Chansonchor Konzertfotografie

Samstag, 16.03.2024, 08.15 Uhr. Eine neue Sprachnachricht: “Hey Virgi, hast du allenfalls die Möglichkeit, heute das Konzert zu fotografieren? Der Fotograf ist kurzfristig ausgefallen.”

Ich war während meiner Zeit am Gymnasium Kirchenfeld ein Mitglied des Chansonchors und freute mich wahnsinnig, dieses Jahr beim Ehemaligenchor der letzten 10 Jahre mitsingen zu können.

Das Programm war eine Zusammenstellung von Liedern der letzten 10 Programme und die Sänger:innen bunt durchmischt, was die Maturajahrgänge anbelangte. Während des ersten Teils würde nur der aktuelle Chansonchor singen, erst nach der Pause dürfte auch der Ehemaligenchor auf der Bühne der Grossen Halle der Reitschule Platz nehmen.

Am Mittwoch, dem 13.03.2024, hatte ich, nach Absprache mit meinem ehemaligen Musiklehrer die Möglichkeit, die erste Hälfte der Generalprobe – sprich nur des Chansonchors – fotografisch festzuhalten. Dies war mehr zum Spass und damit ich selbst auch etwas Erfahrung sammeln konnte für meine eigene Fotografie. Als ich am Tag darauf das bearbeitete Material an meinen ehemaligen Musiklehrer schickte, bedankte sich dieser herzlich und ich dachte, das wäre es dann gewesen mit meinem Einsatz als Chansonchor-Fotografin.

Falsch gedacht. Nach zwei erfolgreichen Konzerten, Donnerstag- und Freitagabend, erreichte mich am Samstagmorgen die Sprachnachricht, ob ich als Fotografin einspringen würde. Natürlich war das ein grosses Kompliment für mich, basierend auf meiner vorherigen (zwei Tage vorher) Arbeit als Fotografin angefragt zu werden. Das bedeutete für mich, dass ich nur an drei von vier Konzerten mitsingen konnte, aber das war für mich in Ordnung, erstaunlicherweise.

Nun zeige ich euch mit grosser Freude die Resultate meiner allerersten (und chaotischen) Eventfotografie.

Die restlichen Bilder findet ihr unter diesem Link.

(abb)

Die Anfrage für dieses Projekt war sehr kurzfristig und daher konnte ich mich nicht wirklich darauf vorbereiten. Dadurch dass ich die Generalprobe jedoch schon fotografiert hatte, wusste ich mehr oder weniger was mich lichttechnisch erwarten würde.

Normalerweise arbeite ich mit meiner Canon EOS 6D Mark II, hatte aber aufgrund der Zeit kein passendes Objektiv für so detaillierte Fotos. Mein ehemaliger Musiklehrer hatte auch bereits eine Kamera organisiert, für den Fall, dass er zwischen seinen Dirigiereinlagen fotografieren müsste. Diese war eine Nikon D800 mit einem 70-200mm Objektiv, das sich definitiv besser eignete, als mein 24-105mm.

Ich hatte insgesamt etwa 15 Minuten Zeit, um mich mit einer komplett unbekannten Kamera auseinanderzusetzen und dann noch brauchbare Fotos zu machen. Es war definitiv kein Zuckerschlecken. Gegen Ende der zweiten Hälfte war dann die Speicherkarte der Nikon D800 voll und ich konnte die Kamera auf die Schnelle nicht umprogrammieren, auf die SD-Karte, die auch drin war, zu speichern, weshalb ich am Schluss doch noch mit meiner Canon fotografieren musste, um auch das Ende festhalten zu können.

Es war alles sehr schön hektisch und ganz ehrlich, ich war beim Fotografieren nervöser, als wenn ich auf der Bühne gestanden wäre.

Meine Takeaways für dieses Projekt sind:

  • Nicht nach 15 Minuten Selbstversuch mit einer unbekannten Kamera arbeiten (ist ja auch eher selten)
  • Zusätzliche CF-Speicherkarten dabei haben (meine zwei SD-Karten wären bereit gewesen)
  • Vor einem Einsatz erst mal durchatmen – es hilft und es geht bei meiner Arbeit nicht um Leben und Tod
  • Als Fotografin muss ich mich nicht schlecht fühlen, wenn ich für ein Foto kurz jemandem die Sicht klaue – das ist mein Job, sonst gibt es keine guten Fotos
  • Auch das nächste Mal: zusagen. Das war eine wertvolle Erfahrung und dass dabei Fotos entstanden sind, auf die ich stolz bin, ist umso besser