HEIREDLE!

Zwei Hosts, ein Cargo Velo und viele Geschichten.
In unserem Vidcast «HEIREDLE» fahren wir unsere Gäste mit dem Cargovelo nach Hause. Während wir durch die Stadt radeln, entsteht ein ganz eigener Raum für Gespräche – beweglich, auch etwas intim und ungewohnt. Es ist kein klassisches Interview, sondern ein Dialog auf Rädern.
Wir sprechen über das Heimkommen im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn. Was bedeutet es, «zu Hause» zu sein? Wie fühlt sich Ankommen an, nach einem langen Tag, nach einer Phase im Leben, nach einem Umweg? Unsere Gäste erzählen von Routinen, Sehnsüchten, Zwischenstopps und manchmal auch einfach vom Arbeiten und vom Studium.
Alessio & Melina | HEIREDLE | Intro
In der ersten Folge stellen wir uns als Hosts vor, erklären das Konzept hinter «HEIREDLE» und sprechen darüber, was Zuhause für uns bedeutet. Im Gespräch merken wir, dass wir beide kleine «Bünzlis» sind und mit unserer Heimat eine grosse Verbindung haben.
Julian | HEIREDLE | Folge 01
Um unser Equipment und unsere Skills unter Beweis zu stellen, sind wir auf Nummer sicher gegangen. Für unsere zweite Folge begleitet uns Julian, ein Freund und Studienkollege. Die perfekte Gelegenheit, um das Konzept in der Praxis auszuprobieren und uns als Hosts einzuspielen – mit vertrauter Begleitung und ersten Erkenntnissen: Was funktioniert? Was fühlt sich ungewohnt an? Und warum ist die Fahrt manchmal genauso spannend wie das Gespräch?
Nicolas | HEIREDLE | Folge 02
Für unsere dritte Folge haben wir es uns tatsächlich getraut: Zum ersten Mal nehmen wir eine völlig fremde Person mit – und begleiten sie auf dem Heimweg. Ohne Vorgespräch, ohne Skript. Nur wir, das Velo, die Stadt und ein Mensch mit Geschichte. Wie verändert sich das Gespräch, wenn man sich vorher nicht kennt? Und kann man sich wirklich nahekommen – zwischen Ampeln, Kreiseln und Lenker?
(vha)
Entstehung:
Die Idee zu unserem Podcast «Mir redlet dich hei!» entstand aus dem Wunsch, Gespräche nicht im klassischen Interviewsetting zu führen, sondern unterwegs – draussen, auf der Strasse, in der Öffentlichkeit. Wir wollten unseren Gästen ein natürliches, ungezwungenes Umfeld bieten, das Raum für ehrliche und spontane Gespräche schafft.
Im Zentrum stand dabei: Die Gespräche sollen mit fremden Personen stattfinden – Menschen, die wir vorher nicht kennen. Daraus entwickelte sich die Idee, sie mit einem Cargo Velo nach Hause zu fahren. Zwei Hosts treten in die Pedale, während eine Person vorne im Velo sitzt – und mit uns über das Heimkommen spricht: im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
Schnell wurde klar: Die Idee ist originell, aber nicht einfach umzusetzen. Woher bekommen wir ein Cargo Velo, in dem zwei Personen vorne Platz haben? Wir haben verschiedene Modelle ausgeliehen und mehrere Testfahrten gemacht. Jedes war zu klein. Zwei Personen vorne, eine Person, die lenkt – und dazu noch Kamera und Mikrofon? Unmöglich. Die Frustration war gross, und wir waren kurz davor, aufzugeben.
Schliesslich sind wir auf HolyCargo gestossen – ein Store mit verschiedenen Velotypen. Nach einem Beratungstermin hatten wir endlich unser Velo. Die Erleichterung war riesig.
Setup:
Nachdem wir endlich ein geeignetes Velo gefunden hatten, standen die nächsten Herausforderungen an: das technische Setup. Wir mussten das Velo mehrfach ausleihen, um Kamera- und Mikrofoneinstellungen zu testen. Dabei haben wir viel Zeit verloren – im Nachhinein erscheint vieles logisch, aber während der Umsetzung haben wir einige Denkfehler gemacht.
Zum Beispiel hatten wir anfangs zwei GoPros im Einsatz, doch die waren zu unflexibel und schwierig zu befestigen. Die Perspektiven waren nicht ideal, das Bild zu wacklig. Erst später sind wir auf die Insta360 gestossen – die sich als deutlich besser geeignet herausstellte. Sie war einfacher zu montieren, bot mehr kreative Freiheiten in der Postproduktion und passte besser zum mobilen Format.
Auch beim Audio brauchte es einige Versuche, bis Mikrofon, Tonqualität und Windschutz funktionierten. Insgesamt war das Setup ein ständiger Lernprozess – aus Versuch und Irrtum wurde Erfahrung.
Konzept:
Im Rückblick hätten wir das inhaltliche Konzept früher konkretisieren sollen. Wir haben zuerst die Umsetzungsidee entwickelt – also das Velo, die Technik, das Format – und uns erst danach um den inhaltlichen Aufbau des Podcasts gekümmert.
Das hat zwar funktioniert, aber der Prozess war nicht effizient. Mit einem klaren inhaltlichen Konzept im Voraus hätten wir viele Entscheidungen schneller treffen können. Für ein zukünftiges Projekt würden wir zuerst den inhaltlichen Kern definieren – und danach das passende Format dazu entwickeln, nicht umgekehrt.
Fazit:
Trotz der vielen Hürden hat sich unser Durchhalten gelohnt. Wir konnten ein einzigartiges Format aufbauen, das Gespräche auf eine neue Weise ermöglicht. «Mir redlet dich hei!» lebt davon, dass wir unterwegs sind, dass Dinge nicht planbar sind – und dass wir offen auf Menschen zugehen.
Wir haben viel gelernt – über Technik, Konzeptarbeit, Improvisation und auch über unsere eigenen Arbeitsweisen. Und wir wissen jetzt: Der Weg nach Hause kann ganz schön herausfordernd sein – aber auch sehr lohnenswert.