Ein Kanal kommt in Bewegung
Seit August dieses Jahres begleitet mich ein Projekt, das sich nicht in einem einzelnen Beitrag oder einer klaren Deadline abschliessen lässt: die Betreuung der Social-Media-Kanäle der Schwimmschule Wellebrecher. Instagram und Facebook dienen dabei als zentrale Plattformen, um Einblicke in den Alltag der Schwimmschule zu geben und ihre Arbeit sichtbar zu machen.
Als ich die Kanäle übernahm wirkte der Auftritt eher zufällig. Sie wurden nur unregelmässig bespielt, Inhalte waren uneinheitlich gestaltet und verfolgten keine klare Linie. Mein Ziel war es deshalb, dem Auftritt Schritt für Schritt mehr Struktur, Wiedererkennbarkeit und Qualität zu verleihen – ohne ihn dabei zu überinszenieren.
Ein immerwiederkehrendes Format ist der Talking Head mit Schwimmlehrerin Sina. Regelmässig gibt sie Tipps und Tricks rund ums Schwimmenlernen und klärt über die Philosophie der Schwimmschule auf.
In der Umsetzung bedeutete das vor allem eines: Kontinuität. Ich entwickelte einfache, wiederkehrende Formate und produzierte kurze Videos, die gezielt für Social Media gedacht sind. Neben der inhaltlichen Planung übernahm ich auch die Kameraarbeit, den Schnitt sowie die Veröffentlichung der Beiträge. Der Fokus lag dabei auf einer klaren Bildsprache und einer sauberen, zurückhaltenden Postproduktion.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die dreiteilige Reel-Serie «Pfeil mit Nicola». Während des Schwimmunterrichts durfte ich mit Kamera und Badehose direkt am Geschehen teilnehmen und die Übung anschliessend für Social Media aufbereiten.
Ziel der Accounts ist es nicht, viral zu gehen oder Unterhaltung auf globaler Ebene zu bieten. Mit den Kurzvideos möchten wir dort präsent sein, wo sich auch unsere bestehenden Kundinnen und Kunden aufhalten, und sie regelmässig mit relevanten Informationen aus der Schwimmschule erreichen. Wenn darüber hinaus eine grössere Reichweite entsteht, ist das ein positiver Nebeneffekt – im Vordergrund steht jedoch eine kontinuierliche Präsenz im Alltag der Zielgruppe.
Die Social-Media-Accounts werden inzwischen auch für Recruiting-Zwecke genutzt. Durch Einblicke in den Unterrichts- und Teamalltag erhalten potenzielle Mitarbeitende ein realistisches Bild der Schwimmschule.
Mit der Zeit zeigte sich, dass diese konsequente Betreuung Wirkung entfaltet. Die Kanäle wurden aktiver wahrgenommen, die Interaktionen nahmen zu und auch die Anzahl der Follower stieg spürbar. Für mich war das weniger eine Frage von Zahlen als ein Zeichen dafür, dass der Auftritt als Ganzes stimmiger geworden ist.
Das Projekt hat mir vor allem vor Augen geführt, wie wichtig Regelmässigkeit, klare Entscheidungen und ein realistischer Umgang mit den eigenen Ressourcen sind. Anstatt auf einzelne Highlights zu setzen, entstand über Monate hinweg ein Social-Media-Auftritt, der sich organisch weiterentwickelt hat – und genau darin liegt für mich der grösste Lerngewinn.
(vha)
Rückblickend war dieses Projekt deutlich anspruchsvoller, als es auf den ersten Blick wirkt. Einen Social-Media-Kanal nicht nur punktuell, sondern über mehrere Monate hinweg kontinuierlich zu betreuen, verlangt vor allem eines: Verlässlichkeit. Gerade dann, wenn der Anspruch besteht, nicht einfach Inhalte zu veröffentlichen, sondern qualitativ saubere und durchdachte Beiträge zu produzieren.
Besonders herausfordernd empfand ich die Balance zwischen Kontinuität und Qualität. Jede Woche neuen Content zu liefern, bedeutet auch, regelmässig kreative Entscheidungen zu treffen – oft unter Zeitdruck und neben anderen Projekten. Ideen lassen sich nicht beliebig auf Knopfdruck abrufen, und nicht jede Woche fühlt sich gleich produktiv an. Trotzdem musste der Kanal weiterlaufen, unabhängig davon, wie viel Zeit oder kreative Energie gerade zur Verfügung stand.
Diese Rahmenbedingungen zwangen mich dazu, pragmatischer zu arbeiten. Ich lernte, Konzepte zu vereinfachen, Formate wiederzuverwenden und Inhalte schneller zu beurteilen. Nicht jede Idee muss neu oder spektakulär sein, um zu funktionieren – entscheidend ist, dass sie verständlich, konsistent und zur Plattform passend ist.
Gleichzeitig wurde mir bewusst, wie viel Planung hinter scheinbar spontanen Social-Media-Inhalten steckt. Von der Ideenfindung über die Produktion bis hin zur Veröffentlichung greifen viele kleine Arbeitsschritte ineinander. Erst durch die langfristige Betreuung des Kanals habe ich ein realistisches Gefühl dafür entwickelt, wie aufwendig kontinuierliche Content-Produktion tatsächlich ist.
Insgesamt hat mir das Projekt gezeigt, dass erfolgreiche Social-Media-Arbeit weniger von einzelnen Highlights lebt, sondern von Ausdauer, Struktur und der Bereitschaft, auch unter Druck saubere Lösungen zu finden. Diese Erkenntnis nehme ich als zentralen Lerngewinn aus dem Projekt mit.