Live Laugh Love Your Neighbor – Eine Aufzeichnung

This is the greatest show! –  Eine grossartige Show des Ten Sing Basels und eine Aufzeichnung, bei der alles schief geht.

2017 trat ich als Teilnehmer dem Ten Sing Basel bei, einer Untergruppe des CEVI Schweiz. Ten Sing ist etwas wie ein Jugendchor, jedoch mit Theater, Tanz, Acapella und Design. Einmal jährlich wird eine grosse Show aufgeführt, wofür das ganze Jahr über geprobt wird.
Seit meinem ersten Jahr als Teilnehmer, damals knapp 18, war ich für den Showfilm verantwortlich, da ich mich schon immer für Filmproduktion interessiert habe.
Damals mit anderen Mitteln als dieses Jahr, habe ich Jahr für Jahr den Showfilm aufgezeichnet, geschnitten und teils sogar live geschnitten und produziert.
Wie ich den Showfilm dieses Jahr unter sehr ungewöhnlichen Bedingungen umgesetzt habe, seht ihr hier:

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Das Ten Sing war für mich immer ein Leidenschaftsprojekt, weshalb es mich umso mehr stört, dass dieser Showfilm deutlich schlechter als die letzten 5 ausgefallen ist.

Falls ihr mehr über den tollen Verein wissen wollt, findet ihr mehr Infos zu Ten Sing Basel auf: tensingbasel.ch oder auf: @tensingstagram

(bas)

Umsetzung und Produktion

 

Der Beitrag entspricht weder meinen persönlichen Standards, noch denen des MMP-Studiums (wahrscheinlich). Dennoch bin ich mit dem Resultat verhältnismässig zufrieden.

Der Hauptunterschied dieses Jahr war, dass ich selber nicht mehr Teil des Ten Sing Basels war, sondern nur den Film umsetzte. Das zog mit sich, dass ich weniger Equipment, weniger Zeit und vor allem weniger Informationen zur Verfügung hatte. Statt 6-8 Kameras, musste ich mit 2 Kameras arbeiten: Eine mir noch unbekannte Sony FX 30 und eine nicht für Video geeignete Nikon D610. Dies war schon ein riesiges Hindernis. Das zeigte sich vor allem im Mangel an Kameraperspektiven, was wiederum zu viel Cropping führt und teils sogar zu sichtbaren Fotografen und Kameramännern.
Ein weiteres damit verbundenes Problem war, dass die Fotokamera maximal 20 Minuten am Stück aufzeichnen kann, was bei der Synchronisation sehr zeitaufwendig wurde. Gegen Ende überhitzte die Kamera sogar mehrere Male, was den Film auf die Gimbalansicht reduzierte.


Da ich nicht mehr im Voraus wusste, was auf der Bühne passieren würde, wusste ich auch nicht, wann ich wo sein sollte und welche Einstellungen ich wählen sollte. Ich wusste auch nicht, ob ich den Performenden im Weg stehen würde und tat mein Bestes, dass dem nicht so sei.
Die Bildkompositionen waren teils gut, jedoch nicht durchs Band, was den Schnitt nicht gerade leichter machte.

 

Als ich das Material importieren wollte, merkte ich auch, dass 10-bit 4:2:2 von Intel-Prozessoren der 10. und 11. Generation nicht verarbeitet werden kann, was mich dazu zwang, einen anderen Rechner zu verwenden, oder einen komprimierten Export zu verwenden.


Learnings

 

– Produktion: Planung und Information kann alles sein, vor allem bei Live-Events. Ein Probedreh wäre sehr sinnvoll gewesen.

 

– Kamera: Ich habe meine Kamera durch dieses Projekt kennengelernt und vor allem, dass der Kameracodec zu datenintensiv für meinen alten Rechner war. Ebenfalls habe ich gelernt, dass ich auf der Bühne ein Weitwinkelobjektiv verwenden sollte. (Bei der Aufzeichnung besass ich noch keines, grosser Fehler.)

 


– Postproduction:
Croppen hilft viel, aber rettet nichts. Damit das Croppen irgendwie anständig ausgesehen hätte, hätte ich mindestens mit einer 4K-Kamera filmen müssen.
Ich habe versucht mit PluralEyes zu synchronisieren, was aufgrund des schlechten Tons der Fotokamera nicht immer funktioniert hat, also sollten alle beteiligten Kameras ein anständiges Mikrofon haben.

 

Fazit
Ist die Aufzeichnung gut? Nein.
Bin ich mit dem Endresultat zufrieden? Nein.
Doch wofür dieses Projekt perfekt war, war herauszufinden, wie ich in solch ungewissen Situationen ein besseres Produkt erzeugen könnte. Ich lernte anhand von diesem Projekt auch meine neue Kamera und vor allem auch die Limiten meiner alten Kamera kennen.
Ich bin froh, dass ich dieses Projekt in Angriff genommen habe, auch wenn ich den effektiven Inhalt bald wieder vergessen werde.
Dieses Projekt war ein sehr aufwändiges, jedoch lohnendes Learning.