Der Traum vom TinyHouse

In Zusammenarbeit mit dem Verein Kleinwohnformen habe ich ein Video über den Tiny House Besitzer Moritz Sternberg gemacht. Der Verein setzt sich für eine Vereinfachung der Baubewilligungen für Kleinwohnformen ein, was Bauten unter 40 m2 beinhaltet, und will gleichzeitig Vorurteile gegenüber Tiny Houses und seinen Bewohnern aus dem Weg räumen.

Moritz ist 29 und wohnt zusammen mit seiner Partnerin in seinem selbstgebauten Zirkuswagen namens «Tuffiii». Ursprünglich kommt er aus Norddeutschland, lebt jedoch seit zwei Jahren in der Schweiz. Die Inspiration zum eigenen Zirkuswagen kam ihm, als er eine Zeit lang auf einem Bauernhof lebte, auf dem ein Zirkuswagen stand. Im Video erzählt er, wie es dazu kam, dass er jetzt mit seiner Partnerin in seinem Tiny House in der Schweiz lebt.

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Die Animation am Anfang des Videos stammt von Linus Schneider.

(eli)

Konzept

Da der Verein Kleinwohnformen schon ein paar Videos auf ihrem Youtubekanal hat, habe ich mich am Stil von diesen orientiert, damit mein Video zu den anderen Videos von Tiny House Besitzer:innen passt. Die Fragen, die ich Moritz im Interview gestellt habe, hatte ich von einem Leitfaden vom Verein, diesen jedoch mit meinen eigenen Fragen ergänzt, da der Leitfaden nicht sehr ausführlich ist. Vor dem Dreh hatte ich eine Shotliste von Shots, die ich sicher in der Postproduktion brauchen könnte, die ich dann während des Interviews ergänzt habe, je nachdem wovon Moritz im Interview geredet hatte.

 

Produktionsprozess

Der Drehtermin wurde zwei Mal wegen schlechten Wetters verschoben und der dritte Termin wurde trotz immer noch schlechteren Wetters durchgezogen. Ich wollte das ganze Material von der Ausleihe nicht zu vierten Mal im Zug nachhause nehmen. Auf dem Weg zum Dreh merkte ich, dass ich vergessen hatte, ein Weitwinkelobjektiv auszuleihen. Anstelle des Objektivs hatte ich zwei Lavalier dabei, da Moritz’ Partnerin am ersten Termin auch für ein Interview vor der Kamera gewesen wäre.

Wir führten erst das Interview durch, bevor wir eine ausführlichere Tour vom Tiny drehten, bevor ich anfing, B-Roll Material zu filmen. Leider konnte ich mich zu dem Zeitpunkt nicht sehr gut mit meinem Protagonisten beschäftigen, jedoch versuchte ich stets, ihm mitzuteilen, was ich als nächstes machen würde und wann ich anfing zu filmen, damit er nicht ins Bild lief.

Der Postproduktionsteil gestaltete sich schwieriger, da ich mir erst nicht sicher war, was der Fokus des Videos sein sollte, da ich so viel Interviewmaterial hatte.. Ich führte also erst eine Transkription des Videos durch, strich wichtige Aussagen heraus und stellte diese dann zwei Mitgliedern vom Verein vor. Ich befragte die Beiden, welche Themen sie persönlich interessieren würden, da die Beiden mehr über Tiny Houses wissen als ich und sie der Zielgruppe entsprechen. Entschieden habe ich mich dann für ein Video, dass die «Träumer» anspricht. Die Leute, die noch davon träumen ein Tiny House zu bauen, aber noch lange nicht an dem Punkt sind, diesen Traum auch zu realisieren.

Schlussendlich habe ich noch Musik rausgesucht, den Ton abgemischt und das Colorgrading gemacht. Dabei merkte ich wieder einmal, wie wenig ich Colorgrading mag, was jedoch damit zusammenhängt, dass mein Bildschirm einen höheren Kontrast und mehr Sättigung anzeigt als andere Bildschirme. Deswegen habe ich das Colorgrading nach einer ersten Runde noch auf einem anderen Bildschirm verglichen und erneut angepasst. Im allerletzten Schritt habe ich das Video noch untertitelt, damit das Video barrierefreier ist.

 

Reflexion

Ich würde mich noch lange nicht als Kameraprofi bezeichnen, dementsprechend ist die Kameraführung an manchen Stellen des Videos etwas wackelig. Im Endeffekt ist mir fast das B-Roll Material ausgegangen, weil ich viele Clips nur kurz verwenden konnte, da ich die Kamera zu schnell auf anderes fokussiert habe. Manchmal wirkt das Video meiner Meinung nach ein wenig hastig deswegen. Es hätte dem Video sicher gutgetan, wenn ich das Weitwinkelobjektiv dabeigehabt hätte, da man jetzt z.B. nur kleine Ausschnitte vom Badezimmer sieht. Ansonsten hatte ich Glück, dass das Tiny House nicht allzu verwinkelt war. Den Fokus des Videos konnte ich dank Hilfe jedoch gut setzen und aus meiner Ansicht ist das Video für das Zielpublikum geeignet.

 

Lessons learned

Eine grosse Sache, die ich gelernt habe, man kann nie genug B-Roll haben. Auch wenn man denkt, man hat schon genug. Vor allem, wenn man dann, nur vielleicht die Hälfte des B-Roll Materials verwenden kann. Zudem war Licht ein grosser Faktor im Tiny House. Da es an dem Tag nicht so hell war, hätte ich mehr Licht gebraucht, um das Tiny House optimal auszuleuchten. Auch beim Interview hätte ich ein grösseres Licht gebraucht, da es im Interview doch recht hart auf Moritz’ Gesicht scheint. Nach meinem Drehtermin haben wir im Major gelernt, wie man Interviews technisch aufbaut, weswegen ich im Nachhinein gewisse Sachen anders machen würde, die mir während des Drehtermins noch nicht bewusst waren.