ZERO WASTE

zero waste

Fazit

Was kam bei dem Selbstexperiment heraus?

Ich habe ein paar Tage Pause gebraucht. Nun habe ich alles überdacht und denke, dass ich bereit bin, mein Fazit für dieses Projekt abzugeben.

Ich finde es extrem gut, dass ich versucht habe, eine Weile Zero Waste zu leben. Ich habe für mich ganz klar herausgefunden, dass ich nicht für immer so einkaufen könnte, weil ich viel zu sehr auf verpackte Produkte angewiesen bin. Einerseits finde ich das etwas schade, andererseits denke ich, dass mein Bewusstsein, welches vorhin schon da war, noch gestiegen ist, und ich vor allem beim Gemüse und ähnlichen Lebensmittel noch mehr achten werde, was ich kaufe.

Durch den Besuch im Oba Aba Laden muss ich sagen, dass ich es fantastisch finde, dass es in Chur solche Möglichkeiten gibt. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich mir so etwas leisten kann. Um hin und wieder das Gewissen zu beruhigen, ist dies bestimmt ein guter Ort, jedoch kann ich mir nicht ein paar hundert Gramm Müsli für CHF 10.00 kaufen.

Was mich erstaunt hat ist, dass ich gar nicht so ungerne koche! Ich finde es immernoch ermüdend, eine Stunde in der Küche zu stehen um mir selbst ein Gericht zu kochen, jedoch hat es mich wirklich überrascht zu merken, dass es mir Freude bereitet zu essen, was ich gemacht habe (Und nicht nur Pasta mit Tomatensauce ist). Was mir am Kochen so gut gefallen hat sind die Farben, die hier ins Spiel kommen. Die lilane Auberginen, die Grünen Zucchetti, die orange Süsskartoffel, die roten Tomaten; irgendwie hat es was schönes, so farbenfroh zu kochen.


Zero Waste Produkte

Positiv und negativ
zahnpasta
Zahnpastaersatz

Etwas, woran ich mich auch nach den zwei Wochen nicht gewöhnt habe, sind diese Tabs um die Zähne zu putzen. Eigentlich müsste man die Zahnbürste etwas anfeuchten, die Tabs zerbeissen und sich damit die Zähne putzen. Ich habe die Tabs jedoch immer etwas im Wasser aufgeweicht, da ich das Gefühl der noch in grobkörnigen Stüchcken befindenden Tabs sehr befremdlich fand. Der Geschmack war frisch und auch die Mundhygiene fühlte sich dementsprechend normal und gut an, jedoch finde ich die Konsistenz sehr abartig. Trotzdem werde ich diese natürlich noch fertig benutzen, mir danach jedoch keine mehr kaufen.

haarseife
Shampoobar

Die Shampoobar ist so angeschrieben, dass man sie für Körper und Haare verwenden kann. Das habe ich auch gemacht. Ich habe die Bar gewählt, die nach Lemongrass riecht. Der Geruch war sehr lecker, trotzdem ist dies das zweite Produkt, vondem ich nicht vollends begeistert bin. So hat sich das darin befindende Lemongrass natürlich von der Bar gelöst, was meine Dusche «schmutzig» gemacht hat. Hinzukommend muss ich sagen, dass es nicht wirklich das beste für meine blondierten Haare war. Natürlich musste ich diese nachher mit Conditioner waschen, und hier brauchte ich erheblich mehr als sonst. Was man auch sagen muss ist, dass die Bar um die CHF 7.- kostet. Ich finde, für diesen Preis kann man erwarten, dass sie relativ lange hält. Das tut sie jedoch nicht. Ich habe mir jetzt zwei Wochen regelmässig damit die Haare und den Körper gewaschen und ich habe bereits gefühlt die Hälfte davon verbraucht. Dies finde ich den Preis bedenkend schon ziemlich viel. Somit muss ich leider sagen, dass ich dieses Produkt nicht wirklich weiterempfehlen kann, weil ich denke, dass es sich für das Geld nicht lohnt. Für die Umwelt jedoch schon. Dementsprechend muss jeder selber abwägen, ob er sie kaufen möchte.

divacup
Menstruationstasse

Die Menstuationstassen sind seit ein paar Jahren ein grosses Thema in der Damenhygiene. Ich selber bin im Besitze zweier davon. Beide verschiedene Grössen. Ich habe auch Freunde, die diese regelmässig verwenden und sehr zufrieden damit sind. Ich für mich muss jedoch sagen, dass ich meine Probleme damit habe. Ich benutze sie seit rund fünf Jahren immer wieder, schaffe es jedoch nicht, sie so einzusetzten, dass ich mir den ganzen Tag keine Gedanken machen muss. Ich kenne auch viele Frauen die sich vor dem Gebrauch einer solchen Tasse scheuen, weil es unhygienisch wirkt. Dem kann ich jedoch gar nicht zustimmen. Natürlich ist es unangenehm, diese auf einer öffentlichen Toilette zu entleeren und zu waschen, aber eigentlich kann man sie auch ungewaschen wiederverwenden und sich mit mitgenommenen Feuchttüchlein die Hände putzen. Trotzem verstehe ich diese Hemmung.

