Postcards from Andrew

«Postcards from Andrew» ist eine interaktive Webseite, die die Reise von Andres Däscher um das Jahr 1900 erlebbar macht. Inspiriert von einem alten Notizbuch verbindet das Projekt persönliche Erzählungen mit historischen Ereignissen.

Die Entstehung dieser Webseite begann mit einem Fundstück: Ein altes Notizbuch meines Ur-Ur-Grossvaters, Andres Däscher. Darin enthalten sind Reisespuren aus der Zeit zwischen 1900 und 1907. Er war als Kellner auf der ganzen Welt unterwegs, von Davos über Amerika bis zurück nach Europa. Ganz vorne im Buch notierte er die Orte, an denen er war, zusammen mit den Jahreszahlen. Danach folgen handschriftliche Gedichte und Notizen. Teils sind diese kaum entzifferbar und ohne Hinweise, wo oder wann sie genau entstanden sind. Vieles bleibt offen. Und genau das hat meine Fantasie angeregt.

Und somit entstand «postcardsfromandrew.ch»

Das Herzstück der Webseite ist eine Weltkarte. Auf ihr sind verschiedene Postkarten platziert. Jede Postkarte markiert einen Ort, den Andrew bereist hat. Klickt man eine an, erscheint ein Overlay. Auf der linken Seite findet man eine fiktive Nachricht von Andrew. Rechts gibt es dann drei verschiedene Auswahlmöglichkeiten:

  • Memo abspielen – eine inszenierte Sprachnachricht von Andrew
  • Story ansehen – im Stil einer Instagram-Story
  • Notiz ansehen – ein Foto der originalen Notiz aus dem Büchlein

Zudem finden sich auf der Karte verschiedene Icons, die auf historische Ereignisse hinweisen. Auch diese kann man anklicken und es erscheinen «News» aus dieser Zeit. So lässt sich Andrews persönliche Geschichte in einen grösseren, historischen Kontext einordnen. Am unteren Rand der Seite befindet sich ein Zeitstrahl. Hier sind alle Stationen und Ereignisse nochmals chronologisch eingeordnet. Auch über diese gelangt man zu den jeweiligen Inhalten.

Mich hat Geschichte schon immer fasziniert, besonders dann, wenn sie persönlich wird. Mit Postcards from Andrew wollte ich ein Projekt schaffen, das nicht nur erzählt, sondern auch unterhält. Es verbindet Vergangenheit mit Gegenwart, Realität mit Fiktion und historische Fakten mit multimedialer Darstellung.

Bei der Umsetzung war mir wichtig, ein Projekt zu gestalten, das medial vielseitig ist. Deshalb habe ich mich für einen Mix aus Text, Ton, Bild und zeichnerischen Darstellungen entschieden. Die Ästhetik ist bewusst vintage gehalten. Gleichzeitig greift die Webseite moderne Medienformate auf: Story-Beiträge und Sprachnachrichten machen das Ganze neu erlebbar.

Jetzt entdecken: postcardsfromandrew.ch

(abb)

Ideenfindung

Der Anfang war alles andere als einfach. Zwar hatte ich die Idee mit dem Notizbuch schon früh, doch es fiel mir schwer, daraus eine konkrete Geschichte oder ein passendes Format zu entwickeln. Nach einem Coaching entschied ich mich für die Umsetzung als Webseite, was mir half, eine konkrete Idee zu entwickeln.

Visualisierung mit Figma

Um meine Ideen zu visualisieren, arbeitete ich intensiv mit Figma. Diese Phase war enorm zeitaufwändig. Teilweise, weil ich mich auch mit gestalterischen Details aufhielt, die am Ende gar nicht zwingend notwendig gewesen wären. Dennoch half mir diese Genauigkeit, ein klares Bild vom Aufbau der Seite zu bekommen. Gleichzeitig konnte ich bereits viel Inhalt vorbereiten: die Zeichnungen der Postkarten und das grundsätzliche Layout waren schon früh fast vollständig. Hier zum Prototypen der Webseite: Postcards from Andrew-Figma-Prototyp

Technische Umsetzung

Die Programmierung in Visual Studio Code war für mich die grösste Herausforderung. Da ich bisher nur in Gruppen an Webprojekten gearbeitet hatte, war es eine neue Erfahrung, alles allein umsetzen zu müssen. Ich hatte kaum Ahnung vom Programmieren, und fragte mich oft, warum ich mir ausgerechnet dieses Format ausgesucht hatte, ohne genau zu wissen, wie es funktioniert.

Doch mit Geduld, Ausdauer, ein bisschen KI und der einen oder anderen Schweissperle habe ich es geschafft. Gleichzeitig half mir das Fach Interaktive Medien, in dem wir gerade JavaScript behandelten, das Gelernte direkt anzuwenden und zu vertiefen. Leider habe ich es nicht mehr geschafft, eine mobile Version zu erstellen.

Fazit

Auch wenn nicht alles von Anfang an rund lief, bin ich froh, mich für dieses Projekt entschieden zu haben. Ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln, habe ein besseres Verständnis fürs Programmieren entwickelt und bin stolz, dass ich mein Konzept, wenn auch mit Umwegen, umsetzen konnte.