Tipps und Tricks

Bestimmt jeder war schon ein Mal mit Freunden in den Ferien. Doch Interrail sind nicht einfach nur All-inclusive-Strand-Party-Ferien oder ein Städtetrip. Deshalb hier einige Dos and Dont’s, die bei Beachtung das Konfliktpotenzial entscheidend verringern können.

Dos

Passende Mitreisende auswählen

Es beginnt bereits bei der Auswahl eurer Begleitung: Je nachdem seid ihr zwei, drei Wochen oder noch länger mit diesen Personen unterwegs. Überlegt euch gut, wen ihr mitnehmen wollt. Könnt ihr euch bereits zu Hause kaum auf einen Kaffee treffen, weil ihr auch nie einig seid, in welches Café es gehen soll? Überdenkt eure Wahl. Von Vorteil ist auf jeden Fall auch, wenn ihr in etwa ein gleiches Budget zur Verfügung habt. Interrail ist als günstige Reisevariante berühmt, aber es gibt durchaus gewissen Spielraum. Möchte eine Person möglichst sparen, ein Bett im 24er-Schlag und Essen aus dem Supermarkt ist eine Begleitung die Privatzimmer mit eigenem Bad und Restaurantbesuche vorzieht eher ungeeignet. Und auch aktivitätenmässig solltet ihr etwa auf einer Wellenlänge liegen: Party, Kultur, Strand oder alles? Ihr werdet euch oft einigen müssen während der ganzen Reise.

Route festlegen

Besprecht von Anfang an, in welche Richtung es gehen soll. Auch falls ihr nicht die ausgesprochenen Planer seid und euch nicht zu viel festlegen wollt, bestimmt eine Region oder gewisse Städte, die ihr fix einplanen wollt. Wer Dubrovnik, Paris, Edinburgh, Stockholm, Prag, Berlin und Málaga verbinden möchte, sollte viel Zeit haben. Sonst lieber auf eine grobe Richtung einigen: zum Beispiel Frankreich/Spanien oder Deutschland/Richtung Norden. Am besten setzt ihr euch zusammen und macht ein Brainstorming, bei dem alle ihre Wunschdestinationen einbringen können. Anschliessend könnt ihr euch auf eine grobe Richtung und vielleicht auch schon auf einige fix eingeplante Städte einigen. Achtet dabei auch bereits auf Zugverbindungen: Auch wenn etwas auf der Karte nach einer kleinen Distanz aussieht, heisst das nicht, dass es auch gute, schnelle Zugverbindungen gibt, besonders über die Grenze (Beispiel Frankreich-Nordspanien). Grundsätzlich gilt: Je mehr bereits im Voraus geplant (und gebucht) ist, desto mehr Zeit habt ihr während der Reise für anderes. Man spart sich stundenlanges Hostel-suchen. Ausserdem gibt es auch um so weniger Diskussionen wo es als nächstes hingehen soll bzw. diese werden vorher ausgetragen. Ist gut für die Harmonie während der Reise.

Durchdacht packen

Kleidung für ca. eine Woche einpacken-das reicht. Denkt daran: das alles schleppt ihr mit. In vielen Hostels und jeder grösseren Stadt gibt es Möglichkeiten zu waschen. Packt bequeme Dinge ein, vor allem Schuhe! Auch wenn ihr südliche Länder bereist: Sandalen sind selten so bequem, als dass sie für einen ganzen Tag herumlaufen in der Stadt geeignet sind. Mindestens ein Paar Sneakers muss mit. Wenn es euch in den Norden zieht, darf eine Regenjacke und/oder ein kleiner Regenschirm nicht fehlen. Mehr dazu findet ihr auf der Packliste unten, die euch als Orientierung dienen soll.

Gepäck aufteilen

Es gibt Dinge, die muss man nicht drei oder vier Mal dabeihaben. Zum Beispiel Sonnencreme, Zahnpasta oder Duschgel. Teilt euch diese allgemein nützlichen Dinge unter euch auf, so spart ihr Gewicht und Platz.

Beim Essen sparen

Ein Budgetposten, der nicht unterschätzt werden sollte. Hier kann man sparen oder auch ganz viel Geld liegen lassen-es liegt an euch. Vor allem bei warmem Wetter kann gut und gern auch mal gepicknickt werden. Essen aus dem Supermarkt: Sparoption Nummer 1. (Mehrweg-(Plastik)besteck einpacken) Auch eine günstigere Variante zu Restaurants sind Take-aways. Und falls ihr doch Mal essen gehen wollt, achtet darauf, dass ihr ein Restaurant erwischt, das aussen eine Menukarte ausgehängt hat. Dann wisst ihr, worauf ihr euch einlässt. Tipp: Restaurants in unmittelbarer Nähe von Sehenswürdigkeiten sind meistens eher überteuert. Wagt euch in Seitengassen und Querstrassen, da gibt es oft mehr für weniger.