Aber an sich der Gebrauch alles andere als unhygienisch. Auch für die Schleimhaut ist dies eine viel angenehmere Variante. So trocknet es diese nicht aus, denn Tampons saugen ja nicht nur das Blut auf. Zudem sind Tampons sehr stark behandelt, was auch nicht gut für die Flora ist, während der aus medizinischem Silikonbestehende Cup so unbehandelt wie möglich verkauft wird.

Ein weiterer Vorteil sind die Kosten: So ein Cup kann für ungefähr CHF 25.- bis CHF 40.- erworben werden und kann rund 15 Jahre benutzt werden. Wenn ich bedenke, dass ich eine Packung O.B.s mit 32 Stück 5.- bezahle, und pro Monat ungefähr 15 bis 20 Stück davon benutze, brauche ich nicht lange, damit sich der Cup lohnt. Leider bin ich wie gesagt nicht wirklich in der Lage, diesen zu verwenden. Trotzdem ist das ein Produkt, welches ich definitiv JEDER Frau ans Herz lege!

abschminkpads
Abschminkpads

Im Oba Aba Laden habe ich mir Abschminkpads für CHF 17.- gekauft. Rückblickend weiss ich nicht, ob dies wirklich nötig war. Natürlich sind 6 Pads enthalten, und natürlich sind sie sehr handlich, und natürlich sind sie, wenn man sie mit Kokosnussöl verwendet auch ziemlich Zero Waste. Dies wäre ein normaler Waschlappen jedoch auch gewesen. Dementsprechend teuer waren die 6 kleinen Dinger. Trotzdem finde ich es okay, sie gekauft zu haben, da das Material doch etwas schonender ist, als die Waschlappen, die ich bis jetzt besitze.

gummibaerchen
Gummibärchen

Kommen wir zu einem kleinen Highlight. preislichgesehen ein Hit, und auch Geschmacklich gesehen waren sie unschlagbar. Die rede ist vor allem von den Gummischlangen, die eins zu eins wie das Original schmecken. Die Bärchen selber schmeckten ebenfalls lecker, die Konsistenz war jedoch gewöhnungsbedürftig. Die Sauren Schlangen waren definitiv mein Lieblingsprodukt.

Bei den restlichen Lebensmittel muss ich sagen, dass ich finde, dass jeder für sich entscheiden muss, ob er das zusätzliche Geld ausgeben möchte oder nicht. Ich finde es sehr vorbildlich, dass der Laden nicht nur Zero Waste ist, sondern seine Produkte wirklich auch regional einkauft. Das ist nicht zu unterschätzen und erklärt die etwas höheren kosten, ebenso die Tatsache, dass sie kein riesiges Lager haben.

Ich für mich habe diesen Laden definitiv nicht das letzte Mal besucht! Ich kann es mir jedoch nicht leisten, nur noch dort einkaufen zu gehen.

Produkte, auf die ich nicht verzichten konnte

Tabak

Ich bin Raucherin, leider. Das bringt natürlich Abfall mit sich. Während diesem Projekt hatte ich niemals die Absicht, auf das Rauchen zu verzichten, weswegen dies von Anfang an ein Produkt war, bei dem ich wusste, dass ich Abfall produzieren werde.

Fairerweise muss man sagen, dass ich meine Zigaretten selbst drehe. Dies macht weniger Abfall, und wenn ich die Auswahl habe, kaufe ich die biologisch abbaubaren Filter und Blättchen. Wie viel das wirklich bringt weiss ich nicht, das Gewissen kann man jedoch ein wenig damit beruhigen.

Taschentücher

Wie in meinem ersten Blogeintrag erwähnt, habe ich die Taschentücher weiterhin benutzt, weil ich mich vor Stofftaschentücher geeckelt habe. Diesen Gedanken teile ich so immer noch, jedoch finde ich, wenn jemand kein Problem damit hat, ist dies definitiv etwas, bei dem man sehr viel Abfall sparen kann.

Ohrstäbchen

Beim Besuch im Zero Waste laden ist mir aufgefallen, dass es "wiederverwendbare" Ohrstäbchen gibt, bzw waren es Stäbchen aus Gummi. Auch das hat mich aus irgend einem Grund geekelt, weswegen ich nicht ganz auf meine Q-Tips verzichten konnte.

Anti-Baby-Pille

Auch die Anti Baby Pille ist ein Produkt, welches Abfall mit sich bringt. jedoch ist ersichtlich, wieso ich während diesen zwei Wochen nicht darauf verzichten konnte.

Natürlich gibt es bessere und umweltfreundlichere Verhütungsmittel, diese vertrage ich jedoch weniger gut. Somit ist dies eigentlich die logischste Methode für mich.

Hier sollte meiner meinung nach klar sein, dass man erst auf sich selbst und erst danach auf die Umwelt achten sollte

Süssgetränke

Ich war selber erstaunt, dass dies so ein riesiges Problem für mich war. Ich denke jedoch, dass dies vor allem daimt zusammenhing, dass ich grundsätzlich wenig Zucker gegessen habe in dieser Zeit und mein Körper einfach dementsprechend reagiert hat. Trotzdem ist es etwas, was mich zum Denken angeregt hat. Mir war bewusst, wie süchtig machend Zucker ist, weil ich selber schon Kuren ausprobiert habe, indenen man z.B. einen Monat darauf verzichtet. In dieser Zeit hat es mir weniger ausgemacht, als in diesen zwei Wochen. Vielleicht, weil ich mich mental nicht darauf eingestellt habe...

Weitere Infos

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