Liftgespräche Staffel 2

2 MMP-Studenten, 2 Mikrofone und ein Skilift. Daraus entstand die zweite Staffel «Liftgespräche», diesmal sogar von einem echten Lift!

Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist unter Covid-19 alles andere als eine gegebene Tatsache. Doch in der zweiten Staffel hat es nun endlich geklappt und die Parkbank wurde durch den Sessellift Parsenn-Rapid in Davos ersetzt.

Wir setzten uns mit unseren Skiern und Mikrofonen auf den Skilift und unterhielten uns, wie man es eben so beim Skifahren macht, mit den Lift Nachbarn.

Unter den bunt durchmischten Gästen befanden sich in dieser Staffel als Tiere verkleidete St. Gallen Fans, ein Ehepaar, welches auch gerne mal mit nur einem Ski die Piste herabfährt, und die Tochter von Vreni’s Teekannen Vreni, der wohl bekanntesten Teehändlerin der Ostschweiz.

Als neues Element führten wir in dieser Staffel das Vorstellen mit dem persönlichen «Guilty Pleasure» ein. Ein «Guilty Pleasure» ist eine Aktivität, welche einem selbst grosse Freude bereitet, man selbst aber nicht so wahnsinnig stolz darauf ist. Welche Aktivitäten das bei unseren Gästen sind, erfahrt ihr beim Reinhören.

Wie immer kann man «Liftgespräche» überall dort hören, wo es Podcasts gibt, oder auch direkt auf der dazugehörigen Webseite liftgespraeche.ch.

(hil)

Planung

In der Planungsphase profitierten wir davon, dass wir durch unsere erste Staffel bereits ein eingespieltes Team waren. Das Konzept des Podcasts kannten wir durch unsere erste Staffel ebenfalls schon. Allerdings passten wir einige Dinge der neuen Situation an, denn wir durften ja dieses Mal endlich auf einem richtigen Skilift Gespräche führen. Zudem berücksichtigten wir die Kritik aus dem vorhergehenden Semester und bauten zum Beispiel noch ein paar zusätzliche Formatgestaltungs-Elemente ein.

Die Inhalte der Folgen waren grundsätzlich schnell geplant, auch hier griffen wir auf unser bekanntes System mit einem Trello-Board zurück. So konnten wir dann später bei den Aufnahmen auch mit dem Handy einfach auf alle Notizen zugreifen. Bei einer weiteren Staffel würden wir allerdings die Publikationsreihenfolge der einzelnen Folgen bereits im Vorfeld planen und möglicherweise verbindende Elemente einbauen. Da wir das nicht gemacht hatten, wurde dann erst in der Postproduktion entschieden, welche Folge als nächstes veröffentlicht wurde.

Ein weiteres Thema in der Planung war sicher das Zeitmanagement. Wir wollten gleich nach Semesterschluss mit der zweiten Staffel loslegen und in den Ferien die Aufnahmen durchführen. Da wir aber mit der Planung erst nach den Abgaben loslegten, war unser Wunschmaterial nicht mehr in der Ausleihe verfügbar. Wir fanden aber letztendlich eine gute Alternative. Wir mussten uns etwas daran gewöhnen und der Transport war etwas umständlicher als geplant, aber dafür hatten wir dann einige Vorteile in der Postproduktion.

Aufnahmen

Die Aufnahmen für alle Folgen führten wir an einem Wochenende durch. Das war sehr anstrengend, da wir einerseits zwei Tage durchgehend auf der Piste standen und andererseits voll konzentriert arbeiten mussten, damit wir alle Themen schafften.

Das Aufnehmen auf dem Skilift brachte zahlreiche Herausforderungen mit sich. Es gibt viele Nebengeräusche und auch die Mikrofonführung ist ganz anders als in einer klassischen Interviewsituation. Einerseits sitzt man neben dem Interviewpartner statt gegenüber und andererseits wackelt es auf einem Skilift ständig. Zur Sicherheit, dass wir auf keinen Fall ein Mikrofon verlieren, banden wir uns die Geräte mit einer Sicherungsschnur am Handgelenk fest.

Dadurch, dass wir mit dem Equipment nicht so vertraut waren, hatten wir bei einigen Aufnahmen leider kleinere qualitative Probleme. Zudem war das Equipment ziemlich gross und klobig. Da war es leider gut möglich, dass sich im Rucksack ein Regler verstellte. Ebenso mussten wir jedes Mal vor dem Skilift das ganze Equipment aus dem Rucksack holen und die Aufnahme starten. Bei der Bergstation erfolgte das ganze dann natürlich in umgekehrter Reihenfolge, was insgesamt über den Tag hinweg irgendwann mühsam wurde. Die Akkulebensdauer war natürlich auch ein Thema und gerade in dieser Kälte werden die Akkus noch zu einem grösseren Problem. Daran hatten wir aber bei den Vorbereitungen gedacht und wir waren gut mit Ersatzakkus und Notfall-Batterien ausgerüstet.