Einwegkamera mitnehmen

Wir leben in der Zeit des Selfies. Erinnerungsfotos geknipst mit unserem Smartphone gibt es meist jede Menge. Doch immer mehr wird auch wieder der Reiz der analogen Fotografie erkannt und geschätzt. Eine Einwegkamera mitzunehmen ist eine leichte, günstige Variante. Sie kann auch Mal in einen Club oder an den Strand mitkommen, wo ihr eure Spiegelreflex lieber im Hostel lasst. Und wenn der Trip vorbei ist, der Sommer sich dem Ende zuneigt und einen der Herbstblues einzuholen droht, lässt man den Film entwickeln und erlebt nochmals die Best-Of-Momente des Sommers. Super Erinnerungsstücke!

Pinterest als Reiseführer

Die schönsten Cafés und Restaurants entdeckt man heutzutage auf Pinterest. Ab und zu hat man Glück und stolpert per Zufall über eines dieser Fundstücke. Pinterest kann dabei nachhelfen. Stylishe Einrichtung garantiert.

E-Mails lesen

Kurzfristige Änderungen und Infos von Buchungen erfahrt ihr nur so.

Einkaufen in Läden, die es bei uns nicht gibt

Es gibt viele tolle Shops und Läden, die es bei uns leider (noch) nicht gibt. Chance unbedingt nutzen, wenn man Mal in einer Stadt ist, in der es für uns untypische Läden gibt. In den H&M könnt ihr zu Hause wieder gehen.

Meine Favoriten sind:

  1. Søstrene Grene:

    ein Traum für alle Papeterie- und Einrichtungsfans. Super Design zu sehr günstigen Preisen. Von Notizheften, über Schachteln und Geschirr bis zu kleinen Möbeln. Man wünscht sich, man wäre mit dem Wohnwagen da, um alles nach Hause transportieren zu können.


  2. Tiger:

    sehr günstige Papeterie- und Einrichtungsartikel, viel Schickschnack und lustige Geschenke


  3. Sfera:

    spanische Kleiderkette mit ungewöhnlichen Schnitten und Mustern


  4. Bik Bok:

    norwegische Kleiderkette, die vor allem in Skandinavien zu finden ist


  5. Weekday:

    klassisch-schlichte nordische Bekleidung in gedeckten Farben und mit fliessenden Stoffen



Don'ts

Alles auf ein Mal wollen

Ja, wenn man auf der Weltkarte so schaut, ist Europa klein. Aber es gibt so viel zu sehen – die Must-see-Dichte ist hoch. Tut euch einen Gefallen und nehmt euch nicht ganz Europa auf ein Mal vor. Schaut, was sich gut kombinieren lässt und schränkt euch ein. Dasselbe gilt übrigens für Sehenswürdigkeiten in den jeweiligen Städten.

Jeden Tag weiterreisen

Falls ihr mehr als nur die Bahnhöfe Europas sehen möchtet, nehmt euch die Zeit. Falls es drin liegt oder ihr längere Zeit unterwegs seid, bleibt ab und zu ein paar Tage am Stück irgendwo. Ihr werdet froh sein auch Mal Zeit zum Waschen zu haben.

Bereits mit einem überfüllten Gepäckstück abreisen

Wenn ihr nicht absolute Shoppingmuffel seid, wird noch das eine oder andere dazukommen. Mit der Zeit lässt auch die Packsorgfalt nach und dann seid ihr um ein bisschen Luft im Gepäck froh.

McDonalds und Co

Ab und zu: okay. Sie sind oft praktisch gelegen, am Bahnhof hat’s fast mit Sicherheit ein Lokal einer bekannten Fastfoodkette. Aber ein bisschen auf die lokale Kultur einlassen ist viiel spannender.

Hohe Schuhe für den Ausgang einpacken

Platzverschwendung. Nach dem ganzen Tag auf den Füssen sowieso keine Option auch noch die ganze Nacht Highheels zu tragen.



Gepäck

Die grosse Grundsatzfrage: Muss es ein typischer Backpacker-Rucksack sein? Meine persönliche Meinung: Nein. Besonders wenn ihr euch eher von Stadt zu Stadt bewegt, kann ein Koffer gerade so praktisch sein. Die gestressten Alltagspendler in der U-Bahn werden euch dankbar sein, wenn ihr sie nicht mit einem vollgepackten Ungetüm niederknüppelt, sobald ihr euch umdreht. Wollt ihr euch aber outen und von weitem den Backpackerspirit ausstrahlen, gehört der Rucksack natürlich dazu. Das sei jedem selbst überlassen.


Packliste

  1. Interrailpass

  2. Kugelschreiber o. Ä.

    besonders, falls du einen Flexpass hast: vor dem Einsteigen in den Zug soll das Datum ausgefüllt werden.

