Geschützt: Underneath – a fictional fashion commercial

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  1. Konzept & Vorbereitung

Der Startpunkt unseres Projekts war die Story. Vier Personen treffen in einem Waschsalon aufeinander – jede mit einer starken, sichtbaren Identität. Was sie verbindet: Sie waschen ihre Unterwäsche. Dieser intime, alltägliche Akt wird zur Metapher für Gleichheit und Menschlichkeit – egal wie unterschiedlich die Menschen auf den ersten Blick wirken. Daraus entstand auch der Titel „Underneath“ – was darunter liegt, macht uns gleich.

Im Anschluss daran erarbeiteten wir ein Moodboard, um die visuelle Sprache, Farbwelt und emotionale Tonalität des Films zu definieren. Es half uns, Bildästhetik, Lichtkonzepte und den generellen Look der Mode Commercial zu konkretisieren. Die Idee war von Anfang an, Mode und Film mit einer starken gesellschaftlichen Botschaft zu verbinden – über Ästhetik hinaus.

  1. Styling, Figuren & Partner

Die Suche nach der passenden Location war eine Herausforderung: Viele Waschsalons waren entweder zu klein oder lagen zu weit weg. Nach etlichen Anfragen konnten wir schliesslich den Waschsalon Express in Zürich für einen Tag mieten. Trotz Preisverhandlungen war die Tagesmiete doch noch hoch.

Mit dem Ziel, Sponsoring für die Finanzierung des Waschsalons und das Projekt generell zu erhalten, erfassten wir ein ausführliches Treatment, das wir an Modelabels, Secondhand-Plattformen und potenzielle Partner versendeten. Unsere Anfragen wurden allerdings entweder nicht beantwortet oder die Modelabels hatten kein Budget, um uns zu helfen. Die Schweizer Marke Sainnt Jewellery konnte uns zwar auch nicht finanziell unterstützen, jedoch gewannen wir sie als Styling Partner. Die Brand stellte uns hochwertigen Schmuck aus ihrer Kollektion zur Verfügung. Zudem zeigte sich die Brockenstube der Heilsarmee interessiert an unserem Projekt – eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit ist im Gespräch.

Für die Charaktere entwickelten wir vier markante Typen mit klarer visueller Identität:
– Ein zurückhaltender Businessman im klassischen Anzug
– Eine mittelalterlich gekleidete Frau, deren Outfit aus Secondhand-Kleidern aus dem Brockenhaus selbst entworfen und umgenäht wurde
– Ein bunter, träumerischer Hippie
– Ein 90er-Jahre-Frau im auffälligen Retro-Streetstyle

Andrina war für das Set-Design und Styling verantwortlich. Besonders das selbstgenähte Mittelalter-Outfit – aus alten Stoffen und Brockenhaus-Kleidern zusammengesetzt – war ein visuelles Highlight. Auch die restlichen Outfits wurden mit viel Liebe zum Detail aus bestehenden Kleidungsstücken kombiniert und zusammengestylt.

Das Make-up wurde von unserer Mitstudentin Anna Locher übernommen. Sie passte die Looks individuell an die jeweiligen Rollen an – mal dezent, mal experimentell – und sorgte dafür, dass jede Figur ihren eigenen Charakter klar widerspiegelte.

  1. Dreh & Umsetzung

Andrin war für die filmische Umsetzung zuständig: Er entwickelte das Storyboard, legte Kameraperspektiven fest und war am Set für den gesamten Dreh verantwortlich. Auch der Schnitt des Films in der Postproduktion lag in seiner Hand.

Andrina kümmerte sich vor Ort um Styling, Requisiten und das Set-Design im Waschsalon. Eine besondere Herausforderung war der begrenzte Platz: Das Filmen, Umziehen, Stylen und Koordinieren der Darsteller*innen gestaltete sich auf engem Raum schwierig. Beim finalen Schnitt viel uns dann im Nachhinein auf, dass die Unterwäsche in der Commercial nicht zu erkennen ist, wie wir es eigentlich geplant hätten.

Erschwerend kam hinzu, dass eine Woche vor dem Dreh ein Schauspieler kurzfristig absagte. Wir mussten auf die Schnelle Ersatz organisieren, was glücklicherweise schneller ging als erwartet. Trotz dieser Hürden konnten wir den Dreh konzentriert und effizient durchziehen. Mit kurzer Mittagspause verbrachten wir den gesamten Tag im Salon – eine intensive, aber sehr produktive Erfahrung.

 

  1. Fazit & Selbstreflexion

Unser Kurzfilm „Underneath“ vereint gesellschaftliche Aussage mit modischer Ästhetik. Durch Kontraste zwischen den Charakteren, die sterile Umgebung des Waschsalons und die subtile Dramaturgie entsteht ein Film, der zum Nachdenken anregt – aber auch visuell überzeugt.

Wir sind stolz auf das Ergebnis – nicht nur wegen des finalen Videos, sondern weil wir fast alles selbst gemacht haben: von der Story über das Moodboard und Treatment, das Styling und Nähen bis hin zum Dreh und Schnitt.

Eine zentrale Erkenntnis: Wie viel Zeit die Vorbereitung in Anspruch nimmt, ist einem zu Beginn oft nicht bewusst. Vom ersten Konzept bis zum fertigen Film vergingen unzählige Stunden voller Organisation, Abstimmungen, kreativer Entscheidungen und Herausforderungen. Doch jede einzelne davon hat sich gelohnt. Wir haben nicht nur eine erfolgreiche Mode Commercial produziert – wir haben auch als Team gelernt, Verantwortung zu übernehmen, Probleme zu lösen und ein Projekt professionell umzusetzen.