BY THE ORDER OF THE SCHMITTE!

Eine düstere Bar in Birmingham in den 30er Jahren. Die Fenster sind mit Zeitungen versiegelt, dass kaum Licht hineinfällt. Vor dem Tresen sitzt eine fremde Gestalt. Zigarette im Mund und Whiskey in der Hand. Nur der Barkeeper leistet Gesellschaft und geht seinen Tätigkeiten nach. Die übrigen Gäste sind bereits verschwunden – sie ahnten etwas.

Wir wollten einen Kurzfilm ohne Dialog drehen, der von der Serie «Peaky Blinders» inspiriert ist. Vom Script, über die Organisation des Materials bis hin zum Schauspiel haben wir probiert, alles selbst zu machen. Dies hat auch fast funktioniert. Glücklicherweise konnten wir uns zusätzlich auf die talentierte schauspielerische Hilfe von Claude Stark und dem Besitzer der Location «Brauwerkstatt Jegenstorf» Toni Bühlmann verlassen.

Locationscouting

Während der Konzeption durften wir die alte Schmitte in Jegenstorf besichtigen. So konnten wir Bilder und einen 3D-Scan der Location anfertigen, welche wir für die Planung der Story und des Setdesigns nutzten. Die alte Schmitte ist zwar renoviert – trotzdem wurden viele Elemente in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Damit hatten wir eine optimale Location gefunden, welche die raue Zeitepoche gut widerspiegelt und ein einzigartiges Ambiente bot.

Dreh 

Für den Film haben wir uns an einem verregneten Tag im Mai Zeit genommen und von 08.30 Uhr bis um 20.00 Uhr das Set vorbereitet und alle Szenen gefilmt. Da wir alle unsere Skills im Bereich Schnitt, Colorgrading und Sounddesign verbessern wollten, hat jedes Mitglied eine eigene Version gemacht. Daraus sind nun vier Versionen entstanden, die zwar mit dem gleichen Material gearbeitet haben, aber vier komplett verschiedene Filme abbilden.

Equipment

Den Kurzfilm haben wir mit einer Sony FX-6 und aufgesetztem Atomos Shinobi Kontrollmonitor gedreht. Die meisten Einstellungen wurden mit einem Canon 35mm Objektiv aufgenommen. Für Closeups hatten wir das Canon 85mm Objektiv dabei. Das Lichtkonzept haben wir schon in der Konzeption gut durchgeplant. Wir hatten zwei Scheinwerfer dabei, welche wir im Zusammenspiel mit diversen Bouncern und Flags verwendet haben. Die Sonnenstrahlen, welche von draussen in den Raum kommen, haben wir einen HMI 575W verwendet, der durch kleine Löcher in den Zeitungen schien. Damit die Strahlen im Raum sichtbar wurden, nutzten wir eine Nebelmaschine. Die in der Schmitte vorhandene Brauereianlage haben wir mit schwarzem Molton abgedeckt.

Viel Spass:

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Manuel Keusch
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Marius Wickli
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Sandro Reist
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Leon Roggensinger

Postproduction

Um einen kleinen Einblick in die Postproduction und den damit verbunden Aufwand zu gewinnen, haben wir einige Screenshots aus unserem Colorgrading Programm, DaVinci Resolve, aufbereitet. Die Screenshots stammen aus dem Projekt von Marius, sie sind aber repräsentativ für alle vier Projekte.

Hier sieht man, wie die Aufnahmen von S-Log auf Rec709 konvertiert wurden. In einem zweite Schritt wurde die White Balance und Exposure angepasst und schliesslich sieht man das finale Grading.

Node Tree

Hier noch Eindrücke von einem Node Tree. In einer separaten Compound Node wurde die Korrektur des Bildes vorgenommen, in einer anderen separaten Compound Node wurde auf zwei ebenen Bildrauschen reduziert und im letzten Bild sieht man den ganzen Node Tree mit den diverse Masken und Anpassungen. Dieser Aufwand wurde für jede Aufnahme im Video betrieben.

(stm)

Für uns alle war der Drehtag Non-Stop Action. Zwischen dem Aufbau des Sets und der letzten Szene verging die Zeit wie im Flug. Für uns war es definitiv ein interessantes Erlebnis.

Trotzdem können wir viel daraus lernen. Das Wichtigste ist das Vier-Augen Prinzip, wenn wir die Kamera einrichten. Die FX-6 haben wir zu zweit eingerichtet, jedoch haben wir per Zufall oder Ungenauigkeit die Einstellungen zurück auf 8-Bit gesetzt. Der Fehler fiel uns erst bei der Datensicherung auf.

Grundsätzlich haben wir auch gemerkt, wie viel Zeit wir am Drehtag anders gebrauchen können, wenn wir in der Pre-Production bereits alles sehr genau planen. Glücklicherweise haben wir das gemacht und wir konnten uns viel mehr auf den eigentlichen Dreh konzentrieren.

Auch können wir sagen, dass wir das nächste Mal mindestens eine Person mehr sein sollen. Da Manuel auch Schauspielern musste, konnte er nicht immer direkt beim Dreh mithelfen. Da merkte man, dass teilweise ein paar Hände fehlten.

Zum Schluss kann man sagen, dass wir sehr stolz auf unsere Versionen sind. Wir sind selber erstaunt und begeistert, wie ein Film je nach Schnitt, Farbe und Sound komplett ein anderes Gefühl vermitteln kann.

 

Video Postproduction mit DaVinci – Kritik Sandro Reist

Der Kurzfilm «By the order of the Schmitte” war für mich vor allem eines – eine Möglichkeit mein Wissen in der Postproduction von Videos zu erweitern und zu vertiefen. Ich habe mich dafür entschieden alle Schritte der Postproduktion mit der Software DaVinci Resolve zu machen und damit eine alternative Videosoftware zu Premiere Pro kennen zu lernen.

DaVinci Resolve wird sowohl von unabhängigen Filmemachern und Videoproduzenten als auch von großen Hollywood-Studios eingesetzt. Die Software hat sich besonders einen Ruf als leistungsstarkes Tool fürs Colorgrading geschaffe. Daher wollte ich mein Wissen zur Postproduction auf dieses Tool ausweiten und mir selbst eine Meinung bilden.

Ich bin ziemlich überzeugt von der Software. Das Editing Layout ist ziemlich ähnlich zu Premiere Pro und damit für mich gut verständlich. Es ist sehr angenehm, dass Editing, Grading, Sounddesign und VFX alles in einer Software gemacht werden kann.

Der Grading-Workflow mit Nodes in DaVinci ist für mich intuitiver und ich habe bessere Kontrolle über meine Korrekturen als in Premiere Pro. Jedoch ist es aber auch eine komplexe Software, die sehr viele Möglichkeiten bietet. Es war z.B. kompliziert alle Grundeinstellung fürs Grading richtig auf mein System abzustimmen. So kam es auch, dass ich wegen einer fehlerhaften Einstellung das ganze Grading noch einmal überarbeiten musste. Insgesamt musste ich viel Recherchearbeit investieren, um die Color Management Einstellungen auf mein System abzustimmen, sie zu verstehen und einen sinnvollen Workflow aufzubauen. Diverse YouTube-Kanäle haben mir beim Kennenlernen von DaVinci geholfen. Ich danke all den fleissigen Bloggern.