Basel in Retro

Eine längst überholte Technik für ein Digezz-Projekt zu nutzen, klingt zu Beginn eher nach keiner guten Idee. Einen klaren Trend ignorieren, sollte man jedoch auch nicht.

Nichtsahnend ging ich an einem frischen Samstagmorgen auf dem Petersplatz in Basel zum wöchentlichen «Flohmi». Auf der Suche nach alten Schätzen bin ich an einem Stand eines alten Ehepaars vorbeigekommen und habe auf einer ausgerollten Decke eine Filmkamera entdeckt. Der Trend von analog geschossenen Bildern ging auch an mir nicht vorbei. Somit habe ich nach einem kurzen Gespräch mit dem Ehepaar die Kamera (Olympus Superzoom 120) für 15 Franken gekauft.

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts von Fotografie auf Film verstand, ging ich in ein bekanntes Fotofachgeschäft in Basel und habe mich beraten lassen. Der Mitarbeiter erklärte mir, dass beim analogen Fotografieren Licht durch die Linse auf einen Film fällt, der lichtempfindlich ist. Dieser Film wird chemisch behandelt, um ein unsichtbares Bild entstehen zu lassen. Dieses unsichtbare Bild wird in einem Entwicklungsprozess sichtbar gemacht und auf Papier oder anderem Material abgedruckt. Nachdem die analogen Filme entwickelt wurden, können sie mithilfe eines Scanners digitalisiert werden. Der Verkäufer hat mir anschliessend einen Portra 400 Film empfohlen, welchen ich gekauft und eingesetzt habe. Am nächsten sonnigen Tag, habe ich mich mit der Kamera auf die Strassen von Basel begeben.

Als ich die 32 Bilder, welche mit meinem Film möglich waren, aufgenommen waren, kehrte ich in das Fotofachgeschäft zurück, und gab den Film zum Entwickeln ab. Dabei sind unter anderem folgende Bilder entstanden.

Zudem habe ich spontan zu dem Projekt ein Reel erstellt welches du hier findest.

(stm)

Vorbereitung

Es war ein eher spontanes Projekt, deswegen habe ich mich gar nicht so sehr mit der Planung auseinandergesetzt. Ebenfalls habe ich mich zuvor noch nie mit analogem Fotografieren befasst. Meine Kamera hatte mehrere Einstellungsmöglichkeiten, mit welchen ich mich mehr hätte auseinandersetzten müssen. Dazu glaube ich, dass der Portra400 Film, welchen ich ausgewählt habe, nicht unbedingt der richtige Film war um an einem sonnigen Tag zu fotografieren. Auch hier hätte ich mich im Nachhinein mehr informieren müssen. Ich glaube, dass dies mit ein Grund ist, wieso die Bilder nicht immer so herauskamen, wie ich mir das vorgestellt habe.

 

Shooting

An diesem Tag war eigentlich alles perfekt. Es war ein sonniger Sommertag und ich konnte mich ganz auf meine Umwelt und meine Kamera konzentrieren. Was ich mir für das nächste Mal merken muss, ist die Tatsache, dass man die perfekte Location nicht einfach so findet, sondern dafür Zeit benötigt wird.

 

Nachbearbeitung

Die Nachbearbeitung ist sicher der kürzeste Teil der ganzen Arbeit, da ich die Bilder so zeigen will, wie sie sind. Das heisst, ich bearbeite sie nicht im Lightroom oder im Photoshop. Die Kunst hinter dem Bild soll so für sich stehen, wie sie entstanden ist. Zum Schluss habe ich mich noch dazu entschieden ein Reel zu erstellen. Wir haben uns gerade in der Schule damit befasst und ich dachte es wäre eine coole Idee. Leider konnte ich dies nicht wie gewünscht umsetzten, da ich dafür mehr Bilder im Hochformat gebraucht hätte. Ich habe sicher 10 Bilder im Hochformat geschossen. Keiner dieser Bilder schaffte es aber zu meinen Favoriten. Aber durch gute Improvisation bin ich mit dem Reel doch sehr zufrieden geworden.

 

Fazit

Das Projekt hat mir sehr viel Freude bereitet. Es ist jedoch ein sehr teures Hobby da ein Bild alles in allem ca. 1 Franken kostet und man immer erst im Nachhinein sieht, wie die Qualität des Bildes ist. Ich werde jedoch das analoge Fotografieren weiterverfolgen. Am besten lerne ich aus den Erfahrungen dazu, welche ich gemacht habe. Zudem plane ich, in einem nächsten Semester ein analoges Video umzusetzen.