Visitenkarten – Old but Gold?

Visitenkarten

Die digitalen Visitenkarten, sprich online Portfolios & Co., verdrängen regelrecht die old School Visitenkarten in «Print». Werden diese denn wirklich nicht mehr benötigt? Dieser Frage möchte ich auf den Grund gehen.

Es gibt keine Zweifel daran, dass virtuelle Portfolios und Co. einen tieferen Einblick geben als eine blosse Visitenkarte, denn schliesslich befinden wir uns doch im digitalen Zeitalter, oder? Aber angenommen, man befindet sich auf einer Messe: Viele neue Studierende sowie eventuelle zukünftige Arbeitgeber treffen aufeinander, wie zum Beispiel bei der «Langen Nacht der Karriere». Wer merkt sich da schon eine URL, vor allem wenn es dann noch die URLs von mehreren Studierenden sind? 

Ich habe in meinem Freundes- und ehemaligen Arbeitskollegenkreis ein bisschen nachgeforscht. Wurde die Visitenkarte schon verdrängt? Wie sieht es in der Berufswelt aktuell aus?

Marlene Engler, Marketing & Kommunikation bei Internationale Rheinregulierung, meinte hierzu Folgendes: «Es kommt darauf an, wie viele externe Sitzungen man hat und in wie vielen Gremien man ist. Da werden Visitenkarten noch gebraucht, ansonsten praktisch nicht mehr. Sie sind eher ein Überbleibsel, das zum guten Ton gehört.»

Es scheint, als würde die Visitenkarte wirklich immer mehr und mehr verschwinden. So meinte Nicole Thöny, Projektleiterin Marketing/Kommunikation bei Liechtenstein Marketing, dass sie die Visitenkarte eigentlich nur noch benötige, wenn sie mit den Medienfachleuten arbeite. Ansonsten bestehe meistens schon vorab Kontakt durch E-Mails etc. und man sei sowieso auf der Website zu finden. 

Auch Covid-19 drängt natürlich zusätzlich die Visitenkarten vom Markt. So schreibt BBC News, dass nach einer Schätzung zufolge 27 Millionen Visitenkarte pro Tag, also mehr als sieben Milliarden pro Jahr, vor Covid-19 gedruckt wurden (Adrienne Murray, 2021). Viele Visitenkarten, die nun im Home-Office nicht gebraucht wurden.

Ebenso erschienen im Online Magazin Forbes schon im Jahr 2017 verschiedene Ansätze, wie und ob man eine Visitenkarte aushändigen könne und solle (Forbes Agency Council, 2017). Daraus wird ersichtlich, dass es verschiedenste Meinungen hierzu gibt. Dennoch hält sich die Visitenkarte immer noch in der heutigen Zeit.

Auch wenn es in Zukunft vielleicht nur noch ein Logo mit QR Code sein wird oder die NFC (Near Field Communication) Technologie der Smartphones verwendet wird – wie zum Beispiel bei V1ce.co, welches kontaktlos abgescannt werden kann – die Visitenkarte bleibt uns vorerst noch bestehen.
Richtig eingesetzt, ergibt es durchaus Sinn, um aus der Menge hervorzustechen und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

(hil)

Credits:
«Online Kommentar» sowie Recherche für Digezz, Briefing, Logo Design, Visitenkarte, Kontaktperson Druckerei, Debriefing, Beratung Website / Landingpage, Fotografie & Bearbeitung

 

Idee & Planung

Bei einem ersten Briefing wurden zuerst die Eckdaten festgelegt. Ich wollte genau wissen, wofür Marisa diese benötigte und vor allem, ob sie wirklich noch Visitenkarten machen möchte. Daher entschied ich mich auch hierzu einen Digezz Beitrag zu machen, da ich mir effektiv die Frage gestellt habe – braucht es noch Visitenkarten?

Sie wollte exklusive Visitenkarten, max. 500 Stück, die auffallen sollten. Sie reichte mir eine quadratische, ca. 10 cm auf 10 cm Visitenkarte aus dickem Karton und meinte, in diese Richtung sollte es gehen. Das Logo hatte sie als Skizze aufgezeichnet. So machte ich mich an die ersten Entwürfe.

Realisation & Produktion

Das Logo habe ich schlussendlich im Illustrator gezeichnet, die Visitenkarte aber im InDesign für den Druck gelayoutet.

Ich nahm Kontakt mit der Druckerei «Druck-Elite»  in Deutschland auf, die vorab schon ein ähnliches Projekt betreut hatten. Da es sich um eine Sonderanfertigung handelte, gab es ein paar Telefonate und E-Mail-Verkehr und ich habe sicherheitshalber eine Offerte eingeholt.

Offerte Informationen für diese Visitenkarte:

  • Vorderseite Heißfolienprägung Gold glänzend oder matt /
  • Rückseite Letterpress Anthrazit
  • Umfang: 2 Seiten
  • Format: 10 cm x 10 cm
  • Druck: 0/1-farbig /Anthrazit
  • Veredelung: heißfolienprägen mit Gold glänzend oder matt,
  • Papier: 710 g/mÇ Letterpress Feinstpapier weiß
  • Verarbeitung: schneiden, verpacken
  • Satz: druckfertige PDF-Dateien wird vom Kunden geliefert

Foliendruck war für mich ein komplett neues Gebiet und so musste ich mich hierzu erst ein wenig einlesen.

Nach mehreren Abklärungen und GZD (Gut zum Druck) konnten die Druckdaten der Druckerei überreicht werden.

Ursprünglich war auch eine Landingpage geplant – diese befindet sich aber noch im Aufbau und ist stetig im Wandel: www.marisafoser.com/consulting.

 

Learnings

Ein paar Learnings kurz zusammengefasst:

  • Je nach Papier dicke und Prägung, kann es die Typografie sowie Schriftgrösse beeinflussen: Ursprünglich war eine viel feinere Typo geplant, wurde aber von der Druckerei aus Sicherheitsgründen (Unleserlichkeit, Zerfall der Typo) zurückgewiesen.
  • Nach mehreren Entwürfen gab es eine komplett neue Idee, von der wir aber wieder abkamen: Hatte zur Folge, dass mehrere Entwürfe entstanden und unbrauchbar wurden. Das Logo sollte – vor dem Gestalten – schon ziemlich fix sein, ansonsten gibt es nur einen Mehraufwand für nichts.
  • Mehr Zeit für Kundenkontakt / Druckerkontakt einplanen, Aufwand war da grösser als vermutet: z.B. gab es mehrere Mails bezüglich dem Text, der auf die Visitenkarte sollte bis er schliesslich finalisiert wurde, ergo, auch mehrere Entwürfe entstanden
  • Offerte einholen bei der Druckerei ging dafür sehr schnell

Hilfreiche Videos und Informationen, falls auch du dich einmal tiefer mit Druckdateien etc. auseinandersetzten möchtest, findest du hier: