Aileen Lakatos

Ich bin 23 Jahre alt und studiere Multimedia Production in Chur. Mein Herz schlägt für vieles. Schreiben, Theater, Essen, Reisen, Film, Bücher, Poertry Slam. Mit euch möchte ich alles teilen, was mich gerade beschäftigt. Mein Leben ist ein Festival. Bunt, laut und gefüllt mit Freude.

Vlog. Dieses Wort hat mir lange Zeit nichts gesagt und ich dachte auch nie, dass ich jemals damit anfangen werde. Aber wie sagt man so schön, sag niemals nie. Neben meinem Studium bin in Produktionsleitung bei einem Schweizer Kinofilm. Was da vor und hinter den Kulissen so los ist, würde ich gerne mit euch teilen. Auf Youtube findet ihr alle Vlogs über meine Zeit.

Anfangs Jahr stiess ich auf einen Aufruf, in dem Crewleute für den ersten Bündner Gangsterfilm gesucht wurden. Das Ganze wurde unter dem Namen Stevemclee beworben. Ich war natürlich sofort Feuer und Flamme und bewarb mich. Erst aber mal nicht als Produktionsleitung... Ein paar Tage später wurde ich ans Vorstellungsgespräch eingeladen.

Bei der ersten Sitzung lernte ich die weiteren Teammitglieder kennen. Im Moment sind wir 6 Leute. Wir haben die Aufgaben verteilt und ich bin zuständig für Crewleute suchen, Equipment zusammenstellen und einen Event in der Werkstatt organisieren. Ende Januar haben wir dann ein grosses Casting, bei dem wir unsere Protagonisten suchen. Ich bin sehr gespannt.

An zwei Tagen Ende Januar haben wir ein grosses Casting gemacht. Über das ganze Wochenende haben wir etwa 70 Frauen und Männer gecastet. Fast alle Rollen konnten wir vergeben. Für mich war es sehr speziell, da ich sonst immer auf der anderen Seite stehe und selbst gecastet werde. Ich glaube dank dieser Erfahrung konnte ich mich gut in die Bewerber einfühlen.

Crewleute finden stellt sich schwieriger heraus als ich dachte, eine Equipmentliste ohne Oberbeleuchter zusammenstellen ist praktisch unmöglich und wie mach ich einen Drehplan? So einfach ist das nicht mit der Produktionsleitung. Ich hätte gern jemanden, der mir ein bisschen zur Seite steht, doch jeder im Team ist schon so beschäftigt mit seinen eigenen Aufgaben.

Zum ersten Mal haben wir einen Auschnitt des Films einem ausgewählten Publikum gezeigt. Die Werkstatt Chur war voll und unsere Schauspieler nervös. Der ganze Abend lief wunderbar und wir konnten viele neue Unterstützer finden. Dieser Event hat mir viel gebracht. Ich habe gemerkt, dass sich die ganze Arbeit lohnt.

Es ist jetzt Ende April und in einer Woche wollen wir mit den Drehrbeiten starten. Ich freue mich riesig und verspüre ein Kribbeln im Bauch, welches ich von den Vorstellungen auf der Bühne kenne. Die Crew ist zusammen. Von 6 auf 20. Der Drehplan steht, Szenebild ist in Bearbeitung und Equipment gemietet. Trotzdem habe ich noch ein paar Dinge zum erledigen. Ich bin unter Strom.

Endlich ist es soweit. Drehstart. So lange haben wir zu diesem Punkt gearbeitet. Unser erstes Drehwochenende ist kalt und es regnet. Ein bisschen anders haben wir uns das schon vorgestellt aber die Crew ist motiviert. Meine Arbeit als Produktionsleitung ist jetzt soweit beendet. Am Set helfe ich dort wo ich kann und natürlich bin ich immer noch Ansprechperson für alle organisatorischen Sachen.

Von 20 Drehtagen haben wir jetzt die Hälfte geschafft. Natürlich läuft nicht immer alles rund doch können wir jedes Mal das beste aus der Situation machen. Die Crew ist über die Wochen zu einer grossen Familie zusammengewachsen. Mir gefällt die Arbeit am Set total und ich bin schon fast ein bisschen wehmütig, wenn ich an das letzte Drehwochenende denke.

Wir haben die letzten Szenen abgedreht. Es ist ein unglaubliches Gefühl, welches ich kaum in Worte fassen kann. Ein lachendes und ein weinendes Auge, ich glaube das trifft es ganz gut. Wir hatten Hochs und Tiefs aber jetzt sind wir fertig. Zumindest mit dem Dreh. Weiter gehts mit der Postproduktion. Das Abenteuer geht weiter und ihr könnt definitiv gespannt bleiben.