Darstellung von Autistinnen und Autisten in Deutschschweizer Online-Boulevardmedien
Rund ein Prozent der Menschen in der Schweiz haben eine Autismus-Spektrum-Störung. Die Bevölkerung hat aber oftmals gar keinen persönlichen Kontakt mit autistischen Personen und gelangen deshalb höchstens durch die Medien damit in Berührung. Online-Medien haben in der Deutschschweiz einen erheblichen Einfluss auf die Meinungsbildung. Dabei weisen insbesondere Online-Boulevardplattformen wie 20 Minuten, Blick, Nau und Watson eine hohe Anzahl von Nutzerinnen und Nutzern auf.
In meiner Bachelorarbeit bin ich dementsprechend der Frage nachgegangen, wie Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung in Deutschschweizer Online-Boulevardmedien dargestellt werden. Dazu wurden 318 Artikel von 20 Minuten, Blick, Nau und Watson im Untersuchungszeitraum vom 1. Januar 2018 bis 31. März 2023 durch eine qualitative Inhaltsanalyse untersucht.
Die qualitative Forschung zeigte auf, dass Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung in Deutschschweizer Online-Boulevardmedien problematisch und defizitär dargestellt werden. Alle vier Plattformen, die untersucht wurden, beschrieben autistische Menschen vielfach auf diese Weise.
Aufgrund der Forschungsergebnisse wurde als Lehrprojekt ein Erklärvideo erstellt, das Mitmenschen vereinfacht darüber informieren soll, was Autismus ist und ihnen aufzeigt, wie sich Autismus auf Betroffene auswirken kann. Dieses Erklärvideo hat zum Ziel, die Lücke zwischen der häufig oberflächlichen, problematischen und defizitären Darstellungsweise bei der Berichterstattung über autistische Personen in den Online-Boulevardmedien der Deutschschweiz ein Stück weit zu schliessen.
Die filmische Zusammenfassung der Bachelorarbeit sowie das Lehrprojekt kannst du nachfolgend anschauen.