Fuse Merch – Eine eigene Kleidermarke

Im August 2024 stellte ich ein kleines Team zusammen, um eine neue Kleidungs­linie für unsere Jugendarbeit zu entwerfen. Bereits im April 2023 hatte ich mit zwei Kolleginnen unsere Sommerkollektion «ROOTS» herausgebracht. Nun sollte eine Winterkollektion folgen.

Ende August traf sich unser fünfköpfiges Kreativteam zum ersten Mal, um gemeinsam zu brainstormen und Inspiration zu sammeln. Ausserdem erstellten wir einen Zeitplan, der festlegte, bis wann welche Aufgaben erledigt sein sollten. Auch unsere Zielgruppe bestimmten wir früh: Da wir den Merch für unsere Jugendarbeit gestalteten, konnten wir auf die bereits definierte Zielgruppe zurückgreifen – Jugendliche im Alter von 16 bis 22 Jahren, männlich und weiblich.

Mit einem klaren Plan machten wir uns auf die Suche nach konkreten Ideen. Besonders Pinterest war dabei eine grosse Hilfe. Bei einem weiteren Treffen präsentierte jede Person ihre gesammelten Ideen, welche zu intensiven Diskussionen führten. Anfangs konnten wir uns nur schwer auf einen gemeinsamen Stil einigen. Doch nach längerem Hin und Her entschieden wir uns schliesslich für ein Design, hinter dem wir alle stehen konnten.

In der nächsten Phase arbeitete jede von uns an konkreten Designvorschlägen, die sie beim nächsten Treffen präsentierte. Auch hier brauchte es Geduld – es folgten erneut viele Diskussionen, bis wir uns schlussendlich im Dezember für ein finales Design entschieden hatten.

Für die Umsetzung bestellten wir schlichte Pullis von H&M, die wir per Siebdruck veredelten. Diese Methode war nicht nur kostengünstig, sondern auch qualitativ hochwertig und nachhaltiger als andere Drucktechniken. Um das Kauferlebnis aufzuwerten, gestalteten wir zusätzlich Sticker, da diese gerade sehr beliebt sind. Für die Bewerbung unseres Sweatshirts auf Social Media sowie über kirchliche Kanäle wie Newsletter und YouTube organisierten wir ein professionelles Fotoshooting. Um ein kleines Upgrade zur letzten Kollektion zu schaffen, planten wir zusätzlich ein Videoshooting im Stil eines TV-Spots für Instagram und TikTok.

Dafür fragten wir Freund:innen an, die als Models mitmachten, und planten den Ablauf des Tages: Am Vormittag fotografierten wir, am Nachmittag filmten wir. Wir wollten einen dusty 90s-Look erzeugen und entschieden uns deshalb für entsprechendes Color Grading. Im Februar starteten wir mit der Bewerbung unseres Merch auf Instagram – mit Posts, Reels und Storys. Am 7. März 2025 war es dann endlich so weit: Unsere Kollektion wurde veröffentlicht. Einen Tag zuvor verpackten wir alle Bestellungen – schlicht, aber liebevoll: ein blaues Band, eine kleine Dankeskarte und unser Sticker als persönliches Extra.

Der Verkauf war ein voller Erfolg, und viele Rückmeldungen bestätigten, dass vor allem unsere kreative Werbung grossen Anklang fand.

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(vha)

Die Umsetzung einer eigenen Kleidermarke bringt viele kreative, aber auch organisatorische Herausforderungen mit sich – insbesondere, wenn es sich um ein sehr kleines Team handelt. Schon die einfache Terminfindung im Team stellte sich als unerwartet schwierig heraus. Unterschiedliche Zeitpläne, Verpflichtungen und spontane Änderungen machten es nicht leicht, gemeinsame Zeitfenster zu finden, um Entscheidungen zu treffen oder an den Designs zu arbeiten. Ein weiteres zentrales Thema war die Vorbereitung der richtigen Dateien für den Siebdruck. Hierbei mussten nicht nur technische Anforderungen erfüllt werden, sondern auch kreative Vorstellungen in druckbare Formate übersetzt werden. Auch die richtige Grössendimensionierung der Designs für den Siebdruck stellte sich als herausfordernd heraus. Es galt, die Proportionen auf verschiedenen Kleidungsstücken so zu gestalten, dass sie sowohl ästhetisch ansprechend als auch produktionstechnisch umsetzbar waren.

Besonders gegen Ende des Projekts kam zusätzlicher Zeitdruck auf, da im privaten Bereich aller Teammitglieder viel los war und weitere Verpflichtungen dazwischenkamen. Hauptsächlich in Bezug auf das Studium, weil viele aus dem Team Studentinnen waren. Dies erschwerte die finale Umsetzung und verlangte eine flexible und belastbare Arbeitsweise von allen Beteiligten.

Trotz dieser Herausforderungen war es eine wertvolle und lehrreiche Erfahrung, die gezeigt hat, wie viel Planung, Kommunikation und Engagement in der Gestaltung und Vermarktung selbst einer kleinen Kleidermarke stecken.