Lernen ist langweilig …

Wir alle Digezzler:innen kennen es ja: Die coolsten Projekte sind die, bei denen man alles selber machen, ausprobieren und aufbauen kann – und vor allem ganz viele neue Erfahrungen dabei sammelt. Das Projekt «Lernen ist langweilig…» war genau so eines!

Ich habe so ziemlich alles angewandt, was ich im Studium gelernt habe. Ich habe für einen Kunden eine Webseite entwickelt und mit WordPress umgesetzt, habe gefilmt und geschnitten, getextet, ein kleines Corporate Design festgelegt und gesketched. Und hatte dabei superviel Spass!

Der etwas mühsamere Teil war dann, Stunden um Stunden Inhalte in die Quizes abzufüllen – aber auch das gehört eben dazu 🙂

Projektablauf

Webseite
Gestartet habe ich mit den Skizzen für die Webseite. Ich habe mir überlegt, was für den Aufbau am meisten Sinn macht, wo was hin soll und wie die Webstruktur aussehen könnte. Im Anschluss habe ich mich auf die Suche nach einem passenden Template gemacht, welches meinen gestalterischen Anforderungen entspricht, sich aber auch leicht anpassen lässt.

Corporate Design
Da die Materie und das Lernen an sich eher trocken sind, war das Ziel des Designs, die Inhalte auf eine lockere und spielerische Art zu vermitteln. Dies habe ich in meiner Farb- und Schriftdefinition integriert. Irgendwie reichte es aber noch nicht aus, etwas fehlte noch – so ist dann das Maskottchen Sämi entstanden. Er begleitet die Lernenden auf der Webseite durch die Lerneinheiten und schafft so einen roten Faden.

Sketches
Die Sketches für die Webseite und für die Videos habe ich in Sketchbook erstellt. Ich habe versucht, ein bewusstes Augenmerk darauf zu legen, dass die Zeichnungen möglichst lebendig wirken. Dafür habe ich jeweils am linken Rand etwas von der Farbe wegradiert, um eine Lichtreflektion zu simulieren, und auf der rechten Seite habe ich etwas dickere Linien eingesetzt, um einen Schattenwurf darzustellen. So sieht die Katze viel lebendiger aus.

Quizes
Die Quizes waren für mich die grösste Herausforderung in diesem Projekt. Schon das Finden eines geeigneten Tools war nicht ganz einfach, da ich klare Vorstellungen hatte, wie das Quiz aussehen sollte und kein Budget für ein kostenpflichtiges Plugin vorhanden war. Als dann das passende Plugin gefunden war, ging es darum, zu entscheiden, in welche Kategorien die Quizes aufgeteilt werden, bzw. wie sie angeordnet sind. Das war für mich schwierig, denn ich kenne mich mit der FaGe-Ausbildung überhaupt nicht aus und konnte deswegen auch nur ungefähr einschätzen, was für eine Aufteilung für die Lernenden Sinn machen könnte. Im Gespräch mit dem Auftraggeber fand sich dann aber rasch eine übersichtliche Lösung.
Auch die Quizproduktion an sich bat einige Stolpersteine. Als ich damit anfing, die Lerneinheiten zu produzieren (sprich die Quizes zu erstellen und Fragen abzufüllen) hatte ich immer wieder Schwierigkeiten, weil ich selbst das nötige Wissen zu Fachwörtern usw. nicht hatte. Schlussendlich hat aber alles sehr gut funktioniert – aber es benötigte viel Zeit, Geduld und Telefonate.

Videos
Am meisten Spass hatte ich am Drehen der Videos. Ich habe erstens schon seit einer Weile kein Video mehr produziert, und zweitens war es sehr spannend, das Altersheim mal aus einer anderen Perspektive zu sehen und einen Teil des Arbeitsalltags zu dokumentieren. Der ausgelernte FaGe, der für mich die Abläufe, wie zum Beispiel das Hände desinfizieren, durchspielte, hat gut mitgedacht und war geduldig, was das arbeiten sehr angenehm machte. Ausserdem konnte ich auf dem Filmdreh Sämi den Altersheimkater in echt kennenlernen, natürlich war auch das ein ziemliches Highlight 🙂

Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber hat sehr gut funktioniert und wir hatten von Anfang an eine klare, direkte Kommunikation. Mein Learning vom letzten Auftragsprojekt «Gutzele-Beef» war es, auf eine ausführliche Auftragsdefinition zu achten, damit möglichst keine Missverständnisse entstehen. Dieses Learning konnte ich in diesem Projekt gut anwenden und ich kam bereits an die erste Besprechung mit einem Fragekatalog.
Der intensivste Teil in der Kommunikation war dann während dem Abfüllen der Lerninhalte, weil ich dort immer wieder auf Fachwissen aus der Pflege angewiesen war. Aber auch dies klappte problemlos.

Learnings
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten ein passendes Quiz-Tool zu finden, weil ich viele Möglichkeiten ausprobierte, mich aber keine wirklich überzeugte. In einem zweiten Schritt ging ich dann geordneter an das Problem heran und habe strukturiert recherchiert. So konnte ich dann ein passendes, einfaches Tool finden und etwas mehr Ordnung in das Plugin-Meer bringen.

Die Quizes sollten nicht für alle Lernenden zugänglich sein, sondern nur für die Lernenden des Altersheims Lebensart. Deswegen wollte ich anfangs eine Loginfunktion auf der Startseite einbauen. Das hätte aber auch bedeutet, dass ich jedes Schuljahr neue Logins hätte erstellen müssen. Nach einiger Zeit entschied ich mich dann, einfach die einzelnen Quizes mit einem Passwort zu schützen. Das ist um einiges einfacher in der Handhabung und weniger aufwändig in der Administration.

Und mein drittes Learning ist: mit dem Maskottchen konnte ich sowohl den «öden» Schulstoff auflockern, wie auch einen roten Faden bieten. Und somit: eine Katze ist nie fehl am Platz 😉