«Biodiv im Naturraum Schule»

Im Rahmen eines Programms der Umweltstiftung Pusch haben sich Schulen in insgesamt 13 Kantonen, von Graubünden bis Jura, zur ökologischen Aufwertung ihrer Schulareale motiviert. Um die Biodiversität nachhaltig zu fördern, braucht es aber noch mehr. Auch in Zukunft sollen Primarschulen motiviert werden, ihre Biodiversität rund um das Schulhaus zu erhöhen. Hierfür sollte ein Video zum Aufrufen dienen! 

Gleichzeitig liebe ich die Fotografie und wollte mich in diesem Bereich weiterentwickeln, wodurch die Idee eines Stop-Motion-Videos entstand. Diese sehen simpel aus, bieten dem Rezipient:in etwas Neues und sind gleichzeitig super für erklärende Videoabschnitte geeignet, wie sie im Video für das Projekt «Biodiv im Naturraum Schule» benötigt sind.

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(mou)

Konzeption

Die Konzeption begann mit einem Briefing der Projektleitenden des Projekts „Biodiv im Naturraum Schule“ und der Auseinandersetzung des gezeigten Inhalts. Nachdem der Offtext für das Video fertig geschrieben und abgesegnet war, begann ich mit der Überlegung, wie ich diese Textabschnitte am besten, einfachsten, schönsten und verständlichsten visualisieren könnte. Das Storyboard teilte sich dann schnell in zwei Bereiche ein:

  1. Schüler:innen in Aktion auf dem Schulgelände
  2. Erklärende Abschnitte mittels übertragenen Visualisierungen auf einem statischen Tisch

Ich integrierte ebenfalls Wortstücke, Texte, Buchbinden und Soundeffekte ein, um das Video noch lebendiger zu gestalten. 

Hier findet ihr das Storyboard.

Als Vorbereitung für die beiden Fototage, versuchte ich erste Foto-/Stop-Motion-Serien zu machen und sie im Premiere Pro zu importieren, denn ich musste erstmals die Framerate berechnen – also wie viele Frames/Bilder ich pro Sekunde brauche, um schlussendlich ein ca. 2-minütiges Video auf die Beine stellen zu können. Ich wählte schlussendlich 12 Bilder pro Sekunde als beste und genügend flüssige Lösung.

Umsetzung

Die Offstimme nahm ich zusammen mit der Sprecherin im Podcast-Tower in Zürich auf. Ich fotografierte während zwei Fototagen an der Primarschule Sevelen und einem Fototag zuhause am Esstisch. Da ich zum ersten Mal ein Stop-Motion-Video machte, gab es viele positive, aber auch viele negative Learnings:

  • Statische Kamera: Die Kamera sollte stets auf einem Stativ stehen, um mit möglichst ruhiger Hand fotografieren zu können. Dies verhindert wackelige und unruhige Filmsequenzen.
  • Manueller Fokus: Es muss zwingend der manuelle Fokus eingestellt werden, um mögliche Schärfenverlagerung zu verhindern und bloss ein Objekt scharfzustellen (bspw. der Holztisch in gewissen Sequenzen des Videos). 
  • Fernauslöser: Es muss sehr gut darauf geachtet werden, die Kamera beim Auslösen nicht zu bewegen, da dies ebenfalls zu sichtbarem Wackeln im Video führt. Tipp: Fernbedienung/Fernauslöser oder Touch-Funktion der Kamera zum Auslösen gebrauchen.
  • Flexibilität: Beim Storyboard muss man flexibel bleiben und verschiedene Variation und Übergänge ausprobieren. Zudem müssen zwingend bewusste Pausen (insbesondere bei Grafikeinblendungen!) eingeplant werden. 
  • Start- und Endbilder: Genügend Fotos vor und nach der eigentlichen Szene/Aktion machen, um später in der Zeit etwas Kapazität und Flexibilität zu haben. 
  • Weissabgleich: Unbedingt den Weissabgleich nicht auf automatisch, sondern manuell einstellen. Ich hatte dies vergessen und bei der Nachbearbeitung riesige Aufwände, da man besonders bei den Innenszenen auf dem Tisch die Helligkeitswechsel der Sonne stark bemerkte. 
  • Genügend Aktivität: Es muss in den Szenen immer etwas laufen und Neues hineinkommen, da es sonst schnell sehr langweilig wird. 

Auch beim Schnitt kann ich einige wichtige Learnings herausziehen:

  • Zeit: Der Schnitt braucht extrem viel Zeit, da ich nicht bloss mit einzelnen Videoszenen arbeite, sondern mit hunderten von Fotos, bei denen exakte Reihenfolge beibehalten werden müssen.
  • Computer-Kapazität: Um die Kapazität meines Computers zu unterstützen, arbeitete ich mit Proxy-Bildern. Denn die einzelnen Fotos waren mit einer 4K-Auflösung aufgenommen und dadurch sehr gross. 
  • Stabilisierung: Um einzelnen Fotoszenen zu stabilisieren, verschachtelte ich sie jeweils als neue Sequenz und bearbeitete sie direkt aus Premiere Pro im After Effects, denn die Stabilisierungsfunktion für Fotosequenzen im AFX sind um Welten besser als im Premiere Pro.
  • Gruppieren und Einfärben: Ein grosser Tipp ist es, die einzelnen Fotoszenen direkt in eine neue Filmsequenz zu importieren und gleich nach Farben zu gruppieren. Dies hilft der Orientierung in den tausenden von Fotos während dem Schnitt und der Fotoauswahl. 

Dennoch entstand schlussendlich ein 1:50 Minuten-Video mit insgesamt 1400 Bildern.