  3. Geld

    aufgeteilt in bar, Bankkarte und Travelcash o. Ä. plus alle PINs, vor allem bei der Travelcashkarte, die du vielleicht schon lange nicht mehr gebraucht hast. Und achte bzw. erkundige dich wegen den entsprechenden Limiten! Allenfalls jemandem zu Hause die Vollmacht für eines deiner Konten geben, dass notfalls schnell und unkompliziert die Limite angehoben werden kann.

  4. Ausweise

    Identitätskarte, Versicherungskarte, allenfalls Regakarte, Studentenausweis für allfällige Rabatte plus eine Farbkopie von allen von vorne und hinten, getrennt von den Ausweisen selber aufbewahren. Gold wert bei Diebstählen! Oder zumindest als Scan in einem Onlinespeicher, zum Beispiel deinem Mailfach.

  5. Kamera

    plus genügend Speicher auf Speicherkarte(n) und Ladekabel

  6. Einwegkamera

    siehe Dos oben

  7. Hostelunterlagen

    alle bereits gebuchten Hostelunterlagen ausgedruckt, am einfachsten bereits mit Anreiseangaben (Adresse etc.)

  8. Kopfhörer

    zum Musik hören, super auf langen Zugfahrten

  9. kleiner Regenschirm

    falls ihr in regengefährdete Länder reist

  10. Sonnenbrille

  11. Sonnencreme

  12. Antisonnenbrandcreme

  13. Seidenschlafsack

    falls sich die Hostelwahl als doch nicht so optimal herausstellt

  14. Plastiksack

    für allfälliges nasses Badezeug

  15. Plastikbesteck

    für Picknicks

  16. Labello

  17. Antimückenstichmittel

  18. Medikamente

    z. B. Kopfwehtabletten

  19. Kaugummis

  20. Steckdosenadapter

  21. kleines Schloss

    für den Koffer, den du in Hostelzimmern dan Tag hindurch zurücklässt, sicher ist sicher.

Budget

Bei der Budgetplanung kommt es natürlich stark auf eure Vorlieben und auf eure Zielländer an. Grundsätzlich gilt: Westen ist teurer als Osten, Norden ist teurer als Süden.

Übernachten

Je früher ihr bucht, desto günstiger sind die Zimmer und desto grösser die Auswahl. Je grösser euer Zimmer ist (Schlafsaal vs. Privatzimmer) desto günstiger fahrt ihr. Als Faustregel für das Übernachten kann für den Süden mit 25 CHF pro Nacht, im Norden mit ca. 30 CHF gerechnet werden. Möchtet ihr nicht in riesigen Schlafsälen übernachten, schaut nach Privatzimmern in Hostels. Meist sind diese immer noch günstiger als ein Hotelzimmer.

Essen

Mit einer guten Mischung aus Picknick, Take-away und günstigen Restaurants kommt man im Schnitt ca. auf 25-30 CHF pro Tag, hier kann aber auch gut gespart werden.

Reservationszusatzkosten

Das kommt ganz auf eure Destinationen an. Hier ist ein Mal der Norden grundsätzlich günstiger als der Süden: In Frankreich und Spanien ist ein Vorwärtskommen ohne Schnellzüge kaum möglich und in diesen muss immer reserviert werden (z. B. TGV in Frankreich und AVE in Spanien). Pro Reisetag ist im Schnitt mit ca. 10-15 € zu rechnen. In Deutschland und Dänemark dagegen kommt man recht weit ohne Reservierungen.

Budgetrechner

Als Orientierung kann der Gesamtkostenrechner von Rail CC dienen.

Nützliche Webseiten

Fahrpläne für ganz Europa

www.deutschebahn.com


Infos rund um Interrail

www.raildude.com


Für günstige Übernachtungsmöglichkeiten

www.hostels.com

www.hostelworld.com

www.trivago.com

www.booking.com

www.airbnb.com

einzigartige unterkünfte bei Privaten


www.couchsurfing.com

gratis Übernachtungen bei „locals“


Nützliche Apps

Pindex

Eine Karte, in der man mit einer virtuellen Stecknadel markieren kann, wo man überall schon war


maps.me

Offline Stadtkarten: keine Roaminggebühren und kein Suchen nach WLAN


Postcard Creator

Für Grüsse an die Liebsten zu Hause. Auf die Vorderseite kommt ein selbstgeschossenes Foto, auf die Rückseite ein kurzer Text. Das beste daran: Eine Postkarte pro Tag ist gratis.


Wetter App

Ist vermutlich sowieso schon auf euren Smartphones. Einfach alle angepeilten Orte in die Liste aufnehmen und das Wetter ein wenig im Auge behalten, im Idealfall bereits vor der Abreise. Kann beim Packen helfen!


Foto von Rebekka Seiz