360° Reportage: Ohne Reiterfahrung auf dem Pferd durch die Mongolei

Das Kreischen des Adlers, rauschende Bäche und das Galoppieren der Hufe dicht am Ohr, obwohl man tausende Kilometer entfernt ist. Mit meiner Virtual Reality-Reportage versuche ich den Zuschauer ins Altai Gebirge zu holen und mittendrin zu sein, statt nur dabei.

Mein Lehrprojekt beschäftigt sich mit der Anwendung von Virtual Reality (VR) in der journalistischen Berichterstattung. Ich habe eine 360-Grad-Video-Reportage produziert, die es dem Betrachter ermöglicht, eine Reise durch die mongolische Wüste zu unternehmen, ohne dabei tatsächlich dort zu sein. Das 360° Video entführt auf eine Reise durch die felsigen Täler der Kharkhraa Mountains, der Heimat von Steinböcken und Schneeleoparden. Um ehrlich zu sein, war es für mich eine ziemliche Überwindung, mich auf dieses Lehrprojekt einzulassen. Schliesslich musste ich mich meinen Ängsten stellen: Pferde und Kälte. Klingt vielleicht etwas seltsam, aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, um aus meiner Komfortzone herauszutreten.

Mein Ziel ist es ausserdem, Menschen, die aus körperlichen oder anderen Gründen solche Erfahrungen nicht machen können, die Möglichkeit zu bieten, mit mir auf einem Pferd durch die Mongolei zu reisen. Obwohl dies eine Herausforderung für mich ist, motiviert mich der Gedanke daran, wie sehr diese Erfahrung das Leben anderer bereichern kann.

Die Umsetzung dieser VR-Reportage knüpft an meiner Bachelorthesis an, welche sich mit den Potentialen und Herausforderungen von Virtual Reality Journalismus auseinandersetzt. Intensives Literaturstudium und mehrere Experteninterviews haben ergeben, dass Virtual Reality (VR) im Journalismus der Schweiz die Chance auf erweitertes Storytelling durch interaktive Technologien, emotionale Bindung und besseres Verständnis komplexer Themen bietet. Es fördert Publikumsengagement und Empathie für schwierige Situationen. Technische Voraussetzungen, Produktionskosten, Nutzerakzeptanz und ethische Verantwortung sind jedoch Herausforderungen. Dennoch kann VR im Journalismus tiefe Verbindungen schaffen und das Weltverständnis erweitern.

Hier geht’s zu meinem Projekt.