Flammæ – die Pfadizeitung im BuLa 2022

Vom 23. Juli bis 6. August 2022 hat sich Goms zum grössten Pfadilager, das es in der Schweiz je gegeben hat, verwandelt. 30’000 Teilnehmende besiedelten und bewegten für zwei Wochen das Wallis und erlebten eine unvergessliche Zeit miteinander. Flammæ war die hauseigene Lagerzeitung, die das Lager für die Teilnehmenden vor Ort, aber auch für die Eltern zuhause, dokumentierte. Unsere Aufgabe war es zu informieren, zu berichten und zu unterhalten.

Bereits ein halbes Jahr vor dem Lager erreichte mich eine Nachricht auf LinkedIn von der Leiterin Kommunikation, in der ich angefragt wurde, bei der Lagerzeitung als Polygraf mitzumachen. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt bereits als Leiter der Pfadistufe angemeldet und wusste, dass ich mich nicht vollständig vom «Leiter sein» drücken könnte. Trotzdem sagte ich sofort zu, denn eine solche Gelegenheit bei einem Event dieser Grösse etwas mitgestalten zu dürfen, erhält man nicht so schnell wieder. Somit war ich im Lager 50% als Leiter dabei, und gefühlt 120% als einer der beiden Layouter der Pfadizeitung. 😁

Innerhalb von zwei Wochen wurden acht Ausgaben der Flammæ in einer Auflage von ca. 12’000 Exemplaren erstellt, die jeden zweiten Tag erschien. Auf dem Lagerplatz lag die dreisprachige Zeitung kostenlos an Infopoints, Kiosken und in den Beizen auf. Die Einheiten erhielten die Flammæ während der Essensabholung im Verpflegungszentrum.

Abgesehen von aktuellen Nachrichten aus dem Lager hatte jede Ausgabe einen anderen Schwerpunkt. So zum Beispiel die Nachtausgabe, die über die nächtlichen Aktivitäten im Lager berichtete und bei der das Layout ausschließlich in den Farben Schwarz und Gelb gehalten wurde. Oder die Ausgabe über das Pfadigesetz, welche sich auf die integralen Bestandteile der Pfadiwerte konzentrierte.

Das Layout wurde mit Blick auf das junge Publikum und die besondere Situation des Lagers auf spezielle Weise gestaltet. Denn in einem Pfadilager liest man die Zeitung nie allein. Auf diese Weise konnte die Zeitung aus allen Richtungen gelesen werden – ein praktisches Detail, wenn man zu sechst um einen Tisch sitzt und nur ein Exemplar hat.

👉🏻 Hier findest du die Links zu den acht Ausgaben:
Flammae 1 – 23.07.2022
Flammae 2 – 25.07.2022
Flammae 3 – 27.07.2022
Flammae 4 – 29.07.2022
Flammae 5 – 31.07.2022
Flammae 6 – 02.08.2022
Flammae 7 – 04.08.2022
Flammae 8 – 06.08.2022

Ich war selten so gestresst bei der Arbeit wie in diesen zwei Wochen, doch es hat sich definitiv gelohnt! Zu sehen, wie viel Freude das Lesen der Flammæ den Teilnehmenden im Lager bereitet hat, war alles was zählte. Ich hatte enorm viel Spass und war äusserst glücklich darüber, dass ich mit einem solch grandiosen Team zusammenarbeiten durfte. Ein grosses M-E-R-C-I an alle, die an dieser Zeitung beteiligt waren!

Hier noch einige Impressionen mit der Flammæ:

(dbo)

Konzeption

Als ich ein halbes Jahr vorher dazustiess, war das Teams beinahe vollständig. Man traf sich mehrere Male in Bern, um beispielsweise Workshops im Schreiben durchzuführen oder die gemeinsame Redaktionsplanung und das Organisatorische zu besprechen. Bis zum Sommer hin traf ich mich auch einige Male mit meinem Co-Layouter in Zürich, wo wir bereits von ihm erarbeitete Designelemente sowie das Layout besprachen. Er erstellte schliesslich die Ausgabe 0, die erstmals auf wenigen Seiten die Anwendung des Designs widerspiegelte. Auf dieser sollten schliesslich alle weiteren Ausgaben basieren. Doch noch bevor wir die erste Ausgabe zwei Tage vor Lagerbeginn (für die Teilnehmenden) anfingen zu Layouten, war für uns klar, dass jede Ausgabe immer wieder ihren eigenen Style haben sollte. Das Grundgerüst blieb natürlich dasselbe, doch Gestaltungs- und Designelemente haben wir bewusst immer wieder neue erstellt und somit die Zeitung aufgepeppt.

Realisierung vor Ort

Auf dem Boulavard (so hiess der Platz auf dem Rollfeld des ehemaligen Flugplatzes) bezogen wir von der Flammæ einen Container beim Lagermedienzentrum, direkt neben dem Radio Sonar. Dort hatten wir als Layouter unsere Arbeitsplätze mit externem Monitor eingerichtet, doch auch die Reporter*innen und Fotograf*innen arbeiteten oft in diesem Container, somit war immer etwas los. 😊

Es begann jeweils mit der Redaktionssitzung der nächsten Ausgabe, wo sie das Hauptthema festlegten und die verschiedenen Themen unter den Reporter*innen aufteilten. Auf Trello (einem Online-Tool für Redaktionspläne) sah man jeweils, welchen Schritt ein Text gerade durchlief. Sobald er freigegeben war, teilten wir uns im Layout die Seiten und die Texte auf. An einer Ausgabe wurde jeweils rund zwei Tage gearbeitet. Einen Tag um die Texte zu planen, zu verfassen, zu korrigieren und am zweiten Tag ging es für uns dann ans Layouten, wobei erste kleinere Layoutarbeiten auch schon am ersten Tag vorgenommen wurden. Arbeitsbeginn war für uns jeweils 08:00 Uhr und die Zeitung musste dann um 20:00 Uhr in die Druckerei. Es kam aber auch vor, dass das Gut zum Druck um 16:00 oder 18:00 Uhr vorliegen musste und wir somit noch weniger Zeit zum Layouten hatten. Das Stressniveau war an diesen Tagen besonders hoch. Umso glücklicher waren wir, dass es jede Ausgabe jeweils rechtzeitig in den Druck geschafft hat, auch wenn es oftmals nur eine Minute vor Deadline geschah. 😉

Nach meinem Tag in der Redaktion hatte ich schliesslich wieder einen Tag mit meiner Einheit und war als Leiter unterwegs, bis ich am nächsten Tag mit meinem Fahrrad wieder in den Flammæ-Container fuhr und wir zusammen das Layout für die kommende Ausgabe besprachen.

Reflexion

Obwohl alle im Team ehrenamtlich dabei waren und nicht alle dieselben Vorkenntnisse besassen, lief die Produktion der Flammæ-Zeitung wie eine professionelle Redaktion. Persönlich lernte ich, auch unter grossem Zeitdruck und Stress ruhig zu bleiben und die Nerven nicht zu verlieren (obwohl es manchmal kurz davor war 🙃 ) und immer dran zu bleiben. Gemeinsam als Team haben wir eine grossartige Lagerzeitung erschaffen, die hoffentlich noch lange in den Köpfen der BuLa-Teilnehmenden bleiben wird. Ich bin äusserst glücklich, dass ich Teil eines solchen Lagers und Projektes sein durfte.