, die wir mit dem iPhone 11 und der App “Filmic Pro” gemacht haben, zu Beginn verzerrt und wurden in einer falschen Ausrichtung dargestellt. Dieses Problem konnte durch die Einstellung “auf Framegrösse anpassen (Pan und Zoom)” direkt beim Clip in der Sequenz gelöst werden.
Fazit
Das Audio mit allen fünf Bildern zu synchronisieren ist uns bei diesem Projekt ohne Probleme gelungen. Weil wir dies von vergangenen Projekten leider nicht immer behaupten können, freut uns dieser gelernte Erfolg. Zum Schluss möchten wir noch hervorheben, dass uns die Zusammenarbeit an diesem Projekt, trotz aller Umstände und Verschiebungen sehr gut gelungen ist. Da wir bereits im zweiten Semester unseres Studiums ein Video für Lars und seine damalige Band gefilmt haben, freut es uns, dass er uns ein zweites Mal engagiert hat.