Large Scale Environment in Blender

Auch in diesem Semester habe ich weiter meinem Traumberuf – Concept Artist – entgegen gearbeitet. Dieses Mal habe ich mich mit der Optimierung der Blender-Datei und dem Erstellen einer grossen Umgebung auseinandergesetzt.

Nach mehreren Semestern kenne ich mich nun bereits relativ gut in Blender aus. Ich hatte in der Vergangenheit aber immer wieder Mühe mit anspruchsvollen Szenen, welche Blender zum Abstürzen brachten oder am Ende nicht rendern wollten. Enstsprechend habe ich es bisher kaum fertiggebracht grössere Szenen herzustellen und mich auf kleinere Massstäbe eingeschränkt. Das hat sich dieses Semester nun geändert.

Zu verdanken habe ich das neue Wissen hauptsächlich Piotr Kryinski und seinem zehnstündigen Kurs «Efficient Environment Design for Blender». Zwar kannte ich die Grundlagen des Kurses schon, hatte jedoch mehrere Aha-Erlebnisse bezüglich Arbeitsweise, Mindset und Methoden. Auch zur Komposition von interessanten Bildern konnte ich etwas lernen.

Die hier präsentierte Szene war mit Abstand meine Anspruchsvollste bisher. Bei einer so grossen Umgebung braucht es auch genügend Gegenstände und Gebäude um das Bild zu füllen. Von weitem gefällt mir das Ergebniss, von Nahe sieht die Szene aber eher karg aus – was mit mehr Zeit und Planung sicher anders hätte enden können.

(eli)

Tutorial

Dieses Digezz-Projekt baut hauptsächlich auf Piotr Kryinskis Kurs «Efficient Environment Design for Blender» auf. Nach dem zehnstündigen Tutorial, mehreren Notizen, wiederholten Sequenzen und einigen Addons mehr habe ich versucht eine grosse Umgebung nach Piotrs Anleitungs zu gestalten.
Der Kurs hat mich hauptsächlich zum Thema Mindset beeinflusst – technisch habe ich nur wenig neues gelernt. Anhand des Mindsets konnte ich jedoch mehrere Bilder erstellen, welche ich zuvor wohl kaum geschafft hätte. Ich kann den Kurs entsprechend allen Interessierten wärmstens empfehlen 🙂

Arbeitsweise

«Move fast»; die Aussage von Piotr welche mich durch mein Projekt gebracht hat. Während meiner Arbeit merkte ich mehrere Male wie ich in einem Tief stecken geblieben bin und vor mich hin dümpelte ohne wirklich produktiv zu sein. Dann versuchte ich den aktuellen Arbeitsschritt so schnell wie möglich abzuschliessen und nötigenfalls später zurückzukommen. Gerade bei Concept Art lohnt es sich nicht, zu viel Zeit für ein Detail aufzuwenden.
Auch das Arbeiten in mehreren Blender-Files hat mir sehr viel erleichtert. So habe ich beispielsweise die einzelnen Assets in einem File erstellt und anschliessend in einem anderen zusammengefügt, kopiert und positioniert. So kann ich anspruchsvolle Geometrien erstellen und diese anschliessend wieder dezimieren, ohne während des Prozesses probleme mit der Rechenleistung meines Computers zu bekommen.
Für diese Bilder habe ich mich stark an echten Staudämmen und Gebäuden orientiert. Bisher war mir bewusst, dass Referenzen wichtig sind, habe mir die Methode jedoch nie richtig angeeignet.

Probleme

Mir ist aufgefallen, dass ich zu Beginn der Arbeit deutlich langsamer und unentschlossener war beim treffen von Entscheidungen und Gestalten der Modelle. Vielleicht hat es mit Übung oder Flow zu tun, vielleicht ist der Anfang eines Bildes aber auch am Schwierigsten. Sicher ist, dass ich am Ende der Arbeit ohne grosse Anstrengungen den ganzen Tag an der Szene arbeiten konnte ohne grosse Unterbrechungen oder Pausen zu machen.
Am Ende des Projektes trat jedoch ein unerwartetes Problem auf: Als ich die Bilder nach dem Rendern in Photoshop öffnete, waren die Farben ganz anders als noch in Blender. Sogar in der Foto-Anzeige von Windows war das Problem sichtbar. Grund des Problems: Ich hatte mir im Herbst einen neuen Bildschirm von Dell gekauft. Meine bisherige Web-Recherche ergab, dass Dell teilweise Probleme mit den Farbeinstellungen macht – gerade in Photoshop. Doch auch jetzt beim Hochladen der Bilder auf Digezz musste ich Differenzen erkennen. Für den Moment sind die Bilder hoffentlich gut, langfristig muss ich mich jedoch noch einmal mit dem Problem auseinandersetzen.

Learnings

Auch für kommende Projekte werde ich mir Piotrs Worte und Tipps im Hinterkopf behalten. Mein grösstes Learning hatte ich jedoch ausserhalb des Video-Kurses: 3D-Modellieren ist nicht viel anders als Zeichnen – wenn ich nicht weiss wie ein Objekt aussehen soll, kann ich es auch nicht modelieren. Und in diesem Fall kann es helfen, das Objekt zuerst von Hand zu skizzieren und anschliessend zu modelieren. Entsprechend habe ich im vergangenen Semester auch meine Zeichen-Künste geschärft und mit Formen und Linien experimentiert. Dies hilft mir auf jedenfall auch für künftiges modelieren im 3D.