Was die Gespräche betrifft, gibt es sicherlich ebenfalls noch Verbesserungspotential. Zuerst mussten wir einige Erfahrungen damit sammeln, wie wir am besten zu unseren Gesprächspartnern kommen. Wir versuchten teilweise, bereits beim Anstehen Personen anzusprechen und dann versuchten wir auf den gleichen Sessel wie die anderen zu kommen. Dies war aber nur möglich, wenn es gerade wenig Leute hatte. Meist setzten wir uns aber einfach auf einen Sessel und schauten, welche Leute sich zu uns auf den Sessel gesellten. Dann mussten wir natürlich erst einmal schauen, ob die Leute überhaupt mitmachen möchten oder ob die Leute Deutsch sprechen. So führten wir leider einige Leerfahrten durch, bei denen entweder niemand zu uns auf den Sessel kam, die Personen nicht mitmachen wollten oder die Personen Touristen waren, die kein Deutsch sprechen konnten.

Auch wenn es bereits die zweite Staffel ist, müssen wir das gemeinsame Moderieren noch etwas üben. Manchmal waren die Moderationen ein wenig einseitig, da Jan immer etwas zu erzählen wusste und Ueli erst einmal überlegen musste, bevor er etwas sagen konnte. Sobald wir uns aber irgendwie mit den Gästen identifizieren konnten und wir ein gemeinsames Thema fanden, kam ein flüssiges Gespräch zustande und dementsprechend wurde auch das Ergebnis besser.

Postproduktion

Trotz einiger Lockerungen bezüglich den Coronamassnahmen, war es uns immer noch nicht möglich in den Tonstudios der Schule unsere Moderationen aufzunehmen. Deshalb fanden auch diesmal alle Aufnahmen für die Moderationen über eine Videokonferenz statt.

Nach einigem Ausprobieren entschlossen wir uns, über den Messenger «Discord» aufzunehmen. Die Tonqualität, vor allem von Jan, war trotzdem bescheiden.

Zum Schneiden der Episoden teilten wir uns auf. Hilfreich war diesmal, dass wir die Jingles, Intros und Outros von der letzten Staffel übernehmen konnten.

Die grösste Aufgabe beim Schneiden dieser Staffel war diejenige, die Gespräche so zu schneiden, dass es wie ein echtes, ungeschnittenes Gespräch auf einem Lift klingt. Da wir die Gäste teilweise erst auf dem Lift fragten ob sie bereit wären mitzumachen, galt es einen guten Einstieg zu finden. Letztendlich gelang uns der Schnitt aber so, dass wir immer zufrieden waren.

Veröffentlichung

Dank unserer ersten Staffel verfügten wir bereits über die notwendigen Veröffentlichungskanäle, was uns einiges an Arbeit ersparte. Wir arbeiteten wieder mit WordPress und einem Podcasting-Plugin, welches die Folgen automatisch auf allen gängigen Podcast-Plattformen veröffentlichte.

Wir entschieden uns für einen wöchentlichen Publikationsrhythmus und publizierten die acht Folgen vom 07. März bis am 25. April jeweils am Sonntagmittag.

In dieser Staffel wurden uns die Wichtigkeit von Werbung richtig bewusst. Wir haben den Podcast hauptsächlich über unsere persönlichen Social Media-Kanäle verbreitet. Bei einer Folge haben wir allerdings den Werbepost vergessen und die Auswirkung war drastisch: Wir hatten am Tag der Veröffentlichung keinen einzigen Zuhörer. Allerdings durften wir während der Staffel auch zahlreiche Erfolge feiern. Wir erstmals direktes Feedback einer Zuhörerin über die Homepage erhalten. Zudem erhielt unser Podcast auch in der breiten Öffentlichkeit etwas mehr Aufmerksamkeit. Die Davoser Zeitung schrieb in ihrer Ausgabe vom 03. April 2021 einen Artikel über uns und die Tourismusdestination Davos Klosters teilte einen Werbepost von uns über ihre Kanäle. Das hatte zu unserer Freude natürlich einen massiven Anstieg der Hörerzahlen zur Folge und wir erreichten an diesem Tag einen neuen Rekord von 74 Besuchern nur auf unserer Homepage.

Artikel über «Liftgespräche» in der Davoserzeitung

Fazit

Obwohl die zweite Staffel von «Liftgespräche» auf dem Papier eine simple Fortsetzung der ersten Staffel war, sahen wir uns neuen Problemen ausgesetzt, welchen wir in der ersten Staffel nicht begegneten. So musste beispielsweise das Konzept trotzdem ein wenig auf die aktuelle Situation angepasst werden, da wir nun wirklich eine, durch die Liftfahrt, limitierte Gesprächszeit hatten. Bei der Planung der Folgen waren wir uns zudem nicht bewusst, welche Reihenfolge die Folgen später haben sollten, was wir sicher bei einer nächsten Staffel anders machen würden. Ebenso würden wir noch etwas mehr an der Gesprächsgestaltung feilen und bereits bei den Aufnahmen mehr an die Postproduktion denken, um beispielsweise misslungene Übergänge oder Unterbrüche zu vermeiden. Grundsätzlich sind wir aber sehr zufrieden mit unserer zweiten Staffel und wir freuen uns sehr, dass wir einige Erfolge feiern durften.