Digital Gallery: Mein Einstieg in die Studiofotografie

Licht, Schatten, Raum – und ich mittendrin. Im Rahmen meines Digezz-Projekts wagte ich mich erstmals in die Welt der Studiofotografie. In der Blackbox entstanden Porträts, bei denen ich von der Konzeption über das Styling bis zur Umsetzung alles selbst in die Hand nahm. Das Ergebnis ist eine digitale Galerie, die meine ersten Schritte im Studio dokumentiert – reduziert, direkt und persönlich.

Hier geht es zu meiner Digital Gallery. Die Webseite werde ich im Laufe meines Studiums noch ausbauen und erweitern ◡̈.

Meine Bilder sprechen eine leise Sprache. Ich arbeite mit Reduktion, mit Licht, Struktur und Form – aber vor allem mit einem bewusst gesetzten Fokus: meinem Model. Inmitten klarer Linien und stiller Räume steht eine Figur, die fast wie eingefroren wirkt. Nicht inszeniert im klassischen Sinn, sondern still platziert – präsent, aber nicht aufdringlich.

Gerade in der Kombination mit alltäglichen Gegenständen wie dem Röhrenfernseher entstehen dabei manchmal skurrile Szenen – Momente, in denen die Realität einen kleinen Riss bekommt. Es ist genau dieses feine Kippen ins Surreale, das mich interessiert. Eine seltsame Ruhe liegt über allem, und doch schwingt etwas Ungewohntes mit – wie eine stille Spannung. Trotz der klaren Kompositionen und der oft minimalistischen Bildsprache sind die Werke für mich ausdrucksstark. Sie erzählen nicht laut, sie flüstern – aber sie bleiben. Es ist ein Spiel zwischen Stille und Aussage, zwischen Ordnung und Irritation.

(abb)

Bei der Ideensammlung für mein Shooting hatte ich viele Ideen – fast zu viele. Die ursprüngliche Idee war, ein von Poor Things (britischer Spielfilm von Giorgos Lanthimos) inspiriertes Shooting zu machen. Dies erwies sich jedoch als äusserst aufwändig und vielleicht ein bisschen zu ambitioniert für meinen Einstieg in die Studiofotografie. Trotzdem wollte ich dem skurrilen und ausdrucksstarken Sujet folgen und habe deshalb ein passendes Moodboard mit verschiedenen Lichtkompositionen und Posen erstellt.

Anfangs hatte ich auch die Idee, mit mehreren Models zu arbeiten. Letztlich entschied ich mich jedoch dafür, nur mit einem Model zu shooten – im Nachhinein eine Entscheidung, über die ich sehr froh bin, vor allem wegen der einfacheren Koordination. Gerade bei meinem ersten Studio-Shooting war es eine grosse Erleichterung, mich nur auf ein Model konzentrieren zu können.

Tag des Shootings:
Mit meinem gesamten Equipment, Requisiten und den ausgewählten Kleidern bin ich zusammen mit meiner Mitbewohnerin zur Blackbox gefahren. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie ein Film- oder Fotostudio betreten und auch noch nie mit einem Blitzsystem gearbeitet. Entsprechend nervös war ich, ob alles wie geplant klappen würde. Mit Hilfe von Hugo Ryser konnte ich mich jedoch mit der Blackbox vertraut machen und erhielt am Tag des Shootings ein kurzes Coaching. Er erklärte mir, wie das Blitzsystem funktioniert, warum ein Belichtungsmesser das Leben enorm erleichtert und wie die verschiedenen Lichter eingesetzt werden.

Das Shooting dauerte einen ganzen Tag. Der Ablauf war wie folgt: Setting aufbauen, Model zieht das Outfit an und wird von mir gestylt, Testshots, Blitzsystem einstellen und passende Wabensätze montieren, weitere Testshots, Finalshots, Lieblingsshots notieren und anschliessend ein Backup machen. Am Ende des Tages hatte ich knapp über 200 Bilder – worauf ich sehr stolz war.

In der Postproduktion verlief alles reibungslos. Zusammen mit meinem Model konnte ich mich relativ schnell auf meine Top 10 Bilder einigen. Allzu viel musste ich nicht mehr bearbeiten – lediglich den Weissabgleich etwas korrigieren und bei einigen Bildern z. B. Klebeband retuschieren.

Webseite:
Ich habe mich bewusst dazu entschieden, die Website schlicht zu halten, da der Fokus auf den Bildern liegen soll. Ebenso war es mir wichtig, dass die Webseite ruhig wirkt. Um einen Einblick hinter die Kulissen zu geben, habe ich das Shooting mit kurzen Videos dokumentiert und diese als Behind-the-Scenes-Clips eingefügt. Das Programmieren der Webseite bzw. der digitalen Galerie klappte problemlos. Für spezielle Animationen in JavaScript (z. B. Scrollbewegung der Galerie mit Pfeilen) musste ich vereinzelt auf die Hilfe von ChatGPT zurückgreifen.

Meine Learnings daraus:

  • Du musst kein Blitzsystem, Lichtstativ oder Reflektoren mitnehmen, weil es das alles in der Blackbox gibt. Mach dich vertraut mit deiner Location. Sonst schleppst du unnötig viel Equipment herum. Ist zwar ein gutes Workout, aber nicht nötig.
  • Keep it simple und arbeite dich dann hoch. Somit ersparst du dir Nervenzusammenbrüche.