Erste True Crime Podcast Live Tour der Schweiz

True Crime live auf der Bühne – im Frühling 2025 gingen Anja, meine Co-Hostin und ich mit unserem Podcast auf Tour durch die Schweiz. In vier Städten erzählten wir einen realen Kriminalfall und luden das Publikum zum Miträtseln ein. Von der Recherche über die Organisation bis zu den Videos vom Tatort: Ich habe die gesamte Live Tour gemanaget.
Im Dezember begann die Planung: Eine True Crime Podcast Tour auf die Beine zu stellen, die erste der Schweiz. Vier Städte, vier Abende, vier Mal einen Kriminalfall live erzählen. Das ganze mit Originalmaterial, dem echten Notruf, spannenden Polizeifotos, interaktiven Rätselteilen und Videos direkt vom Tatort.
Ich übernahm das komplette Management: Locations anfragen, verhandeln, Verträge aufsetzen, Details klären. Ende Januar waren alle Daten gefixt und wir konnten mit der Kommunikation und Werbung beginnen. (Werbevideo, behind the scenes vom Shooting)


Mitte Februar und im März folgte eine intensive Recherchephase, gemeinsam mit meiner Podcast-Partnerin und unterstützt von zwei Jus-Studierenden. Wir sichteten Onlinequellen, offizielle Polizeidokumente und besuchten den Tatort, um dort Videomaterial für die Show zu drehen.
Vom Tatortdreh habe ich für Social Media auch einen behind the scenes Vlog gedreht. Da entstanden auch zwei Tatortvideos, die während der Show zum Einsatz kamen.
Das Bühnenbild entstand ziemlich kurzfristig, aber wir haben das ganze sehr liebevoll mit echten Polizei-Requisiten gestaltet für eine authentische Atmosphäre.

In der letzten Woche vor dem ersten Tourstopp ging es noch intensiv darum, unsere Texte zu üben, zu verbessern und sicherer zu werden. Und dann standen wir schon zum ersten Mal mit diesem Programm auf der Bühne. Es war unglaublich!
Zu jedem Tourstopp filmte und schnitt ich ein Vlog, den ich auf meinem Social-Media-Kanal veröffentlichte, um den Leuten einen Einblick zu geben. Wir waren jeweils sehr früh vor Ort, um genug Zeit zu haben, mit dem Techniker alles aufzubauen und Ton und Licht zu optimieren. Wenn du Behind-the-Scenes-Einblicke in die vier Tourstopps sehen willst, kannst du dir gerne die Vlogs zu jedem Standort anschauen:
Vlog Schöftland, Vlog Luzern, Vlog Bern, Vlog St. Gallen

Während der Show durfte das Publikum aktiv mitmachen. Wir spielten den eins zu eins nachgestellten Notruf ab, sie konnten anhand von Indizien herausfinden wie die Polizei auf den Täter/die Täterin kam und am Ende sogar abstimmen, wie viel Jahre die Täterschaft hinter Gittern verbringen sollte.


Die Tour führte uns nach Schöftland, Luzern, Bern und St. Gallen. Rund 400 Menschen besuchten unsere Show. Das Feedback war überwältigend! Viele sagten, sie hätten sich wie mitten im Fall gefühlt. Für mich war die Tour mehr als nur ein Bühnenprojekt: Es ist ein Herzensprojekt, das so viel Anklang findet, dass es mir immer wieder Gänsehautmomente beschert.
Die Podcastfolge dazu ist noch nicht online, da wir eventuell im Herbst einen Zusatztermin in Zürich machen und nicht wollen, dass der Fall schon öffentlich zugänglich ist. Wir haben aber bei zwei Tour Stopps den ganzen Auftritt gefilmt und das Audio mitgeschnitten, dass ich dann die Live Podcast Folge im Herbst einmal als Video Podcast hochladen kann.



(vha)
Idee
Seit dem Start unseres Podcasts war es ein Traum, ihn einmal live auf die Bühne zu bringen, mit interaktivem Rätselteil und direktem Kontakt zum Publikum. Im Frühling und Herbst 2024 hatten wir jeweils einen Auftritt, der sehr gut ankam. Auch da performten wir einen True Crime Fall live. Da unsere zwei Shows jeweils ausverkauft waren, entschieden wir Ende 2024 es im 2025 etwas grösser aufzuziehen und auf Tour zu gehen. Die True Crime Live Podcast Tour sollte die erste ihrer Art in der Schweiz sein – spannend, authentisch und hautnah.
Umsetzung
Ich übernahm das gesamte Tourmanagement: Locations anfragen, Verträge abschliessen, Abläufe koordinieren, Inhalte planen. Gleichzeitig war ich an der Hälfte der Fallrecherche beteiligt. Für die Show produzierten wir gemeinsam zwei Tatortvideos, wofür wir an den Originalschauplatz reisten. Auch der Aufbau und Ablauf der Show, die Gestaltung der Bühne und die visuelle Präsentation lag in unserer Hand. Vor jeder Aufführung bauten wir Technik und Licht auf, probten und kreierten eine Bühne, die echtes Krimi-Feeling vermittelte.
Herausforderungen
Die Organisation der Tour war aufwändig – vor allem das Verhandeln mit verschiedenen Veranstaltungsorten kostete Zeit und Nerven. Ich war mir auch nicht sicher, wie gross die Locations sein sollten, dass wir nicht in leeren Hallen spielen, aber trotzdem auch nicht zu wenig Plätze vorhanden sind. Ich entschied mich für Locations von 80 bis 150 Plätzen, weil ich diese als realistisch sah, zu füllen. Zudem war es bei einer Location auch schwierig die Bedingungen zu verhandeln, da musste ich sehr für uns und unsere Preise einstehen, was ich dann aber erreichte. Die Koordination der vielen Aufgaben parallel zu Studium und Podcast-Alltag war eine echte Belastungsprobe. Die Recherche für den Fall war intensiv: Quellen haben wir mehrfach geprüft, sensible Inhalte mussten wir einordnen und rechtliche Beratung brauchten wir auch. Zusätzlich kam der Druck, alles rechtzeitig fertig zu bekommen, da besonders ich immer sehr spät dran bin mit allem. Vor dem ersten Tour Stopp war ich mega nervös, da ich nicht wusste ob alles klappt, wie es ankommt und ob ich meinen Text kann!? Am Auftrittstag selbst war es oft stressig, trotzdem versuchten wir, die Stimmung Backstage locker zu halten und blödelten gerne herum, nachdem wir aufgestellt hatten und die Technik funktionierte.
Fazit & Learnings
Die Live-Tour war eines der intensivsten und gleichzeitig lohnendsten Projekte, das ich je gemacht habe. Es hat gezeigt, dass unsere Inhalte auch auf der Bühne funktionieren und wie sehr echtes Publikum die Wirkung verändert. Ich habe extrem viel gelernt, was Organisation, Zeitmanagement und Bühnenpräsenz angeht. Dass alle Events ausverkauft waren, bestätigte mir einmal mehr, dass ich etwas richtig mache und auch die grösse ziemlich gut einschätzen konnte. Für kommende Events möchte ich sicher früher beginnen mit der Planung und Organisation, dass noch ein Puffer zum Schluss und nicht alles so stressig ist. Live-Storytelling ist definitiv ein Format, das ich weiterverfolgen will. Im Grossen und Ganzen bin ich einfach nur überwältigt, dass insgesamt 400 Leute Tickets kauften, sich einen Abend freigehalten haben und zu unserer Show kamen.