Die etwas andere Postkarte
Als begeisterte Postkartensammlerin war es an der Zeit, meine eigene Postkarte zu kreieren. Da ich dieses Semester in Graubünden verbringen durfte, habe ich meine Lieblingsplätze in der Region neu in Szene gesetzt.
Die Postkarte ist ein altbewehrtes Medium, das um die ganze Welt reist. Es gibt kaum jemanden, der sich nicht über eine Zusendung freut. Dieses Projekt war für mich die perfekte Gelegenheit, einen zusätzlichen Mehrwert für den Empfänger zu schaffen. Denn diese Postkarte ermöglicht es, in das Bild einzutauchen und das Gefühl vermittelt zu bekommen, vor Ort zu sein. Mittels eines QR-Codes hat man die Möglichkeit, das Bild zum Leben zu erwecken.
Da zu einer Postkarte auch immer eine Briefmarke gehört, habe ich die fotografierten Orte als Inspiration genutzt und als grafische Zeichnungen wiedergegeben.
(dbo)
Idee
Mit diesem Projekt habe mich aus meiner Komfortzone bewegt und etwas Neues geschaffen, was ich davor noch nie umgesetzt habe. Ich fotografiere am liebsten Landschaften, woraus sich die Idee ergab eigene Postkarten zu kreieren. Aber gewöhnliche Ansichtskarten waren mir zu langweilig. Heutzutage kann man zwar schon verschiedene Varianten von Postkarten finden, dennoch ist diese Art noch nicht untergekommen. Inspiriert wurde ich von einer Website, die es ermöglicht das Geschehen an unterschiedlichen Orten mit Video und Ton mitzuerleben. Beim Durchstöbern des Internets nach speziellen Postkarten, blieb ich auf der Website der Schweizer Post hängen und war ganz begeistert von der Möglichkeit, eigene Briefmarken zu entwerfen.
Umsetzung
In der Recherchephase habe ich mich mir Orte rausgesucht, die unbedingt ablichten wollte. Städte, atemberaubende Landschaften und malerische Bergdörfer in der ganzen Schweiz. Da das Wetter nicht immer mitspielte und ich kein Auto hatte, beschloss ich das Gebiet auf Chur und Umgebung einzugrenzen. Das Ablichten der ausgewählten Orte machte mir grosse Freude, da ich wirklich ein Ziel vor Augen hatte und nicht nur Erinnerungsfotos schoss. Das Aufnehmen vom Ton bereitete mir dafür grosse Bauchschmerzen. Ich hatte Angst etwas Falsch zu machen und die Aufnahmen danach dann unbrauchbar sind, da das für mich noch komplettes Neuland war. Ich musste mich Schritt für Schritt herantasten und mit jedem neuen Versuch bekam ich mehr Sicherheit und konnte auch Gefallen daran finden. In der Postproduction merkte ich, dass einige Aufnahmen nicht ganz so geglückt sind. Ich hatte allerdings nicht die Routine, den Ton störgeräuschfrei zu bearbeiten, daher ist hier noch viel Luft nach oben.
Eine weitere Herausforderung war das Animieren der Fotos. Es fiel mir schwer einen Weg zu finden, wie ich zukünftige Betrachter:innen durchs Bild führen soll. Bei jedem animierten Bild lernte ich etwas Neues dazu und versuchte die wahrgenommene Stimmung bestmöglich wiederzugeben. Manchmal gelang es mir besser, manchmal weniger gut.
Bei dem Entwerfen der Briefmarken nahm ich mir ein Zeichentablet zur Hilfe. Man kann erkennen, dass der Stil jeder Marke ein anderer ist. Das liegt daran, dass ich bei jedem Entwurf etwas Neues dazulernen konnte und immer sicherer dabei wurde.
Fazit
Im Grossen und Ganzen bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden. Auch wenn ich meinen hohen Erwartungen und Vorstellungen nicht ganz gerecht geworden bin und ich mir vieles einfacher vorgestellt habe, ist es für mich ein Ansporn mich mehr dem Thema Ton und Animation auseinanderzusetzen. Ein Learning das ich für die Zukunft definitiv mitnehmen werde: Dranbleiben ist alles, auch wenn man das Licht am Ende des Tunnels noch nicht sehen kann.