Garuda Wisnu Kencana Kulturpark
Die als Götterinsel bekannte Insel Bali ist um eine Attraktion reicher. Der Garuda Wisnu Kencana Kulturpark, auf der Halbinsel Bukit, erstreckt sich über eine Fläche von 60 ha. Dessen Hauptattraktion, die Statue vom hinduistischen Gott Vishnu (Wisnu), der auf dem mystischen Vogel Garuda reitet, ist von weit her sichtbar. Sie trohnt auf einem grossen begehbaren Sockel. Garudas Flügel sind ausgebreitet und haben eine Spannweite von 64 m. Diese gigantische, 121 m grosse Statue, erbaut auf dem Ungasan Hügel, ist zurzeit die breiteste und die viertgrösste Statue der Welt.
Statuen dieser Welt
Von links nach rechts (Höhe mit Sockel)
- Statue der Einheit, Indien (240m) by Prime Minister's Office (GODL-India) [GODL-India]), abgeändert
- Garuda Wisnu Kencana Statue, Indonesien (121m) by Ya, saya inBaliTimur [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons, abgeändert
- Freiheitsstatue, USA (92.99m) by featherboa [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons, abgeändert
- Cristo Redentor, Brasilien (38m) by Nico Kaiser [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons, abgeändert
Der Park selbst besteht aus weit mehr Attraktionen. Eingebettet in zurechtgestutzten Kalksteinfelsen befindet sich ein Festival Park, der Platz für nationale und internationale Anlässe bietet. Nicht nur die traditionelle balinesische Kunst wird im Kulturpark zelebriert. Hier kann durchaus auch ein Rockkonzert stattfinden. Zu erwähnen ist auch das Amphitheater, wo täglich Vorstellungen von traditionellen balinesischen Tänzen stattfinden.
In den diversen Restaurants wird die vielfältige indonesische Küche angeboten. Auch als Tagungsort oder als Ort für eine Hochzeitsfeier wird der GWK gerne gebucht. Auf der Plaza Wisnu befindet sich eine weitere, sehr beeindruckende Statue von Vishnu und ein paar Treppenstufen nach unten, eine imposante Garuda Statue.
Fotos vom Park
Die Idee, ein weiteres Wahrzeichen für Indonesien zu bauen, stammte ursprünglich (1989) vom damaligen Tourismusminister, Joop Ave, und wurde nach einiger Entwicklungs- und Planungszeit Präsident Soeharto vorgelegt, der 1993 dem Plan zustimmte. 1998 waren die wichtigsten Gebäude im Park fertiggestellt. Ebenso die Kopf- und Brustpartie von Vishnu, der Kopf des Garudas und ein paar andere Einzelteile. Danach fehlte das Geld, um mit dem Projekt weiterzufahren, bis sich 2012 eine Baufirma dem Projekt annahm.
Es ist auch dem grossen persönlichen Einsatz vom Designer der Statue, I Nyoman Nuarta zu verdanken, dass der Garuda Wisnu Kencana Kulturpark im September 2018 unter Beisein des Präsidenten Joko Widodo offiziell eröffnet werden konnte. Über 28 Jahre hielt der Künstler am Projekt fest, machte Ausstellungen dazu, bündelte nebst dem künstlerischen auch das technische und wissenschaftliche Knowhow, um eine Statue diesen Ausmasses zu kreieren. Es wurden unter anderem Tests in einem Windkanal in Kanada durchgeführt, die Erdbebensicherheit geprüft und sichergestellt, dass Blitzeinschläge absorbiert werden können.
Welches Gedankengut I Nyoman Nuarta antrieb, erklärte er in einem Interview der Australian Broadcast Corporation: «Wir wissen, dass Bali wegen dem Tourismus und der Kultur floriert. Wenn wir die Kultur nicht entwickeln und unterstützen, wird sie eines Tages verschwinden. Deshalb haben wir die Verantwortung für drei Dinge: Die Kultur zu bewahren, zu fördern und neue alternative Kulturen zu entwickeln.»
Nicht alle Balinesen waren von Anfang an begeistert von der Idee der Riesenstatue. Die Bauordnung in Bali beschränkt die Höhe eines Gebäudes grundsätzlich auf 15 m (ausser es liegen berechtigte Gründe vor, warum das Gebäude höher sein muss). Sie fürchteten, dass die Riesenstatue das spirituelle Gleichgewicht auf Bali stören würde. Mit der Durchführung von diversen rituellen Zeremonien wurden die Anforderungen nach traditioneller Art die Harmonie wiederherzustellen erfüllt.