Handwerk

Im Frühjahr 2021 habe ich begonnen, die Gebärdensprache zu lernen. Es ist eine Sprache voller Ausdruck und Emotion. Das Fingeralphabet legt den Grundstein beim Erlernen dieser Sprache. Ich will in diesem Digezz-Beitrag auf die Schönheit dieser Sprache, aber auch auf ihre Komplexität hinweisen.

Ich habe beim Fotografieren der einzelnen Buchstaben einige Anläufe gebraucht und immer wieder mit meiner ehemaligen Gebärdensprachlehrerin Kontakt gehabt, um sie wirklich richtig abzubilden. Hier ein Danke an Bernadette für deine Geduld!

Der Name Handwerk habe ich ausgesucht, da die Hände in der Gebärdensprache eine zentrale Rolle in der Kommunikation übernehmen und das Plakat mein Werk ist, welches daraus entstanden ist.
Das Plakat könnt ihr euch gerne herunterladen.

Plakat Fingeralphabet

Hier noch zwei drei Tipps fürs Sprechen mit einer gehörlosen Person.

1. Zum Rufen oder um ein Gespräch zu beginnen: Antippen, Winken oder Klopfen. Beachte hierbei aber, dass wir es alle nicht besonders gerne haben, wenn man uns einfach aus dem Nichts anfasst, oder vor dem Gesicht herum winkt.
2. Blickkontakt herstellen. Schaut die Person beim Sprechen an.
3. Sprecht Hochdeutsch. Das erleichtert das Verstehen ungemein.
4. Angemessen langsam, deutlich und in normaler Lautstärke sprechen.
5. Nicht gleichzeitig sprechen und auf etwas zeigen. Wo soll die Person hinschauen: Auf deine Lippen oder den Zeigefinger?

Falls ihr mehr wissen wollt, besucht doch die Webseite vom Schweizerischen Gehörlosenbund SGB-FSS.
Sie haben auch ein Onlinelexikon.

Zum Abschluss habe ich das Titelbild in Procreate noch animiert.

(dbo)

Die Este und immer wieder zu revidierende Aufgabe war das Fotografieren. Ich habe bei mir Zuhause ein kleines Set mit Licht und Handy aufgebaut, um die einzelnen Buchstaben zu fotografieren. Wie im Text oben erwähnt musste ich dies einige Male wiederholen da, auch wenn ich dachte ich hätte die Hand richtig gehalten, es doch falsch war. Entweder um 90 oder 45 Grad verdreht oder manchmal sogar von der falschen Seite.
Mit meiner ehemaligen Gebärdensprachlehrerin habe ich das dann aber in den Griff gekriegt.
Die Herausvorderung da war, immer wieder die gleichen Lichtverhältnisse herzustellen und auch den gleichen Abstand von Hand zur Kamera, da die Schatten auf der Hand danach in der Bearbeitung gleich sein mussten.

Mein Zweiter Schritt war es die einzelnen Buchstaben im Photoshop frei zustellen. Beim Fotografieren habe ich darauf geachtet das der Hintergrund gut von meiner Hand zu unterscheiden ist, um die Arbeit zu erleichtern.
Bei der Bearbeitung der Hände war die erste Idee schwarz weiss. Doch wollte ich Photoshop und seine Möglichkeiten besser kennen lernen und habe mich dann für eine Art Wärmebild Effekt entschieden. Auch dort habe ich verschiedenen Arten ausprobiert. Wichtig da zu sagen ist das ich mich schon fast ein wenig in diesen Möglichkeiten verloren habe. Da wäre es für das nächste Mal besser, schon einen konkreten Plan und Look zu haben.

Danach habe ich das Ganze im InDesign zu einem Plakat A3 zusammengestellt, verschiedene Schriften und Farben ausprobiert.

Im Procreate habe ich die kleine Animation des Thumbnails erstellt und als Gif abgespeichert.

Ich habe mich bei diesem Projekt, neben der Thematik die mir wichtig ist, auch dem experimentieren verschrieben.

In Allen Programmen die ich genutzt habe, wie auch beim Fotografieren selbst, habe ich verschiedenste Varianten und Möglichkeiten ausprobiert. Womit ich zu meinem Fazit komme.  Vorbereitung ist alles. Ich hätte zu beginn der Fotos gleich mit meiner Gebärdesprachlehrerin die richtigen Handstellungen anschauen sollen, so dass ich das Set nicht drei mal neu aufbauen Musste.
Es war spannend mit Photoshop zu arbeiten und neue Möglichkeiten so wie die Selective Color Funktion, kennen zu lernen.
Es war für mich das erste mal, das ich im Procreate animiert habe. Eine kleine Herausforderung um ehrlich zu sein. Doch dank Procreate World auf Instagram und Youtube konnte ich mir neue Kenntnisse aneignen.

Ich habe in diesem Projekt viele verschiedenen Medien und deren Schnittpunkte kennen gelernt, was mir noch einmal weitere Sicherheit in den einzelnen Programmen gegeben hat.