ANALOGBILDER DIGITALISIEREN

Sollte man Analogbilder digitalisieren? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Eigentlich bin ich der Meinung, dass ein Analogbild von Anfang bis Ende analog bleiben sollten. Das heisst: beleuchtet, entwickelt, vergrössert. Aber wir leben heute in einer digitalen Welt …

Diesen Sommer habe ich viel analog fotografiert, mit dem Ziel, die Bilder selbst zu scannen. Dieses Projekt ist das Resultat meiner ersten Scan-Versuche, welche ich zu Hause mit einem Flachbrettscanner gemacht habe. Die Arbeit war ein sehr zeitaufwändiger und geduldiger Prozess. Einige meiner Erkenntnisse und die wichtigsten Schritte zur Digitalisierung von Analogbildern habe ich in zwei Blogartikel für die Website www.asanalogue.ch dokumentiert.

Blogartikel 1 | NEGATIVE SCANNEN

Blogartikel 2 | BEWUSSTE SCHWARZ-WEISS-FOTOGRAFIE

(mou)

Idee

Letztes Jahr konnte ich anlässlich eines historischen Jubiläums der Gemeinde Ponte di Legno (Alta Valle Camonica, Italien) in einem professionellen Fotostudio an der Digitalisierung, Archivierung und Indexierung von historischem Nachkriegs-Fotomaterial mitarbeiten. Dafür habe ich verschiedene Arten von Bildern digitalisiert. Neben Printfotos, Sammlerpostkarten, fotografischen Platten und Dias habe ich auch Negative gescannt und bearbeitet. Diese Arbeit fan ich sehr interessant, sowohl aus historischer als auch als fototechnischer Sicht. Aus diesem Grund ist dieses Projekt entstanden.

Umsetzung

Kamera & Film
Erstmals musste ich einige Filmrollen fotografieren. Ich habe für dieses Projekt 2 Schwarzweiss Filmrollen und 2 Farbfilmrollen fotografiert. Dafür habe ich die Analogkamera Minolta XG-2 benutzt.

Entwicklung
Die Filmrollen habe ich in einem Fotostudio entwickeln lassen. Ich habe die Negative dann direkt im Geschäft abgeholt. Dieser Schritt hätte ich an sich auch zuhause machen können. Der Aufwand wäre aber für dieses Projekt zu gross gewesen.

Scans
Die Negative habe ich mit dem Scanner ‘Epson Perfection V500 Photo’ eingescannt. Eine grosse Herausforderung war erstmals das Einrichten und Verbinden des Scanners mit meinem Mac. Der V500 funktioniert im Gegensatz zum V600 noch mit einer alten Software, welche mit den neuen MacOS nicht kompatibel ist. Die ersten Test-Scans habe ich also mit einem alten Windows Laptop gemacht. Der Aufwand war so aber zu gross. Also habe ich mich auf der Suche nach einer alternativen Software gemacht. Schlussendlich konnte ich die Scans mithilfe der Software ‘Copy Utility’ von Epson machen. Beim Scanvorgang waren die wichtigsten Einstellungen: 48-bit Color und 2400 dpi. Die Negativhalter waren auf jeden Fall eine grosse Hilfe. Ohne die Halter lagen die Negative nicht ganz flach auf den Scanner und die Ergebnisse waren nicht gut. Zusätzlich habe ich auch mit Baumwollhandschuhe und Mikrofasertücher gearbeitet, um Staub und Fingerabdrücke zu vermeiden. Die Scans habe ich alle ohne Voreinstellungen gescannt. Das heisst, dass der Scanner selber nichts korrigiert oder umgewandelt hat. Ich habe die Negative manuell nachbearbeitet.

Nachbearbeitung
Die Negative habe ich mit Adobe Lightroom nachbearbeitet. Die Hauptschritte bei der Bearbeitung waren: Weissabgleich machen und Punktkurve umkehren (von Negativ zu Positiv). Als ich dann die Positive hatte, habe ich erstmal eine Auswahl gemacht. Einige Bilder waren unscharf, zu überbeleuchtet oder zu unterbeleuchtet. Die besten Bilder habe ich dann individuell weiterbearbeitet. Für das Finetuning, um Kratzer oder Staub zu entfernen, habe ich schlussendlich Adobe Photoshop benutzt.
Die Scans werde ich auf meinem Instagram-Account veröffentlichen.

Blogartikel
Zum Thema Analogfotografie habe ich zwei Artikel für die Plattform www.asanalogue.ch erfasst! 

Fazit

Mein Fazit ist: es gibt viel Verbesserungspotential. Ich bin mit den Scans zufrieden, sie könnten aber besser sein. Einerseits ist die Qualität der Scans nicht optimal. Eine höhere Auflösung wäre mit diesem Scanner aber noch zeitaufwändiger gewesen. Andererseits bin ich mit der Nachbearbeitung in Lightroom noch kein Profi. Es fiel mir besonders schwer, die richtigen Farben zu wiederzugeben. Ich werde mich aber weiterhin mit diesem Thema beschäftigen und freue mich schon jetzt auf weitere Analog-Scans.